Ingolstadt
Der Abwehrchef ist wieder fit

FCI-Verteidiger Paulsen hofft nach längster Pause seiner Karriere auf schnelles Comeback

22.10.2019 | Stand 23.09.2023, 9:07 Uhr
Seinen letzten Einsatz bestritt Ingolstadts Abwehrchef Björn Paulsen wegen einer Wadenverletzung am achten Spieltag gegen den Halleschen FC. −Foto: Zink/Imago Images

Ingolstadt (DK) Zuschauen ist Björn Paulsen nicht gewohnt.

Entsprechend unruhig saß der Abwehrchef des FC Ingolstadt am vergangenen Samstag beim 1:1 gegen den Chemnitzer FC auf der Bank. "Es war furchtbar. Ich war viel nervöser als auf dem Platz", sagt der 28-jährige Innenverteidiger und hofft deshalb auf ein schnelles Comeback - am liebsten schon am kommenden Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen Preußen Münster.

"Ich bin bereit. Aber Tobi (Schröck, Anm. d. Red. ) und Nico (Antonitsch, Anm. d. Redaktion) haben es gut gemacht. Ich muss dem Trainer erst zeigen, dass ich besser bin", sagt Paulsen, der in seiner zehnjährigen Profi-Karriere noch nie so lange verletzt war und vier Spiele verpasst hat. "Ich habe tatsächlich immer gespielt. Es wäre wohl auch schon gegen Chemnitz gegangen, aber ich fühlte mich nicht hundertprozentig fit. Das sah der Trainer wohl auch so. Es war eine gute Entscheidung, dass ich auf der Bank saß, aber wieder Teil des Teams war", meint der 1,91-Meter-Hüne, der seine Lektion gelernt hat. "Ich habe schon vor dem Spiel gegen Halle eine Verhärtung in der Wadenmuskulatur gespürt, aber trotzdem durchgespielt. Das war wohl falsch. Als Folge davon habe ich mir dann links die Verletzung zugezogen", erzählt Paulsen.

In der unteren Wade sammelte sich Flüssigkeit an, die dann an einem Knotenpunkt mehrerer Muskelstränge starke Schmerzen verursachte. "Ich konnte weder gehen noch laufen, und springen schon gar nicht. Darum war das für mich auch eine Kopfsache, das zu überwinden. Jetzt ist wieder alles gut", sagt der Däne, der nach über 300 Profi-Spielen diese neue Erfahrung machen musste und nun dankbar erkennt: "Für mich war es immer selbstverständlich zu spielen. Ich hatte Glück in meiner Karriere. " Ein Gutes hatte die Pause zumindest: Mit der Geburt von Tochter Ode, die seine Frau Lina genau in dieser Zeit zur Welt brachte, ist nun seine Familie - Sohn Bertram ist bereits zwei Jahre alt - komplett.

Ob Paulsen sofort in die Startelf zurückkehrt, ist noch offen. Dreimal blieben die Schanzer mit dem Innenverteidigerduo Schröck/Antonitsch ungeschlagen. Allerdings ging Schröck gestern vorzeitig in die Kabine und machte das Trainingsspiel nicht mit - eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie es vonseiten des Vereins heißt. Aber bei Schröck, der ein Jahr lang wegen anhaltender Probleme an den Adduktoren, pausieren musste, wird man beim FCI schnell hellhörig.

Abwehrchef Paulsen ist jedenfalls bereit. Und ungeduldig. "Wir haben eine Tendenz, dass wir 20 Minuten lang den Faden im Spiel verlieren, da geht es zu sehr hin und her. Wir müssen das Spiel besser kontrollieren", fordert der Rechtsfuß, sieht aber auch Fortschritte: "Unser Positionsspiel ist schon viel besser geworden. Auch im Training sind wir viel aggressiver, jeder will gewinnen. So müssen wir weitermachen. "

Platz fünf und vier Punkte hinter einem Aufstiegsrang schmecken dem Dänen jedoch nicht. "Jeder will näher ran an die Nummer eins. Keiner sollte mit dem zufrieden sein, wo wir jetzt stehen", sagt Paulsen und sieht den Schlüssel auch in einer stabileren Abwehr. "Wenn wir es schaffen, noch aggressiver zu werden und höher zu stehen, können wir richtig gut werden. Aber das ist ein Prozess, und wir sind noch dabei zu lernen. " Gegen den Tabellen-18. Münster soll das sichtbar werden. Paulsen: "Wir wollen gewinnen. Wir spielen gegen ein Team aus dem Tabellenkeller. Aber wir haben gegen Chemnitz gesehen, dass wir voll konzentriert sein müssen. "

Gottfried Sterner