Köln
Finnisch für Stadionsprecher

18.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:06 Uhr

Die Finnen sind da - und mit ihnen ihre Fans. Aus Paris reisten sie zum Viertelfinale ihrer Mannschaft nach Köln, die Lanxess-Arena und die Fanmeile sind neben schwarz-rot-gold nun auch blau. Diejenigen, die in den Suomi-Trikots stecken, übrigens auch.

Dass die Finnen absichtlich Vierter der Gruppe B geworden sind, um ihre Anhänger so früh wie möglich in den Genuss des deutschen Bieres kommen zu lassen, ist aber sicher nur eine Fan-Fantasie.

Schon vor dem 2:0 gestern gegen die USA und dem Einzug ins Halbfinale machten die Finnen einen ganz zufriedenen Eindruck. Vermutlich, weil sie etwas können, woran der Rest der Welt verzweifelt: finnisch. Allein am Namen des Eishockeyverbandes scheitern mitteleuropäische Zungen so sicher wie ein ERC-Profi mit einem Penalty: Suomen Jääkiekkoliitto. Die Nationalmannschaft nennt sich Maajoukkueet, der Torhüter ist der Maalivahti und Shut-out, liebe Amerikaner, bedeutet Työnsulku.

Konstantin Klostermann ging angesichts von Mika Pyöräla, Jesse Puljujärvi oder Atte Ohtamaa im Aufgebot lieber auf Nummer sicher: Der Stadionsprecher der Kölner Arena ließ sich von einem Kollegen des finnischen Fernsehens die korrekte Aussprache der Spielernamen beibringen. Mit Erfolg: Klostermann blieb beim Vermelden von Aufstellung und Torschützen unfallfrei, doch dank des finnischen Sieges muss er das Gelernte mindestens noch einmal zur Anwendung bringen. Manchmal hat es Vorteile, bei der Zeitung zu arbeiten.