Kreisliga Neumarkt/Jura Ost und West
Torwart-Sorgen bei der bisher ungeschlagenen SG Möning/Rohr – Knifflige Duelle für Göggelsbuch und Heideck

29.09.2023 | Stand 29.09.2023, 19:00 Uhr
Mathias Hochreuther

Andreas Häusler (hier am Ball gegen den FC Ezelsdorf) und die DJK Göggelsbuch wollen am Sonntag beim zuletzt defensivstarken Aufsteiger Henger SV nachlegen. Foto: Hochreuther

Die Tücken der Technik bescherten dem Tabellenführer der Kreisliga Ost eine Woche mit Fragezeichen und Warten. Seit Donnerstagabend ist aber klar, dass die drei Punkte vom 3:0-Sieg gegen Wallnsdorf/Schweigersdorf am vergangenen Sonntag auf dem Konto der SG Möning/Rohr bleiben.

Zum Hintergrund: Beim Spiel der zweiten Mannschaft in der A-Klasse vor zwei Wochen beim FC Neumarkt Süd hatte Lukas Großhauser die Rote Karte gesehen und wurde für zwei Spiele gesperrt. Diese hatte er nach Ansicht der Möning/Rohrer mit Beginn der Partie gegen Wallnsdorf abgesessen. Die Reserve war ja am Donnerstag zuvor im Nachholspiel gegen Pavelsbach/Postbauer II und eben im Vorspiel der Ersten am Sonntag gegen Berngau II im Einsatz. Also wechselte SG-Coach Manuel Fersch Großhauser gegen Wallnsdorf ein. Das elektronische „SpielPlus“-System spuckte in der Folge aber einen Fehler aus, der Unparteiische musste eine Meldung an das Sportgericht schreiben.

Warum? Bei „SpielPlus“ war noch der Vermerk „gesperrt“ bei der ersten Mannschaft hinterlegt, da der elektronische Spielberichtsbogen (ESB) vom kurz zuvor beendeten Spiel der Reserve noch nicht freigegeben war, die Sperre war zum Zeitpunkt der Erfassung des ESB der Ersten also noch aktiv. Das Kreis-Sportgericht hat den Vorgang am Donnerstagabend bestätigt. Das Kuriose an dem Fall: Eigentlich hat keiner etwas falsch gemacht, weder Verein, noch die Schiedsrichter, noch das Sportgericht. Die Tücken der Technik… Fersch stellt in diesem Zusammenhang auch klar, dass kein Einspruch des Gegners erfolgt war. „Nicht dass die Wallnsdorfer als schlechte Verlierer dastehen.“

TSV Winkelhaid - SG Möning/Rohr (Sonntag, 15 Uhr): Die Voraussetzungen sind aus SG-Sicht nicht die besten, also nimmt es Trainer Fersch ganz pragmatisch: „Zumindest können wir locker ins Spiel gehen und nur besser aussehen als letzte Saison.“ Denn da hatte die Spielgemeinschaft gegen den damaligen Mitaufsteiger und aktuellen Tabellensechsten zweimal verloren (1:2 in Winkelhaid, 0:2 daheim). Und dann ist auch noch die personelle Situation relativ bescheiden. Torwart David Hofbeck ist nach wie vor im Urlaub, vergangene Woche haben sich auch noch beide Torhüter der zweiten Mannschaft verletzt, und auch Stürmer Jürgen Bayer, der gegen Wallnsdorf das Tor aushilfsweise hütete, wird verletzungsbedingt in Winkelhaid nicht zwischen den Pfosten stehen können. Zur Ausfallliste gesellt sich neu auch noch Thomas Schmidt. Aber was hilft es schon: „Wir werden auf jeden Fall mit elf Spielern anreisen und haben den Anspruch, ordentlichen Fußball zu spielen. Dann schauen wir, was rumkommt“, sagt Pragmatiker Fersch.

Henger SV - DJK Göggelsbuch (Sonntag, 15 Uhr): Gut erholt nach einem freien Wochenende – das Heimspiel gegen Ezelsdorf wurde ja vorgezogen (2:1) – fährt der Göggelsbucher Tross am Sonntag nach Heng. Alle Kräfte werden sie beim Kreisklassen-Meister auch brauchen, vermutet DJK-Coach Dominik Pöllet. „In Heng erwartet uns ein starker Aufsteiger, der die letzten fünf Spiele nicht verloren hat.“ Und in diesen Spielen ging es unter anderem gegen das aktuelle Spitzenduo SG Möning/Rohr (1:1) und FC Schwand (2:2). Und noch eine andere Statistik hat Pöllet gewälzt. „Rechnet man das erste Spiel weg, haben sie in sechs Spielen nur sechs Gegentore bekommen“, sagt der 35-Jährige anerkennend über die Mannschaft der Spielertrainer René Zeltner und Daniel Tempcke. Der TSV Katzwang hatte die Henger im ersten Spiel kalt erwischt und mit einer 0:6-Packung auf die Heimreise geschickt. Also erwartet Pöllet ein Spiel auf Augenhöhe, klein machen wollen sie sich in Göggelsbuch aber als Tabellendritter auch nicht. „Natürlich wollen wir auch in Heng punkten.“

SV Alesheim - TSV Heideck (Sonntag, 15 Uhr): Vier Siege, zwei Remisen, als einzige Mannschaft der Liga noch ungeschlagen, Tabellenführer mit einem Torverhältnis von 13:4 – in Heideck freuen sie sich über ihren erneut starken Saisonstart. „Unsere Arbeit trägt Früchte, da kann man schon stolz sein“, sagt Trainer Christoph Huber, „das ist eine schöne Momentaufnahme.“ Aber mehr eben auch nicht. „Wir haben erst den 7. Spieltag gespielt.“ Der folgende 8. Spieltag hält nun eine knifflige Aufgabe bereit für den TSV. Ohne Oliver Heiß, der sich beim jüngsten 4:1-Sieg gegen Limes eine starke Fußprellung zugezogen hat und laut Huber wohl drei bis vier Wochen ausfällt, fahren die Heidecker zu ihrer Punktspielpremiere nach Alesheim (6. Platz). „Das wird eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die sind ja nur zwei Punkte hinter uns“, sagt Huber über den amtierenden Meister der Kreisklasse West, der vom ehemaligen Weißenburger Landesliga-Kapitän Maik Wnendt als Spielertrainer gecoacht wird. Interessant: In der Kreisklasse hat Alesheim noch der ehemalige Ansbacher Bayernliga-Spieler Niklas Reutelhuber als Spielertrainer geführt, mittlerweile ist der 24-Jährige nur noch Spieler beim SVA, da er im Sommer als Co-Trainer bei der SpVgg Ansbach in der Regionalliga eingestiegen ist. „Die können machen was sie wollen, wir wollen unser Spiel durchdrücken“, sagt Huber dazu. Was dem TSV ja bislang auch gut gelingt.

HK