Fußball - Kreisliga 1
Gaimersheim sichert sich den Matchball

TSV nach dem 6:0 gegen Türkisch SV erster Anwärter auf Platz zwei – Baar-Ebenhausen sichert Minimalziel Relegation

16.05.2022 | Stand 16.05.2022, 18:12 Uhr

Meist einen Schritt schneller: Christian Redl (rechts) und der FC Hitzhofen-Oberzell waren von Daniel Aulbach und der DJK Ingolstadt kaum zu halten. Die Kreisliga-Partie endete mit einem klaren 4:0-Erfolg des formstarken FC. Foto: Traub

Von Julian Meier

Pfaffenhofen – Das Zittern geht weiter: Am vorletzten Spieltag der Kreisliga 1 Donau/Isar haben die drei Teams am Tabellenende allesamt verloren. Damit fällt erst ganz zum Schluss die Entscheidung, welche beiden Mannschaften direkt runter müssen. Die beste Ausgangslage hat der Türkisch SV Ingolstadt, der trotz der 0:6-Klatsche beim TSV Gaimersheim zwei Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz hat. Ein Herzschlagfinale gibt es auch im Kampf um Platz zwei: Neben Gaimersheim hat auch der FC Gerolfing sein Spiel gewonnen, beide Teams gehen punktgleich in den letzten Spieltag.

FC Gerolfing - FC Mindelstetten 2:0 (0:0): Der FC Gerolfing bleibt dem TSV Gaimersheim dicht auf den Fersen. „Die Mannschaft hat ihre Hausaufgaben sehr gut gemacht. Wir lauern und sind bereit“, sagte Trainer Den Lovric. Der Tabellendritte muss aber auf einen Ausrutscher von Gaimersheim hoffen, um noch den Relegationsplatz zu erreichen da der direkte Vergleich für den TSV spricht. Der FCG geht dennoch mit breiter Brust in den letzten Spieltag. Gegen den FC Mindelstetten sah Lovric ein „sehr gutes Spiel“ seiner Mannschaft. Es dauerte allerdings bis Mitte der zweiten Hälfte, ehe Ugur Genc mit seinem 1:0 den Bann brach (61.). Für Mindelstettens Abteilungsleiter Christian Wambach ging dem Treffer ein unberechtigter Freistoß voraus. Im Anschluss hatte sein Team durch Kevin Meier und Daniel Riedl beste Chancen zum Ausgleich, doch der Treffer fiel nicht. Wieder einmal, es war bereits das dritte torlose Spiel in Folge. „Wir sind aktuell nicht kaltschnäuzig genug“, räumte Wambach ein. Die Folge: Statt des Ausgleichs fiel das 2:0 für die Gastgeber durch einen verwandelten Handelfmeter von Ermin Alagic (90.+1). „Wir haben es Gerolfing nicht leicht gemacht“, resümierte Wambach.

FC Fatih Ingolstadt - FC Sandersdorf 2:2 (2:1): Der Meister lässt die Saison ausklingen: Gegen den FC Sandersdorf kam Fatih Ingolstadt nicht über ein 2:2 hinaus. Grund zur Beunruhigung gab das nicht, im Gegenteil: „Wir haben zwei, drei Gänge runtergeschaltet und wollen bei einigen Spielern kein Risiko mehr eingehen. Wir gehen das jetzt alles in Ruhe an“, sagte Fatihs sportlicher Leiter Fatih Topcu. Das Spiel selbst gingen beide Teams keineswegs mit Ruhe an: Nach 22 Minuten brachte Akif Abasikeles die Gastgeber in Führung, fast im Gegenzug schoss Andreas Winkler den Ausgleich (23.). Nur drei Minuten später traf Boubacarr Saho zum 2:1 für Fatih. „Zur Pause hätten wir uns über ein 2:2 noch gefreut“, meinte Sandersdorfs Trainer Patrick Mack. Am Ende stand es wirklich 2:2, doch die Freude hielt sich beim FCS in Grenzen. Von fünf hochkarätigen Chancen im zweiten Durchgang nutzte einzig Sandro Rott eine zum Ausgleich (76.). Von Fatih kam dagegen nicht mehr viel. „Von daher war das Unentschieden für uns fast zu wenig“, meinte Mack. So war die Erfolgsserie seines Teams von zuletzt sechs Siegen am Stück gebrochen. Ein Remis beim Meister ist aber sicher kein Beinbruch.

TSV Oberhaunstadt - SV Manching II 5:0 (1:0): Fünf Tore geschossen, keines kassiert – und das, obwohl der TSV Oberhaunstadt ohne etatmäßigen Keeper angetreten war. Stattdessen musste Kapitän Simon Bellinghausen zwischen den Pfosten aushelfen – Experiment gelungen. „Wir hatten das Spiel über 90 Minuten unter Kontrolle. Defensiv standen wir gut und haben fast nichts zugelassen“, sagte die ungewohnte Nummer eins. Der Sieg der Oberhaunstädter war zu keiner Zeit gefährdet: Gerade mal zwei Minuten waren gespielt, als Stefan Härdl zum ersten Mal traf. In der zweiten Hälfte ging das muntere Schützenfest dann richtig los; Florian Diegel (48.), zweimal Hasan Ergezer (61., 76.) und erneut Härdl (66.) sorgten für den Kantersieg. „Das Ergebnis ist gerechtfertigt und zeigt nochmal, dass wir besser spielen, als die Tabelle es vermuten lässt“, betonte Bellinghausen. Die Tabelle sagt nun auch aus, dass Oberhaunstadt besser dasteht als der SV Manching II. „Wir haben es heute über die gesamte Spieldauer nicht geschafft, die letzten Prozente herauszuholen“, gestand SVM-Coach Christopher Haas. Oberhaunstadt sei in allen Belangen überlegen gewesen. „Der Sieg geht auch in dieser Höhe vollkommen in Ordnung.“

SV Karlshuld - TSV Baar-Ebenhausen 0:1 (0:1): Für Baar-Ebenhausen geht die Saison in die Verlängerung. „Durch den Sieg ist die Relegation sicher, das war für uns heute das Ziel“, sagte Trainer Manuel Steiniger. Ein Konter reichte, um den SV Karlshuld auszuschalten: Felix Olbrich bediente Fabian Arbogas auf Höhe des Sechzehnmeterraums, und dieser traf aus spitzem Winkel ins lange Eck (28.). Für Steiniger ging der Sieg in Ordnung: „Karlshuld hatte noch zwei gute Chancen, aber wir haben auch noch einige Möglichkeiten vergeben.“ Für SVK-Coach Thomas Schmalzl spielte die Frage nach verdient oder unverdient letztlich keine Rolle: „Wenn du kein Tor erzielst, dann kannst du einfach nicht gewinnen.“ Was ihn zudem störte, war der Platzverweis für Hope Agubuokwu (90.+2): „Er hatte klar die Absicht, den Ball zu spielen. Hier Rot zu ziehen, war für mich zu viel.“ Noch dazu hätte es seiner Meinung nach kurz zuvor auf der Gegenseite Gelb-Rot geben müssen. Kein glücklicher Tag für den SVK.

TSV Gaimersheim - Türkisch SV Ingolstadt 6:0 (1:0): Gaimersheim lässt keine Zweifel an seinen Ambitionen: Nach dem 6:0-Schützenfest gegen den Türkisch SV Ingolstadt hat der TSV den Relegationsrang gefestigt und nebenbei auch noch das Torverhältnis aufgebessert. Alles in allem ein gelungener Nachmittag für Trainer Manfred Kroll: „Tolle Spielzüge und Tore vor allem in der zweiten Halbzeit. Es war ein nie gefährdeter hoher Heimsieg, den wir auch danach sehr genossen haben.“ Zur Halbzeit hatte es nicht so deutlich ausgesehen; einzig Florian Ihring traf für Gaimersheim zum 1:0-Pausenstand (22.). Nach dem Seitenwechsel waren die Gaimersheimer aber nicht mehr zu halten: Dennis Huettinger (49.), Glerdis Ahmeti (65.), Ihring (74. Elfmeter), Zoltan Vati (80.) und Dominik Dosch (87.) machten das halbe Dutzend voll – und Trainer Kroll froh: „Ich habe eine tolle Einstellung von meiner Mannschaft gesehen. Wir haben von Anfang an keinen Zweifel daran gelassen, dass wir daheim diesen Dreier einfahren wollen.“ Für den Türkisch SV Ingolstadt bleibt die Situation dagegen brenzlig. „Wir waren heute nicht konzentriert genug. Gaimersheim hat den Sieg verdient", meinte Abteilungsleiter Ertugrul Topcu. Da auch die Konkurrenten patzten, bleibt der Bezirksliga-Absteiger auf dem Relegationsplatz. „Nächste Woche ist die Entscheidungswoche“, stellte Topcu klar.

FC Hitzhofen-Oberzell - DJK Ingolstadt 4:0 (2:0): Die Überraschungsmannschaft der Rückrunde marschiert weiter: Auf einem Abstiegsrelegationsrang ins Jahr gestartet, steht der FCH mittlerweile auf Tabellenplatz vier. „Die Mannschaft wollte sich im letzten Heimspiel bei den Fans bedanken, die einen riesigen Anteil an der phänomenalen Rückrunde haben“, erklärte Trainer Michael Olah. Die Mission gelang mit Bravour: 4:0 gewann sein Team gegen die DJK. „Im Endeffekt war es ein ungefährdeter Sieg“, meinte Olah. Das bestätigte auch Ingolstadts Coach Michael Dittenhauser: „Der Sieg geht verdient an Hitzhofen. Meine Jungs haben leidenschaftlich gekämpft – das war alles, was wir heute auf den Platz bringen konnten.“ Die Personalsorgen waren letztlich zu groß, um mit Hitzhofen mithalten zu können. Der designierte Torschützenkönig Alexander Thielmann schlug in der ersten Hälfte gleich zweimal zu (40., 42.) – es waren seine Saisontore 22 und 23. Nach dem Seitenwechsel legten Tomislav Marinovic (70.) und Emin Ismaili (80.) nach. Damit hat Hitzhofen im Jahr 2022 in zehn Spielen siebenmal gewonnen.

TSV Hohenwart - FC GW Ingolstadt 6:0 (2:0): Die Lichter drohen langsam auszugehen beim FC Grün-Weiß Ingolstadt: Das 0:6 gegen den TSV Hohenwart war der nächste gewaltige Rückschlag im Abstiegskampf. Dazu kam ein fast schon vernichtendes Urteil des gegnerischen Trainers: „Ich hatte sie anders erwartet, aber anscheinend haben sie sich schon aufgegeben“, sagte Markus Kurzhals. Die Gelb-Rote Karte für GW-Spieler Ubeyd Demirkol nach rund einer halben Stunde tat ihr Übriges (32.). Danach spielte Hohenwart Katz und Maus mit den Gästen: Vor der Pause trafen Alexander Sengl (34.) und Oscar Appelmann (38.). In Halbzeit zwei folgten weitere Treffer durch Tobias Prückl (61.), Appelmann (63.), Daniel Liebhardt (73.) und Tobias Schaefer (89.). „Wir sind froh für den Sieg. Die Tabelle ist sehr eng und wir wollen schon in der ersten Hälfte bleiben“, meinte Kurzhals. Zufrieden war er aber nur bedingt: „Die Torausbeute war mehr als mangelhaft. Es hätten locker doppelt so viele Tore sein können.“

PK