Magdeburg
Sicherer Rückhalt

FCI-Torwart Fabijan Buntic darf sich neben sieben Zu-Null-Spielen auch über Vertragsverlängerung freuen

09.12.2019 | Stand 23.09.2023, 9:48 Uhr
Dankbare Flugeinlage: Ingolstadts Torhüter Fabijan Buntic konnte sich in Magdeburg ein ums andere Mal auszeichnen und blieb zum siebten Mal in dieser Saison ohne Gegentreffer. −Foto: Foto: Meyer

Magdeburg/Ingolstadt - Wie groß das Selbstvertrauen bei Fabijan Buntic inzwischen ist, bekam am vergangenen Spieltag auch Christian Beck zu spüren.

Statt einen Rückpass von Innenverteidiger Nico Antonitsch einfach nur wegzuschlagen, ließ der Torhüter des FC Ingolstadt den heraneilenden Angreifer des 1. FC Magdeburg ins Leere laufen und sorgte damit für einen geordneten Spielaufbau der Schanzer. "Er war schon sehr nah dran. Ich würde es nicht noch mal machen", meinte Buntic über die nicht ganz unriskante Finte - und musste dabei selbst lächeln.

Der 22-Jährige hatte am Samstag nicht nur wegen seines technischen Kabinettstückchens beste Laune. Denn neben dem Auswärtssieg (2:0) im "mit Abstand schwierigsten Auswärtsspiel", so Buntic, und der Rückkehr auf einen Aufstiegsplatz blieb der Torwart schon zum siebten Mal in dieser Drittliga-Saison ohne Gegentreffer. Nur Nico Mantl von der SpVgg Unterhaching hielt seinen Kasten bislang zweimal öfter sauber. "In erster Linie geht es natürlich um die Siege, aber direkt danach kommen die Zu-Null-Spiele. Das ist der Lohn für deine Arbeit und je mehr du hast, desto besser ist das. Deswegen ist mir die Statistik auf jeden Fall wichtig", stellte Buntic zufrieden fest.

Gleich acht Schüsse flogen in der Magdeburger Drangphase in den ersten 20 Minuten in Richtung seines Tores. Buntic war aber jeweils zur Stelle und hatte seine beste Szene kurz vor der Halbzeitpause, als er einen Kopfball Becks reaktionsschnell entschärfte. "Jeder Einzelne hat seine Aufgabe zu erfüllen, und das habe ich getan. Wenn ein Ball durchkommt, muss ich da sein", meinte Buntic, der kurz vor Schluss bei einem Lattentreffer durch Thore Jacobsen zudem mit dem Glück im Bunde war. "Er hat uns mit seiner super Parade im Spiel gehalten", lobte Trainer Jeff Saibene seine unumstrittene Nummer eins.

Vor der Saison sah das noch anders aus. Zusammen mit dem zehn Jahre älteren Marco Knaller lieferte sich Buntic ein offenes Rennen um den Stammplatz zwischen den Pfosten - und entschied dieses dank "seiner Größe, seinem Spiel mit dem Fuß, einfach vom Gesamtpaket her", wie Saibene damals erklärt hatte, knapp für sich. "Er ist auf einem guten Weg und spielt eine gute Saison bis jetzt", bilanzierte der Ingolstädter Trainer nun nach knapp der ersten Saisonhälfte.

Trotz seines gesunden Selbstbewusstseins war Buntic in den Katakomben der Magdeburger MDCC-Arena anzumerken, dass er ungern selbst über sich spricht. Als "ganz okay" ordnete er seine bisherige Spielzeit lediglich ein. "Zufrieden bin ich ohnehin nie und ich weiß, dass ich immer noch besser werden kann", verriet er noch und ließ lieber seinen Trainer über ihn urteilen. "Er hat so eine große Präsenz und muss in meinen Augen den ganzen Strafraum beherrschen. Daran muss er noch arbeiten. Wenn er das hinkriegt, kann er ein ganz, ganz Guter werden", sagte Saibene.

Dass Buntic den nächsten Schritt in seiner Entwicklung beim FCI machen soll, ist nach Informationen unserer Zeitung bereits entschieden. Zwar lächelte der Deutsch-Kroate die Frage nach seiner Zukunft am Samstag noch weg. "Es laufen Gespräche, mehr kann ich nicht sagen", meinte der Torhüter, der 2016 vom Nachwuchs des VfB Stuttgart nach Ingolstadt gekommen war und seitdem 23 Partien bei den Profis und 74 Spiele für die U21-Mannschaft bestritt. Die Verlängerung seines zum Saisonende auslaufenden Vertrags ist dem Vernehmen nach aber bereits fix und könnte bereits am Dienstag von den Schanzern offiziell gemacht werden.

Ein neues Arbeitspapier als zusätzliche Motivation für das letzte Hinrundenspiel am kommenden Montag gegen 1860 München (19 Uhr, Audi-Sportpark) braucht Buntic aber ohnehin nicht. Denn nachdem der FCI den Härtetest in Magdeburg "bravourös bestanden" habe, "wollen wir im Derby vor großer Kulisse mit Zweitliga-Atmosphäre nachlegen", kündigte der Torhüter an. Wenn dann auch noch zum achten Mal die Null stehen sollte, hätte er sicher nichts dagegen.

Ramazan Özcan führt Bestenliste an

Mit bislang schon sieben  Partien ohne Gegentor ist  Torhüter Fabijan Buntic  auf einem guten Weg, sich in der ewigen Bestenliste beim  FC Ingolstadt einen Spitzenplatz zu sichern. Die Bestmarke an Zu-Null-Spielen im Profibereich ist allerdings noch weit entfernt. Ramazan Özcan stellte diese in der Aufstiegssaison 2014/15 auf, als der Österreicher in 31 Zweitliga-Partien 15-mal die weiße Weste wahrte. Der heutige Ersatztorwart von  Bayer Leverkusen hält in dieser Statistik auch die weiteren Top-Platzierungen (13 Spiele, 2013/14,  2. Bundesliga und 10 Spiele, 2015/16, Bundesliga). Auf Rang vier liegt Michael Lutz. In der Drittliga-Saison 2009/10 hielt der heutige U 15-Torwarttrainer des 1. FC Heidenheim neunmal seinen Kasten sauber.

Julian Schultz