Schäffler-Elf peilt Rang drei an
Landesliga: Nach dem sicheren Klassenerhalt gibt der TSV Jetzendorf ein neues Ziel aus – Freitag gegen Illertissen II

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11.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:16 Uhr
Horst Kramer

In blendender Verfassung zeigte sich Maximilian Kreitmair (links) zuletzt beim TSV Hollenbach, wo er mit einem Doppelpack den 4:1-Endstand herstellte. Auch vom schnellen Angreifer wird abhängen, ob die Jetzendorfer ihr neues Saisonziel – den dritten Tabellenplatz – noch erreichen. Foto: Kramer

Eines steht jetzt schon fest: Der TSV Jetzendorf wird auch im kommenden Jahr in der Landesliga Südwest antreten. Ganz egal, wie das Match gegen den FV Illertissen II an diesem Freitag ausgeht (Anpfiff im Lorenz-Wagner-Stadion: 19.30 Uhr).

Denn der SV Mering, der derzeit den obersten Relegationsplatz 14 einnimmt, kann die Jetzendorfer an den verbleibenden drei Spieltagen nicht mehr einholen – obwohl der Rückstand nur acht Zähler beträgt. Der Grund: Die Fußballer aus dem Altlandkreis Friedberg bestreiten eines ihrer drei verbleibenden Spiele gegen die SpVgg Unterhaching II – eine Partie, bei der keine Punkte verteilt werden, weil die Hachinger Talente außer Konkurrenz antreten.

Dass es die Oberilmtaler daher bei ihren letzten Auftritten ruhiger angehen werden, ist freilich nicht zu erwarten. Spielertrainer Alexander Schäffler erklärt: „Wir können tatsächlich noch Dritter werden. Eine verrückte Situation: Eben haben wir noch gezittert, jetzt könnten wir noch oben mitmischen.“ Denn sein Team hat als Sechster (42 Punkte) noch alle Chancen, den Ligadritten (46 Punkte) abzufangen – und das ist der Gegner an diesem Freitag, FV Illertissen II. „Wir haben uns geschworen, bis zum Schluss alles zu geben, um die bestmögliche Platzierung zu erreichen“, verspricht der Coach. Zumal er und sein Kompagnon Daniel Stampfl zum Saisonende in den Fußballruhestand gehen, ebenso wie ihr langjähriger Mitstreiter, Kapitän Martin Öttl. Klar, dass es alle drei juckt, sich mit Rang drei zu verabschieden.

Zudem kehren in drei Wochen zwei Spieler zu ihren Heimatvereinen zurück, die gerne einen Top-Landesligarang in ihrem Lebenslauf stehen haben möchten: Seppi Keimel (TSV Hilgertshausen) und Dominik Liebl (SV Günding). „Außerdem haben wir mit den Illertissenern noch eine Rechnung offen“, fährt Schäffler fort und erinnert an die 1:3-Niederlage aus dem Match im Oktober, das er damals mit den Worten kommentierte: „Das war ein Spiel, das wir eigentlich gewinnen müssen.“

Viele Gründe also, am Freitagabend ein Feuerwerk auf dem heimischen Grün abzubrennen. Wobei hinter dem angeschlagenen Öttl noch ein Fragezeichen steht, ebenso hinter Christos Papadopoulos, der beim 3:0-Auswärtssieg in Hollenbach ein Riesenspiel gemacht hatte. Der Schwabhausener fehlte wegen eines Infektes beim Dienstagstraining. So wie David Raabe zuletzt, der laut Schäffler noch nicht wieder fit ist. Außerdem wird Marc Peuker aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stehen. Und Schäffler selber? „Höchstens einige Minuten. Mir tut alles weh“, klagt der 34-Jährige.

Drei talentierte A-Junioren verstärken den Kader

Während es in der Landesliga in den Schlussspurt geht, feilen die Jetzendorfer schon fleißig am Kader für die neue Spielzeit. Klar dabei ist: Der Landesligist setzt in der kommenden Saison auf die Jugend. Der Verein gab dieser Tage die Verpflichtung der A-Junioren Felix Heckmeier und Bryan Beyreuther bekannt: Die beiden Offensivtalente sind bis dato beim Nachbarverein FC Pipinsried in der schwäbischen U19-Kreisliga auf Torejagd gegangen; zuvor hatten sie bei der JFG TaF Glonntal eine gute Ausbildund genossen. Zudem wechselt das Rettenbacher Defensivtalent Dustin Kothmair von der U19 des FC Stätzling an die Ilm. Der Fußballklub aus dem Friedberger Ortsteil ist seit vielen Jahren für seine hervorragende Jugendarbeit bekannt: Die aktuelle A-Jugend misst sich in der U19-Bayernliga mit den Talenten der SpVgg Greuther Fürth, Wacker Burghausen und anderen großen Vereinen. Kothmair ist Stammspieler beim FCS, er spielte zuvor bei der JFG Neuburg.

Der künftige Jetzendorfer Trainer Stefan Kellner lobt das Trio: „Alle drei haben eine hervorragende Ausbildung genossen. Jeder stammt aus der Region und passt zu uns. Klar, dass sie eine Zeit lang brauchen werden, bis sie sich an den Herrenfußball gewöhnt haben.“ Die Perspektiven der drei seien jedoch viel versprechend, sagt Kellner.

Außerdem hat Abteilungsleiter Willi Leimberger einen Keeper verpflichtet: den 21-jährigen Kollbacher Josef Strohmayr, der seit zwei Spielzeiten den Kasten der Reserve des TSV Dachau 1865 hütet, heuer in der Kreisliga München 1. Strohmayr hatte zuvor die Schule des FC Ingolstadt durchlaufen. Der Zugang war notwendig geworden, weil Dennis Pöllner seine Karriere nach zahlreichen Verletzungen beendet, wie auch Ulrich Unterburger, der bei seinem Stammverein ST Scheyern als Torwarttrainer einsteigen wird.
Pöllner und Unterburger werden mit den anderen Abgängen beim letzten Heimspiel gegen den FC Ehekirchen am 20. Mai offiziell verabschiedet.

PK