Tischtennis
76. Bayerische Meisterschaften: Danzer und Flemming verpassen Titel

22.01.2024 | Stand 22.01.2024, 15:47 Uhr

Alexander Flemming (vorne) und Matthias Danzer streckten sich, doch blieben ohne Erfolg. Foto: Nils Rack

Sie ist 15 Jahre jung und Spross einer Tischtennis-Dynastie, er stand 2020 schon mal ganz oben und war am Wochenende in Einzel, Doppel und Mixed nicht zu schlagen: Theresa Faltermaier vom Zweitligisten TSV Dachau sowie Zweitliga-Spieler Daniel Rinderer vom TTC Fortuna Passau waren die überragen-den Teilnehmer bei den recht ordentlich besetzten bayerischen Tischtennis-Meisterschaften. Topfavorit Alexander Flemming vom TV Hilpoltstein musste sich mit Bronze im Einzel sowie im Doppel mit seinem Mannschaftskollegen Matthias Danzer begnügen.

Der Bayerische Tischtennis-Verband (BTTV) hatte die Halle der Mittelschule West in Neumarkt herausgeputzt für die 76. Titelkämpfe: Ganz in Schwarz kamen am Samstag und Sonntag die Tische und die Umrandungen daher. Ein edler, ja fast schon glanzvoller Rahmen.

Genau der richtige Farbton für die gelb-schwarzen Hilpoltsteiner Akteure, denen die „Weiß-Blauen“ Titelkämpfe traditionell besonders zu liegen scheinen: Paul Link, Felix Bindhammer, Nico Christ, Flemming, Philipp Floritz, Benjamin Rösner, Dennis Dickhardt und zuletzt Matthias Danzer hatten den Pokal schon in die Burgstadt geholt.

Auch in diesem Jahr schien alles angerichtet für Danzer, vor allem aber Flemming, der mit 2334 QTTR-Punkten die Setzliste klar anführt. Freilich ist seine Ausbeute mit „lediglich“ einem Titel 2013 in Altötting vergleichsweise gering. Ein Umstand, der in erster Linie der terminlichen Überschneidung mit den Ping-Pong-Weltmeisterschaften geschuldet war. Doch in diesem Jahr war vieles anders: Der neu geschaffene Ping-Pong-World Cup, bei dem „The Flash“ (der Blitz) gleich zweimal golden einschlug, hatte bereits vor zwei Wochen in Mexico City stattgefunden.

Endstation Rinderer

Genug Zeit also für die Rückkehr zum Brot- und Butter-Geschäft Tischtennis, vor allem für die Umstellung auf den Schwamm. Kein Problem für Flemming, der sein Handwerk versteht und sich ohne Satzverlust durch die Vorrunde des 32er-Feldes pflügte. In der K.o.-Runde fertigte er nacheinander den Nürnberger Linus Dreykorn (4:0) sowie den ehemaligen Hilpoltsteiner und Neu-Würzburger Niclas Reindl (4:1) ab.

Im Halbfinale musste er sich einem wie entfesselt spielenden Rinderer (TTC Fortuna Passau) mit 2:4 sensationell geschlagen geben. Auch Vereinskollege Danzer – an Position sechs gesetzt – spielte sich locker ins Viertelfinale. „Minimalziel“ erreicht. Dort traf er auf Vorjahressieger Tom Schweiger (TSV Windsbach), der eine Runde zuvor schon den ehemaligen Hilpoltsteiner Hannes Hörmann mit 4:0 aus dem Wettbewerb geworfen hatte. Das Match der beiden ehemaligen Jugend-Nationalmannschaftskollegen ging über die volle Distanz von sieben Sätzen. Das Spiel deckte exemplarisch alle Stärken und Schwächen des gebürtigen Schwabachers auf. Brillante Aktionen wechselten sich in unschöner Regelmäßigkeit mit leichten Fehlern ab. Ab Mitte des sechsten Satzes lief bei Danzer kaum noch etwas zusammen.

Unter dem Strich allenfalls ein durchwachsenes Turnier für die beiden Hilpoltsteiner. Mit einem Sieg in der Doppel-Konkurrenz konnte sich das Duo nicht trösten. Danzer und Flemming unterlagen den Effeltrichern Marius Zaus und Hörmann im Halbfinale, wurden Dritte. Im Spotlight standen am Ende aber andere – unter anderem Theresa Faltermeier, die frischgebackene Bayerische Meisterin. Sie ist die Tochter der Ex-Nationalspielerin Cornelia Faltermeier und schickt sich an, in die Fußstapfen zu treten.

wwl