Ironman Hawaii
Der Abenberger Daniel König trotzt der Hitze

10.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:45 Uhr

90 Kilometer Gegenwind auf dem Rad haben ordentlich an Daniel König gezehrt. Foto: Privat

Von Julian Meier

Kailua-Kona – Den Zieleinlauf konnte Daniel König sogar richtig genießen. Seine Familie stand am Seitenrand, während er auf dem Alii Drive auf Hawaii die letzten Meter lief. Die letzten Meter nach zuvor 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen. Und das bei rund 32 Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Nach exakt 9:38:46 Stunden war der Kampf mit den äußeren Bedingungen dann erfolgreich bestritten.

„Beim Zieleinlauf habe ich mir wirklich die Zeit genommen, das nochmal richtig aufzusaugen. Es war schon sehr befreiend, weil viel Last von den Schultern gefallen ist“, erzählt König. Bei seiner ersten Teilnahme am Ironman auf Hawaii – dem härtesten Triathlon-Wettkampf der Welt – erreichte er Platz 34 in seiner Altersgruppe. Um Platzierungen war es dem 26-Jährigen aber davor schon nicht gegangen, und während des Wettkampfes erst recht nicht mehr.

Das erste Hindernis gab es bereits beim Schwimmen in der Bucht von Kailua-Kona. „Dadurch, dass wir die letzte Startgruppe waren, war es erstmal ein Kampf durch die ganzen Menschenmassen hindurch“, erklärt König. Schon nach kurzer Zeit seien die 45- bis 50-Jährigen in die Quere gekommen, die nur wenige Minuten zuvor gestartet waren. Als diese Gruppe überholt war, waren die über 65-Jährigen im Weg. „Man konnte keine gerade Linie schwimmen, sondern musste sich durchschlängeln. Das war nicht ideal.“

Die Radtour lief dann für König in der ersten Hälfte ziemlich nach Plan. Nach 90 Kilometern ging es die Strecke allerdings wieder zurück. „Auf dem Rückweg hatten wir nur Gegenwind. Das hat mich ganz schön ausgebremst – auch vom Kopf her“, sagt der Abenberger. „Da habe ich dann schon langsam verstanden: Heute geht es nur ums Finishen.“

Um kurz vor zwei Uhr nachmittags stand bei praller Sonne schließlich noch ein Marathon auf dem Programm. „Man konnte nicht so schnell rennen, weil man einfach durch die Hitze ausgebremst ist“, erklärt König. An jeder Versorgungsstation machte er Halt, um sich mit Eis runterzukühlen. „Man muss echt jede Viertelstunde Eis unter das Käppi packen, damit man eine einigermaßen normale Körpertemperatur beibehält und nicht komplett überhitzt.“

Um 17.19 Uhr war es dann geschafft. Mit seiner Zeit von etwas über neuneinhalb Stunden erreichte König Rang 38 bei den Männern, insgesamt landete er auf Platz 62. Beklagen will er sich nicht – schließlich hatte König gerade einmal acht Wochen Zeit gehabt, um sich auf den Ironman vorzubereiten. Nach einer langwierigen Verletzung war er erst im Juli wieder ins Training eingestiegen. „Es hätte mehr drin sein können, aber in der ganzen Saison lief alles nicht so rund. Ich bin auf jeden Fall zufrieden“, sagt König, der noch bis Donnerstag auf Hawaii bleibt, bevor es nach Hause und in die Winterpause geht.

HK