Landesliga - TSV Jetzendorf
Unbesiegt durch die Englische Woche

Jetzendorf kehrt mit einem 2:2 vom TSV 1860 Weißenburg zurück – Gegentor mit Schlusspfiff

14.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:50 Uhr

Starker Auftakt: Maximilian Kreitmair (rechts) zieht voll durch, der Ball (links) zischt zwischen den Weißenburgern Johannes Meyer (Rückennummer 3) und Lukas Siol (5) hindurch zum 0:1 ins Netz der Gastgeber.

Von Horst Kramer

Weißenburg – „Wir haben sieben Punkte in der Englischen Woche geholt, wir haben allen Grund uns zu freuen und am Frautag ordentlich zu feiern“, lobte Spielertrainer Alexander Schäffler seine Truppe nach dem 2:2 (1:2) beim TSV 1860 Weißenburg am Samstag.

Dass der Satz nach Trost und Aufmunterung klang, hatte seinen Grund: Denn bis in die Nachspielzeit hatten die Landesliga-Spieler des TSV Jetzendorf bei den Mittelfranken geführt. Bis ein hoher Ball zu viel in den Jetzendorfer Strafraum flog und der Abwehrchef der Weißenburger, Lukas Siol, die Kugel im Gewühl ins Netz drückte (90.+6).

Klar, dass die Jetzendorfer die Köpfe hängen ließen. Klug und richtig, dass sie ihr Coach wieder aufmunterte. Denn tatsächlich waren die Leistungen der Landesliga-Neulinge binnen dieser sieben heißen Augusttage bemerkenswert: mit einem Auswärtssieg in Unterzahl beim TV Erkheim, einem Vorletzte-Minute-Heimsieg gegen den TSV Gersthofen und dem Remis in Weißenburg.

Die Partie startete spektakulär mit zwei Treffern binnen der ersten zehn Minuten. Markus Pöllner schlug eine Bananenflanke in den gegnerischen Strafraum, Dominic Reisner lenkte sie elegant Richtung Maximilian Kreitmair weiter, der an der 16-Meter-Linie lauerte. Der Interims-Kapitän nahm den Ball volley aus der Luft, der mit einer gefühlten Geschwindigkeit von 180 km/h im Weißenburger Kasten einschlug (0:1, 5.). Die Hausherren steckten diesen Rückschlag unbeeindruckt weg und nutzten ihren ersten gefährlichen Konter zum Ausgleich: Ihr Rechtsaußen Robin Renner rannte Luis Sarisakal und Leon Grauvogl davon und passte scharf nach innen, wo der ungedeckte Kapitän der Hausherren, Jonas Ochsenkiel, einschieben konnte (1:1, 9.). Die Ilmtaler verloren nun den Faden. Ein Freistoß von Reisner brachte sie zurück auf die Spur, 18 Meter vor dem Kasten, zentrale Position. Ein Kunstschuss mit links, über die Fünf-Mann-Mauer hinweg direkt neben den Innenpfosten (1:2, 28.). Beide Teams wussten nun, was sie voneinander zu halten hatten. Die Jetzendorfer wurden vorsichtiger, die Weißenburger versuchten, Fouls rund um ihren Strafraum zu vermeiden.

Schäffler hatte dieselbe Elf wie am Mittwoch gegen Gersthofen auf das Feld geschickt, einzig Seppi Keimel ersetzte den urlaubenden Benedict Geuenich. Martin Öttl stand dem Team nicht zur Verfügung, er wird seinen Fuß mindestens eine weitere Woche schonen müssen.

Je länger die Partie dauerte, umso mehr machte die Hitze beiden Mannschaften zu schaffen. Die hohen Temperaturen der letzten Wochen waren auch dem Spielfeld anzumerken: Der Platz war kurz, staubtrocken und wies zahlreiche Löcher auf.

Nach der Pause übernahmen die Gastgeber die komplette Kontrolle über das Geschehen, ihre Gäste beschränkten sich auf Nadelstiche. Zudem schwächte Keimel seine Kameraden durch ein Revanchefoul an seinem Gegenspieler Marco Jäger. Keimel konnte von Glück reden, mit einer Zehn-Minuten-Zeitstrafe davonzukommen (63.). Seinem Team taten diese zehn Minuten indes sichtbar weh. So kam der Ausgleich der Gastgeber in der Nachspielzeit mit Ansage und war angesichts der zweiten Hälfte auch hochverdient. Der eine Punkt für ihre Gäste allerdings auch.

Der TSV Jetzendorf nimmt dank der höchst erfolgreichen Englischen Woche und elf Zählern nun Platz fünf der Südwest-Landesliga-Tabelle ein, punktgleich mit dem weiteren Aufsteiger SC Oberweikertshofen. Allerdings haben einige der folgenden Vereine bis zu zwei Partien weniger bestritten. Am kommenden Sonntag ist der Liga-15. VfB Durach (sechs Punkte/sechs Spiele) im Lorenz-Wagner-Stadion zu Gast (16 Uhr).

PK


TSV Jetzendorf: Manhard – Radlmeier, Pöllner, Els, Sarisakal – Grauvogl – Reisner (89. Kirmair), Beiz, Keimel (79. Peuker) – Schäffler (69. Raabe), Kreitmair (79. Liebl). – Tore: 0:1 Kreitmair (5.), 1:1 Ochsenkiel (9.), 1:2 Reisner (28.), 2:2 Siol (90.+6) – Schiedsrichter: Sölch (SV Wilting/SG Ammersee-FFB). – Zuschauer: 150.