Kiel
Verschmähter Ruhepol

Ex-Ingolstädter Hauke Wahl zählt in Kiel zu den unumstrittenen Stammspielern - Wiedersehen am Samstag

30.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:50 Uhr

Da trug er noch das Trikot der Schanzer. Mittlerweile kickt Hauke Wahl für Kiel. Archivfoto: Meyer

Kiel/Ingolstadt (DK) Stammspieler, Anspielstation und Führungsperson: Innenverteidiger Hauke Wahl ist bei Zweitligist Holstein Kiel der Dreh- und Angelpunkt. Am Samstag (13 Uhr) empfängt er mit den "Störchen" seinen Ex-Klub FC Ingolstadt, wo der 24-Jährige durchaus vermisst wird. Zuvor treffen die Norddeutschen heute Abend (20.45 Uhr) im DFB-Pokal auf den SC Freiburg.

Thomas Pledl und Tobias Schröck blieben letztlich chancenlos. Ob beim Fußball-Bowling, Zielschießen oder Fußball-Tennis: Wahl wusste zusammen mit Max Christiansen bei einem Spaßwettbewerb in den Werkshallen des DONAUKURIER und seiner Heimatzeitungen durchaus mit dem Ball umzugehen. Knapp ein halbes Jahr später kommt es für Wahl nun zum Wiedersehen mit seinem Kumpel Schröck & Co. - der Spaßfaktor rückt dann aber in den Hintergrund rücken.

"In der kommenden Saison drücke ich dem FCI in 32 Spielen die Daumen", hatte Wahl bereits bei seinem Abschied aus Ingolstadt im August gesagt. Der Tabellenzehnte Kiel kann seine Heimserie weiter ausbauen - die letzte Niederlage im Holstein-Stadion setzte es in der Aufstiegsrelegation 2018 gegen den VfL Wolfsburg. Für Schlusslicht Ingolstadt geht es am Samstag um dringend benötigte Punkte im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga.

"Das wird ein extrem schwiergies Spiel für uns", meint Wahl gegenüber unserer Zeitung und verweist auf die zusätzliche Belastung durch das Pokalspiel heute Abend. Zudem stehe sein Ex-Klub "mit dem Rücken zur Wand", was die Aufgabe der Norddeutschen nicht einfacher machen würde. Dennoch fühlt der 1,94 Meter große Abwehrhüne durchaus mit den Schanzern mit. "Ich habe mich sehr mit dem Verein identifiziert, deswegen ist es nicht schön zu sehen, wenn der FCI da unten drinsteckt."

In seinen zwei Jahren bei den Schanzern brachte es Wahl auf 31 Einsätze, ehe er sich im vergangenen Sommer für eine Rückkehr an die Ostseeküste entschied. "Ich habe gemerkt, dass nicht unbedingt mit mir geplant wird. Ich war von mir überzeugt, dass ich in der Mannschaft spielen kann - aber das haben andere eben nicht so gesehen", erzählt Wahl, der bereits zwischen 2013 und 2015 für die "Störche" aktiv war.

Anders als bei seinen ersten Schritten im Profibereich ist Wahl bei den Kielern inzwischen kaum noch wegzudenken. Er absolvierte bislang alle Partien über die volle Distanz, hat mit 864 Ballkontakten ligaweit die drittmeisten Aktionen und geht auch abseits des Platzes voran. Alles Tugenden, die Ingolstadts Vereinsboss Peter Jackwerth auch gerne weiter beim FCI gesehen hätte. "Ich persönlich hätte Hauke Wahl nicht abgegeben", hatte der 61-Jährige zuletzt gesagt.

Über Umwege hat den Abwehrspieler diese Aussage auch im hohen Norden erreicht. "Das hat mich gefreut. Wir hatten immer eine gute Beziehung zueinander. Aber man kann die Zeit ja auch nicht mehr zurückdrehen", stellt der Rechtsfuß fest. Die Freundschaften werden am Samstag während der 90 Minuten also definitiv ruhen.
 

Julian Schultz