Ingolstadt
"Wir müssen richtig scharf sein"

Trainer Hasenhüttl will mit dem FCI in Wolfsburg Serie von sieben Auswärtsspielen ohne Sieg beenden

12.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:12 Uhr
Verbissener Kampf um den Ball: Im Hinspiel trennten sich die Ingolstädter mit einem 0:0 vom VfL Wolfsburg. Ein Punktgewinn, den die Schanzer am Samstag mindestens erneut erreichen wollen. −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Drei Auswärtspleiten hintereinander sind genug. Vor dem Duell beim kriselnden VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr) erwartet Trainer Ralph Hasenhüttl, dass sein FC Ingolstadt nach zwei Heimsiegen auch in der Fremde wieder punktet. "Wir sind wieder mal dran", sagt der 48-Jährige.

Der Saisonstart dürfte vielen noch in guter Erinnerung sein. Mit den drei Auswärtssiegen in Mainz, Augsburg und Bremen stellte der FC Ingolstadt seinerzeit eine neue Bestmarke für einen Bundesliga-Aufsteiger auf - und verschaffte sich zugleich einen Traumstart in die Debütsaison. In den folgenden sieben Auswärtsbegegnungen konnten sie diese Erfolge aber nicht mehr wiederholen. Drei Unentschieden und vier Niederlagen, zuletzt in Hannover (0:4) und bei den Topteams in München (0:2) und Dortmund (0:2), stehen zu Buche. "Wir haben mehrfach gut gespielt, aber nichts geholt. Es ist Zeit, dass wir auch auswärts wieder mal voll punkten", sagt Hasenhüttl.

Schnell wird klar, dass der Ingolstädter Trainer trotz des eigentlich beruhigenden zehnten Tabellenplatzes und der bisher erspielten 26 Punkte, noch einmal die Sinne seiner Spieler schärfen will. Mahnendes Beispiel ist für ihn die Hinrunde, als die Ingolstädter nach dem hart erkämpften Heimsieg gegen Darmstadt (3:1) im darauf folgenden Spiel bei Kellerkind Hannover mit 0:4 untergingen. "Da waren wir unserer Sache ein bisschen zu sicher. Das sollten wir dieses Mal besser machen. Wir müssen auch nach einem Heimsieg auswärts wieder richtig scharf sein."

Gleich mehrfach in dieser Saison konnten die Ingolstädter die Besten der Liga schon in Verlegenheit bringen. Ein Sieg gegen einen sogenannten "Großen" ist ihnen aber noch nicht gelungen. In Wolfsburg, wo man seit sieben Spielen auf einen Sieg wartet, soll dies nun der Fall sein. "Wir haben mit Sicherheit mehr Selbstvertrauen als Wolfsburg und spielen zudem mannschaftlich geschlossener", sagt Stürmer Moritz Hartmann. Den größeren Druck sieht der 29-Jährige auf jeden Fall bei den Gastgebern. "Sie müssen gewinnen. Aber gegen uns ist es für jeden Gegner unangenehm. Das können die Bayern oder die Dortmunder bestätigen. Mal sehen, ob die Wolfsburger dadurch vielleicht ein wenig verkrampfen."

Teamkollege Danny da Costa warnt vor den Einzelkönnern des amtierenden Vizemeisters und DFB-Pokalsiegers: "Wenn man sich den Kader anschaut, dann ist klar: Sie haben eine enorme Qualität und sehr starke Einzelakteure, die jederzeit ein Spiel alleine entscheiden können." Wie groß der Unterschied zwischen beiden Kadern ist, verdeutlicht deren Transferwert. Bei Wolfsburg wird der mit 191 Millionen, bei Ingolstadt mit 28,8 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de) angegeben.

Personell spricht aus Ingolstädter Sicht wenig gegen den angestrebten Coup. So hatte Trainer Hasenhüttl in dieser Woche bis auf die Langzeitverletzten Tobias Levels (Sprunggelenk, noch rund sechs Wochen Pause) und Danilo (Trainingsverbot nach seiner Zehenverletzung) alle Spieler zur Verfügung. Und die Intensität der Einheiten war hoch. "Man merkt, dass jeder spielen will, da lässt niemand nach", sagt Hartmann. "Wenn ich das Gefühl habe, dass sich einer zurücklehnt, dann verliert er wahrscheinlich seinen Platz in der Mannschaft", hatte Hasenhüttl auch gewarnt.

Somit dürfte sich die in der Vorwoche siegreiche FCI-Elf kaum verändern. Linksverteidiger Markus Suttner, gegen Augsburg bereits auf der Bank, drängt ins Team. Da er zeitweise mit leichten Problemen im Oberschenkel zu tun hatte, entscheidet sich aber erst kurzfristig, ob Robert Bauer weichen muss. Im Mittelfeld hat Max Christiansen nach seinem guten Auftritt gegen Augsburg erneut gute Karten gegenüber Alfredo Morales. "Er hat seine Sache gut gemacht und auch mal aus der zweiten Reihe abgezogen", lobte Trainer Hasenhüttl den 19-Jährigen. Ein guter Ansatz, wenn man in Wolfsburg zum ersten Mal einen "Großen" schlagen will.