Leichtathletik-Meisterschaft
Premiere vor großer Kulisse

Benedikt von Hardenberg schielt bei nationalen Titelkämpfen im Berliner Olympiastadion auf den Finaleinzug

22.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:02 Uhr

Von Mathias Hochreuther

Regensburg/Roth – Eine Premiere ist es nicht, wenn Benedikt von Hardenberg am Samstagmittag bei den deutschen Freiluft-Leichtathletik-Meisterschaften der Erwachsenen antritt. Aber irgendwie auch doch. Denn erstmals wird der 22-jährige Student vor größerem Publikum springen, und das noch im Berliner Olympiastadion.

Im vergangenen Jahr war der aus dem Rother Ortsteil Belmbrach stammende Wahl-Regensburger zwar schon bei den nationalen Meisterschaften in Dortmund (Halle, Platz sieben) und Braunschweig (Freiluft, Platz acht) am Start. Allerdings waren da jeweils keine (Dortmund) beziehungsweise nur eine Handvoll (Braunschweig) Leichtathletik-Fans zugelassen. „Im Braunschweiger Fußballstadion waren damals nicht mal 2000 Zuschauer, das hat man kaum gemerkt. Ich bin selber gespannt, wie jetzt die Stimmung im Olympiastadion sein wird und wie sich das unten im Stadion dann anfühlen wird“, sagt von Hardenberg, der am Freitag nach Berlin reist.

Antreten wird der für die LG Telis Finanz Regensburg startende von Hardenberg dort im Dreisprung, für den er sich Ende Mai beim Ludwig-Jall-Sportfest im Dantestadion in München mit einer Weite von 14,86 Metern qualifiziert hat. Eine Leistung, mit der er in diesem Jahr auf Platz neun der Bestenliste steht, und mit der er sich auch in Berlin zutraut, in den Finaldurchgang der besten acht Springer zu kommen.
Elf Starter treten bei den nationalen Wettkämpfen an, ganz vorne wird der fünffache Deutsche Meister und Titelverteidiger Max Heß mit einer Quali-Weite von 16,45 Metern kaum zu schlagen sein. Am nächsten kam dem Chemnitzer in diesem Jahr Pascal Boden vom Dresdner SC mit 15,64 Metern. „Die ersten vier sind von den Weiten schon ziemlich weit weg, danach ist, denke ich, aber alles offen. Und ich habe in den letzten Wochen hart trainiert.“

Wobei, auch wenn deutsche Meisterschaften im Berliner Olympiastadion kein Wald- und Wiesenwettkampf sind – von Hardenbergs Fokus liegt derzeit woanders. Letztmalig vor dem Erreichen der Altersgrenze darf der 22-jährige Student in diesem Jahr bei den deutschen U23-Meisterschaften antreten, und da will der ehemalige Sportler der LG Landkreis Roth und der SpVgg Roth am 23. und 24. Juli in Wattenscheid angreifen. Für den Dreisprung-Wettbewerb ist von Hardenberg bereits qualifiziert, im Weitsprung fehlt ihm noch die nötige Norm; die liegt bei 7,20 Meter.

Bei einem Heimwettkampf in Regensburg Mitte Juni sprang von Hardenberg 7,14 Meter, die fehlenden sechs Zentimeter will er am ersten Juli-Wochenende bei den bayerischen Leichtathletik-Meisterschaften in Erding noch draufpacken. Für einen ehemaligen Rother, der regelmäßig auf Heimatbesuch kommt, ein eher ungünstiger Termin. „Da verpasse ich das Challenge-Wochenende“, hadert von Hardenberg mit Blick auf den Triathlon am Sonntag, „aber der eigene Wettkampf geht nun mal vor.“

HK