Albtraum für TV-Reserve
Hilpoltsteins Zweite verliert beide Topspiele um die Meisterschaft knapp mit 4:6

28.02.2023 | Stand 12.10.2023, 10:17 Uhr
Florian Seitz

Ein Wochenende zum Vergessen: Die Hilpoltsteiner Reserve, bis dato Spitzenreiter der Regionalliga Süd, verlor gleich beide Topspiele in der heimischen Stadthalle – ein herber Dämpfer für die Aufstiegsambitionen des TV um Hannes Hörmann. Foto: Tschapka

Einen ergebnistechnischen Albtraum hat Hilpoltsteins zweite Tischtennismannschaft am Wochenende im Kampf um die Meisterschaft in der Regionalliga Süd hinnehmen müssen. Denkbar knapp mit jeweils 4:6 hatte der bisherige Tabellenführer sowohl am Samstag gegen den TTC Hohenstein-Ernstthal II als auch am Sonntag gegen Neu-Spitzenreiter TTC Wohlbach das Nachsehen und trauert dabei den vergebenen Möglichkeiten nach. Die Chancen auf den Drittliga-Aufstieg sind damit deutlich geschrumpft.

„Es ist schwer, die knappen Niederlagen zu akzeptieren, wo die Jungs im bisherigen Saisonverlauf durchwegs überzeugten und auch in den beiden Spielen jetzt keineswegs enttäuschten“, sagte ein sichtlich geknickter TV-Abteilungsleiter Ulrich Eckert, der sich seit Jahren besonders um die Nachwuchsspieler des TV kümmert. Doch die Vertretungen aus Hohenstein-Ernstthal (Sachsen) am Samstag und dem oberfränkischen Wohlbach am Sonntag waren in den entscheidenden Phasen kaltschnäuziger und spielten ihren Erfahrungsvorteil aus.

Hegenberger geht am Samstag komplett leer aus

Bereits nach den Eingangsdoppeln gegen Hohenstein-Ernstthal II sahen sich die Hilpoltsteiner im Hintertreffen. Matthias Danzer und Sebastian Hegenberger hatten in ihrem Match gegen Milovanov/Sinkevych beim 0:3 keine Chance, während Hannes Hörmann und Soma Fekete ihrerseits zwei Matchbälle gegen Neumann-Manz/Zimmermann liegen ließen. Ein Zwei-Punkte-Rückstand, dem der TV über das gesamte Match hinterherlief und der bis zum Ende der Begegnung Bestand haben sollte. Während Hörmann mit überzeugendem Spiel und toller kämpferischer Moral die Gastgeber anschließend mit zwei Siegen im Spiel hielt, gelangen Danzer (3:0 gegen Zimmermann) und Yhya Mosslly (3:1 gegen Neumann-Manz) nur jeweils ein Einzelsieg. Und da Hegenberger im vorderen Paarkreuz an diesem Abend komplett leer ausging, stand am Ende die 4:6-Niederlage trotz starker Gegenwehr der Mittelfranken fest.

Somit stand das junge TV-Team am Sonntagnachmittag unter Zugzwang, als es nach dem nervenaufreibenden Bundesliga-Vorspiel der ersten Mannschaft gegen Hertha BSC Berlin zum Gipfeltreffen mit dem TTC Wohlbach kam. Mit leicht veränderter Aufstellung startete Hilpoltsteins Zweite dann auch besser in das Match. Das neu formierte Doppel Danzer/Hörmann, im Januar noch Sieger bei den bayerischen Meisterschaften in Neumarkt, überzeugte mit einem 3:1 gegen das starke Gästedoppel Wasylkowski/ Rosenberg, während sich Hegenberger und Fekete mit dem gleichen Ergebnis dem Duo Kovac/Grozdanov geschlagen geben mussten. Danzer brachte den TV anschließend mit einem Fünf-Satz-Sieg gegen Wasylkowski wieder in Führung, doch am Nebentisch kam Fekete gegen Kovac zu keinem Satzgewinn. Auch im hinteren Paarkreuz gab es eine Punkteteilung. Mossllys starken Sieg (3:0) gegen Grozdanov egalisierte der erfahrene Rosenberg im Wohlbacher Dress mit einem ebenfalls glatten 3:0-Erfolg gegen Hörmann. Entscheidend für den Spielausgang zu Gunsten der Gäste waren letztlich die Begegnungen des vorderen Paarkreuzes, in dem die Wohlbacher den Hilpoltsteiner Akteuren Fekete und Danzer keinen Stich ließen. Da zudem Mosslly seine zwischenzeitliche 2:1-Führung gegen Rosenberg nicht in einen Sieg verwandeln konnte, war Hörmanns Erfolg im letzten Einzel nur noch Ergebniskosmetik.

Resthoffnung auf Drittliga-Aufstieg bleibt

Die ambitionierte TV-Reserve kann trotz der beiden ärgerlichen Niederlagen stolz sein über die positive Entwicklung und gezeigten Leistungen der jungen Eigengewächse Danzer, Hörmann und Hegenberger. Gleichzeitig lässt sich aber feststellen, dass es in dieser starken Regionalliga gegen in Bestbesetzung antretende Spitzenteams noch etwas an Erfahrung und Abgebrühtheit fehlt. Was Hilpoltsteins Bundesliga-Reserve bleibt, ist die Hoffnung, dass sie sich selbst keinen Ausrutscher mehr leistet und einer der beiden Konkurrenten um den Aufstieg in die 3. Bundesliga doch noch patzt. Womöglich hat am Ende auch der Vizemeister die Chance aufzusteigen.

fs