Ingolstadt
FCI unter enormem Druck

Trainer Saibene fordert in Halle "ohne Wenn und Aber" einen Sieg

06.03.2020 | Stand 23.09.2023, 11:03 Uhr
FCI-Trainer Jeff Saibene. −Foto: Imago Images

Ingolstadt – Nach vier Niederlagen in Serie steht der FC Ingolstadt in der 3. Liga unter enormen Druck. Bei einer weiteren Pleite an diesem Sonntag (14 Uhr/Magenta Sport) beim ebenfalls kriselnden Halleschen FC droht der Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze auf sechs Punkte anzuwachsen.

Zudem dürfte Trainer Jeff Saibene dann eine unruhige Woche bevorstehen. Kapitän Stefan Kutschke ist trotz seiner Torflaute weiter gesetzt.

Wir berichten via Liveticker von der Partie des FCI in Halle.

Zwei Tage vor dem nächsten richtungsweisenden Spiel für den Tabellenfünften beschäftigte sich Saibene allerdings „überhaupt nicht“ mit einer drohenden Trainerdiskussion, die dem FCI im Falle einer weiteren Niederlage zweifellos droht. „Wenn man vier Spiele in Folge verliert, wird über alles diskutiert – über Spieler und Trainer“, relativierte er. „Ich lege nur den Fokus auf das Spiel und das Training. Alles andere kann ich nicht beeinflussen und nehme es, wie es kommt“, meinte der Luxemburger am Freitag. „Ich weiß, dass es Siege und Punkte braucht“, ergänzte der 51-Jährige und forderte: „Wir müssen alles daran setzen, um in Halle zu gewinnen – ohne Wenn und Aber.“

Kurioses Aufstiegsrennen

Trotz der „Ergebniskrise“, wie Saibene die Negativserie bezeichnete, herrschte in dieser Woche noch Ruhe am Sportpark. Schließlich haben die Ingolstädter vor dem 27. Spieltag nur drei Punkte Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. „Wir haben Glück, dass die Liga so ausgeglichen und man mit 41 Punkten noch oben dran sein kann“, stellte der Ingolstädter Trainer deshalb auch über das kuriose Aufstiegsrennen fest. „Es gilt, diese Chance wahrzunehmen und den Turnaround zu schaffen.“

Dabei helfen soll erneut der vielfach in die Kritik geratene Kapitän. Nachdem Kutschke mit sechs Treffern nach sechs Spieltagen noch äußerst vielversprechend in die Saison gestartet war, gelangen dem Stoßstürmer seitdem nur noch zwei Treffer. Letztmals war der 31-Jährige Anfang Dezember erfolgreich, Zudem kam er zuletzt kaum noch in vielversprechende Abschlusssituationen. Doch Saibene hielt ein regelrechtes Plädoyer für seinen Spielführer, der bislang als einziger Ingolstädter Feldspieler immer in der Startelf stand.

Saibene: "Kutschke extrem wertvoll"

„Fakt ist, dass er keine Tore geschossen hat in den letzten Wochen“, stellte Saibene zunächst fest. Und natürlich würde er sich von Kutschke „ein, zwei Tore mehr wünschen“. Doch dann folgte das große Aber. „Wenn er spielt wie letzte Woche (0:1 gegen Viktoria Köln, d. Red.), ist er für mich kein Thema“, sprach er dem „extremen Teamplayer“ das Vertrauen aus und schob eine Erklärung nach. „Weil er extrem wertvoll ist, viel arbeitet und die Anderen in die Lage bringt, dass sie zum Abschluss kommen. Wenn einer erwartet, dass ,Kutsche' drei Spieler umspielt und den Ball reinschießt, dann werden wir noch lange warten können. Er ist einfach nicht der Spielertyp“, so Saibene, der sich um die Brisanz dieser Personalie bewusst ist. „Ich habe meine eigene Meinung und muss den Kopf hinhalten.“

Neben den eigenen Problemen – der FCI wartet seit drei Partien auf einen Torerfolg und kassierte in den vergangenen acht Partien immer mindestens ein Gegentor – wartet mit Halle ein Gegner, der sich in einer weitaus prekäreren Situation befindet. Der Klub aus Sachsen-Anhalt kassierte zuletzt sechs Niederlagen in Folge, wartet sogar seit neun Liga-Spielen auf einen Dreier und entwickelte sich damit innerhalb kürzester Zeit vom Aufstiegs- zum Abstiegskandidaten. „Sie haben auch das Messer am Hals und es ist einiges an Druck vorhanden“, sagte Saibene über den Tabellen-15., bei dem Neu-Trainer Ismail Atalan am vergangenen Spieltag bei der SG Großaspach (0:1) einen Fehlstart hingelegt hatte. „Uns geht es nicht besser als Halle“, meinte Saibene. Die Frage ist: Wem geht es am Sonntag nach dem direkten Duell der beiden Krisenklubs besser?
 

Julian Schultz