Ingolstadt (ces) Die Partie gegen den Tabellenführer Hertha BSC Berlin will sich im Fanlager natürlich niemand entgehen lassen. Schon rund zwei Stunden vor dem Anpfiff machen sich die Mitglieder der "Black-Red Schanzer", einem von elf eingetragenen Fanklubs des FC Ingolstadt, darum auf den Weg ins Stadion.
Rechtzeitig steht der eigens bestellte Bus bereit, der die Anhänger von der ESV-Gaststätte zum Audi-Sportpark transportiert. Jeder Gast wird hier kostenlos mitgenommen.
Im Stadion angekommen, ist die Stimmung prächtig. Nicht zuletzt der späte Ausgleich des FC 04 sorgt für gute Stimmung. Nur die Kommunikation zwischen den Fangemeinschaften funktioniert noch nicht so gut. So erfährt Thomas Koller, Vorstand und Trommler der "Black-Red Schanzer", zum Beispiel erst im Stadion von einer Plakataktion der "Supporter"-Fangruppe. "Man versteht sich untereinander, aber mehr ist da noch nicht", so Koller. Doch beim Anfeuern ist man vereint. Nur die Gäste auf den langen Geraden bleiben anfangs noch ruhig. "Es wäre schön, wenn Leute auf den Sitzplätzen unseren Verein etwas mehr unterstützen würden", findet Koller.
Dann die 43. Minute: Zunächst herrscht große Ernüchterung im Fanblock, als Stefan Leitl den Strafstoß und damit die Chance auf den Führungstreffer für die Ingolstädter vergibt. Doch genauso wie der Schütze richten sich auch die Anhänger bald wieder auf. "Leitl, Leitl"-Sprechchöre begleiten ab sofort den Kapitän. Die Fans kämpfen nun mit ihrem Klub.
Beim späten Ausgleich von Marvin Matip gibt es dann kein Halten mehr, die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. "Unsere Heimat, unsere Liebe, unser Stolz ist Ingolstadt", klingt es aus vielen hundert Kehlen. Auch nach dem Schlusspfiff geht die Feier noch minutenlang weiter, während sich die Mannschaft beim "12. Mann" für die Unterstützung bedankt. Seit dem Hertha-Spiel sind es inzwischen schon über 100 000 Zuschauer, die den FC 04 in dieser Saison bei den Heimspielen begleitet haben.
