Letztes Fünkchen Hoffnung erloschen
Nach Vilzinger 1:1 in Rain: Abstieg des FC Pipinsried aus der Regionalliga Bayern steht endgültig fest

23.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:12 Uhr
Horst Kramer

Halit Yilmaz.ließ die Pipinsrieder nach seinem verwandelten Elfmeter zum 1:2 kurz auf die Wende hoffen. Am Ende hieß es jedoch 1:3 für Buchbach. Foto: Kramer

Der Abstieg des FC Pipinsried aus der Fußball-Regionalliga steht nun auch rechnerisch fest: Nach dem Vilzinger 1:1 beim TSV Rain am Lech können die Pipinsrieder den Relegationsplatz nicht mehr erreichen. Das Team von Spielertrainer Herbert Paul hat auf diesen bei noch fünf ausstehenden Partien 16 Punkte Rückstand.

Im Prinzip war der Abstieg aber schon am Freitagabend nach der 1:3 (1:2)-Niederlage gegen den TSV Buchbach besiegelt. Dabei lag der Dorfklub schon nach rund 20 Minuten mit 0:2 hinten.

Ein Elfmetertreffer von Halit Yilmaz kurz vor der Pause hätte die Wende einleiten können. Stattdessen verdaddelten Marvin Jike und Faton Dzemailji eine Riesenchance kurz nach dem Seitenwechsel. Buchbachs Torjäger Sammy Ammari machte schließlich den Deckel drauf und ließ dabei die Pipinsrieder Defensive samt Keeper Daniel Witetschek wie eine Schülermannschaft aussehen (77.).

Die Pipinsrieder Trainer suchen nach der Pleitenserie nach immer wieder neuen Worten, um die Leistung ihrer Schützlinge zu erklären. Spielertrainer Paul überließ den Job diesmal seinem Kompagnon Enver Maltas. Der Ingolstädter meinte lakonisch: „Es gibt nichts schön zu reden. Es reicht einfach nicht. Der Gegner war abgezockter und hat verdient gewonnen.“

Die beiden hatten wieder einmal eine neue Viererkette ins Rennen geschickt: mit Alexander Langen rechts hinten, Paul, daneben der angeschlagene Fabian Willibald und links einmal mehr Faton Dzemailji. Langen fehlt seit Wochen das Spielglück, Paul produzierte diesmal einige Fehlpässe. Willibald humpelte schon nach 30 Minuten und Dzemailji ist im Grunde ein Offensivmann mit defensiven Schwächen. Dass der erste Gegentreffer nach einer Ecke fiel, zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison: Diesmal profitierte Buchbachs Daniel Muteba davon, der vom Strafraumrand abzog (0:1, 12.). Kurz darauf nahm Willibald bei einer Abwehraktion die Hand zu Hilfe, TSV-Torjäger Tobias Steer ließ sich die Chance nicht entgehen (0:2, 20.). Keiner der nur 165 Zuschauer glaubte noch an ein Comeback der Pipinsrieder. Die Buchbacher blieben bissiger, brachten indes offensiv wenig zustande. Dafür stand ihre Fünferkette felsenfest.

Da half nur Glück. Willibald erzwang es, als er im Buchbacher Strafraum das Duell mit Muteba suchte. Der Torschütze zum 1:0 wusste sich nur per Foul zu helfen. Halit Yilmaz verkürzte vom Elfmeterpunkt (1:2, 41.). Vielleicht hätten die Pipinsrieder die Partie sogar drehen können, doch sie ließen die einzige Großchance liegen: Erst stocherte Marvin Jike an einem perfekten Zuspiel von Belmin Idrizovic vorbei, dann donnerte Dzemailji den durchgerutschten Ball fünf Meter vor dem linken Pfosten weit am rechten Pfosten vorbei.

In der Schlussphase warfen die Gastgeber noch einmal alles nach vorne. Ihre Gäste kamen mehrfach gefährlich vor Witetscheks Kasten. Gegen Tobias Sztaf wehrte der Schrobenhausener noch akrobatisch ab (73.), Moritz Sassmann verzog gleich darauf nur knapp (75.). Schließlich sorgte Ammari für die überfällige Entscheidung (1:3, 77.).

Am Sonntag wurde mit Benjamin Rauch ein neuer Präsident gewählt. Maltas verbreitete schon am Samstag Optimismus: „Wir sind mitten dabei, ein gutes Team aufzubauen“, erklärte er. Auch in Sachen Budget zeigte sich der ehemalige FCI-U19-Trainer optimistisch. Am kommenden Freitag fährt der FC Pipinsried zum FV Illertissen (19 Uhr).

htk