Regionalliga Bayern
Heimstettens Keeper trifft FCP ins Mark

Moritz Knauf entreißt Pipinsried beim 1:1 gegen das Schlusslicht den sicher geglaubten Sieg

16.10.2022 | Stand 16.10.2022, 20:28 Uhr

Noch einer der besten Pipinsrieder: Alexander Langen (links), der den Heimstettener Meriton Vrenezi (rechts) kaltstellte. Foto: Kramer

Pipinsried – FCP-Manager Tarik Sarisakal war nach dem 1:1 im Regionalliga-Spiel gegen Schlusslicht Heimstetten leichenblass, sein Spielertrainer Nikola Jelisic schwankte zwischen Schiedsrichter-Schelte („Sechs Minuten Nachspielzeit sind eine Frechheit“) und Fatalismus („So ist Fußball“). Altpräsident Konrad Höß brachte die Sache auf den Punkt: „So einen Eckball muss man verteidigen. Wir sind selber Schuld.“

Heimstetten hatte dem 17. FC Pipinsried in der siebten Minuten der Nachspielzeit einen sicher geglaubten Sieg vermasselt. Ihr Keeper Moritz Knauf hatte mit der letzten Aktion der Partie einen Eckball seines Kapitäns Lukas Riglewski in den Pipinsrieder Kasten gelenkt (1:1, 90.+6). Ausgerechnet der 20-Jährige, der den Pipinsriedern einen Treffer auf dem Silbertablett serviert hatte, als er sich vom heranstürmenden Nickoy Ricter den Ball am Strafraumrand abnehmen ließ – ein Geschenk, dass der FCP-Dauerläufer dankend annahm (1:0, 35.).

Es waren die beiden spektakulärsten Szenen einer Partie, die ansonsten mit Viertliga-Fußball wenig zu tun hatte. Wobei die Hausherren mehr Spielanteile und Abschlussgelegenheiten als ihre Gäste hatten. Ob durch Pablo Pigl in der Anfangsphase (13.) oder durch Claudio Milican kurz vor der Pause (43.). Ricter erzielte später ein Abseitstor (77.). Zehn Minuten später prüfte der Stürmer den Gäste-Torwart erneut, diesmal vom Strafraumrand (87.). Beim SVH fiel einzig Kapitän Lukas Riglewski auf: durch einen 25-Meter-Freistoß, den FCP-Innenverteidiger Simon Rauscheder ablenkte (30.) und durch einen kraftlosen Schuss aus 17 Metern, den FCP-Schlussmann Felix Thiel problemlos aufnahm (62.). Bei den Gästen lief überhaupt nichts zusammen; der SVH war das mit Abstand schwächste Team, mit dem es der FCP heuer zu tun bekommen hat. Doch auch die Heimelf enttäuschte auf ganzer Linie: Fehlpass reihte sich an Fehlpass, ohne Halit Yilmaz (Knieverletzung) und Marvin Jike (Rotsperre) war der FCP in der Offensive harmlos. Der schwer erkältete Spielertrainer Nikola Jelisic musste nach einer halben Stunde entkräftet das Feld räumen. Vom Gegentor abgesehen, wusste einzig die Defensive mit Alex Langen, Bernard Mwarome und Rauscheder zu überzeugen. Zudem brachte Jelisic-Ersatz Claudio Milican frischen Wind. Spieler wie Faton Dzemailji, dem zahlreiche Fehlpässe unterliefen, wiesen indes kein Viertliga-Niveau auf.

Wie es mit dem FCP in dieser Form weitergehen soll, ist schwierig zur prognostizieren. Womöglich ein Grund, warum sich Sarisakal nicht in der Lage sah, Leistung und Ergebnis zu kommentieren. Der Dorfklub verharrt auf dem Abstiegsrang 17. Heimstetten bleibt Letzter. Am Samstag reist die Pipinsrieder Crew zum Dritten Wacker Burghausen (14 Uhr).

htk


FC Pipinsried: Thiel – Langen (64. Willibald), Mwarome, Rauscheder, Lobenhofer – Pudić, N. Jelisic (33. Milican), D. Jelisic (69. Greifenegger), Dzemailji (89. Grotz) – Ricter, Pigl (67. Idrizovic). – Tore: 1:0 Ricter (35.), 1:1 Knauf (90.+6). – Schiedsrichter: Wörz (TSV Friesenried/). – Zuschauer: 165.