Ingolstadt
Näher zusammengerückt - Matthias Fischer als neues Sprachrohr zwischen Fans und FC04-Vereinsvorstand

10.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:08 Uhr
Matthias Fischer, Fanvertreter im erweiterten Vorstand des FC Ingolstadt e.V. −Foto: Foto: Bernd Limmer

Ingolstadt (ziu) Vor einem Jahr sorgte er mit seiner couragierten Bewerbungsrede für den Paukenschlag bei der Mitgliederversammlung des FC Ingolstadt. Matthias Fischer forderte unter dem Beifall des Fanlagers mehr Mitspracherecht für die Anhänger des Zweitligisten. Nun sitzt der 28-Jährige im erweiterten Vorstand des Zweitligavereins.

In der Kampfabstimmung um die drei Vorstandsposten landete er mit respektablen 81 Stimmen zwar nur auf Rang vier, sein Plan aber war aufgegangen. FC04-Vereinsboss Peter Jackwerth zollte ihm Respekt und bewertete seinen mutigen Auftritt als „Auftrag, bei uns mitzuarbeiten“. Bei der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend machte der 28-Jährige nun den nächsten Schritt. Die 154 anwesenden Vereinsmitglieder winkten die Änderung der Satzung einstimmig durch, Fischer sitzt ab sofort im erweiterten Vorstand des FC 04. „Bei der GmbH haben wir mit Basti Wagner einen hauptamtlichen Fanbetreuer. Im Verein war es bisher so, dass es für die Fans wenige direkte Möglichkeiten gab, die Vorstände zu erreichen.

Diese Lücke soll mit dieser Funktion geschlossen werden“, sagt Fischer. Viele konstruktive Gespräche hätte er inzwischen mit Jackwerth geführt. „Ihm war wichtig, dass ich nicht nur einen kleinen Teil der Fanszene repräsentiere, sondern von allen Stellen akzeptiert werde“. Bis zur nächsten Mitgliederversammlung ist Fischer „der Ansprechpartner für die Fans in den Verein hinein“ und will darüber hinaus alles, was im Vorstand besprochen wird und fanrelevant ist, an die Anhänger weitergeben. Sein Auftritt vor einem Jahr hätte den Anhängern gezeigt, „wie stark die Fans sein können“ – und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Hätte es in der Vergangenheit immer wieder unterschiedliche Strömungen gegeben, so sei man nach jenem Abend viel näher zusammengerückt. Die Zusammenarbeit sei derzeit sehr gut, nun gelte es, „das Fanpotenzial nach vorn zu treiben – aber nicht über zwanghafte Freikartenaktionen, nur um das Stadion voll zu bekommen“.

Unter den Nägeln brennt den Schanzer Anhängern das Thema eigene Fankneipe. Vom Verein hätte man das Zugeständnis bekommen, einen Teil der ehemaligen Geschäftsstelle im Audi-Sportpark als eine Art Spieltagskneipe mitgestalten zu dürfen, sagt Fischer. „Ich habe von den Fans deutlich die Marschrichtung bekommen, dass das auch passieren soll.“ Das Fancafé sei in Planung, sagt FC04-Boss Peter Jackwerth gegenüber unserer Zeitung, auf einen näheren Zeitpunkt ließ er sich jedoch nicht ein. Es bedürfe eines zeitlichen Vorlaufs. Fest stehe bereits, dass der FC Ingolstadt in der Innenstadt einen Fanshop mit Ticketverkauf installieren werde. Standort soll das ehemalige Commerzbank-Gebäude, Ecke Moritzstraße/Dollstraße, sein.