Landesliga Südwest
Frühjahrsstart mit Sechs-Punkte-Spiel: TSV Jetzendorf gastiert am Sonntag beim Abstiegsrivalen TSV Gilching

02.03.2024 | Stand 02.03.2024, 12:25 Uhr
Horst Kramer

So leicht wie im Testspiel gegen den hessischen Kreisligisten Hohenroda (in Weiß) werden es Felix Heckmeier und der TSV Jetzendorf am Sonntag in Gilching sicher nicht haben. Foto: Kramer

Die Frühjahrsrunde geht für den Landesligisten TSV Jetzendorf gleich mit einem Kracher los: Das Team von Trainer Stefan Kellner gastiert am Sonntag (15 Uhr) beim TSV Gilching-Argelsried.

„Es ist ein Sechs-Punkte-Spiel“, erklärt Kellner. Zu Recht: Der Verein von der A96 hat auf dem untersten Relegationsplatz 16 (23 Punkte) überwintert, mit nur zwei Zählern Vorsprung auf den 17., TSV Bobingen. Die Jetzendorfer haben als Zwölfter 28 Punkte auf dem Konto. Kellner meint daher: „Wir müssen die Gilchinger auf Abstand halten.“ Was schon mit einem Remis gelingen würde. Besser wären natürlich drei Punkte, weiß Kellner und sagt: „Ein Sieg wäre ein Riesending.“

Einfach wird die Sache nicht. Auf Jetzendorfer Seite fehlen auf absehbare Zeit Schlüsselspieler wie Wlad Beiz (Innenbandriss am Knie), Maximilian Kreitmair und Florian Radlmeier (beide Bänderanriss am Knöchel) sowie Marius Fiederer (Muskelfaserriss). „Immerhin hat sich am vergangenen Sonntag niemand verletzt“, sagt Kellner. Wie berichtet hatten die Oberen Ilmtaler ein Testspiel im heimischen Lorenz-Wagner-Stadion ausgetragen, weil der TSV Aindling kurzfristig das Totopokal-Qualifikations-Duell mit den Jetzendorfern absagte. „Wegen Unbespielbarkeit des Platzes“, wie es aus Aindling hieß. Möglicherweise war die Erkranktenliste der Lech-Schwaben jedoch noch länger als die der Ilmtaler. Der Testspielgegner, der osthessische Kreisliga-Klub FSG Hohenroda, stellte den Landesligisten vor keine Herausforderungen. „Das 9:0 ist kein Maßstab“, merkt Kellner an, die Stimmung gehoben hat die Partie dennoch. Zumal auch Spieler sich in die Torschützenliste eintrugen, die dort eher selten zu finden. Wie David Raabe mit einem trockenen 20-Meter-Schuss zum 5:0, Felix Heckmeier mit einem platzierten 18-Meter-Geschoss zum 6:0 oder Lorenz Kirmair per Kopf nach einer Ecke von Fredi Rist zum 7:0. „Das schönste Tor des Tages“, lobte ein Jetzendorfer Edelfan.

Die Gilchinger konnten sich ebenfalls über ein Erfolgserlebnis freuen: Beim Bayernliga-Absteiger VfB Hallbergmoos drehten sie ein 0:2 nach der Pause in ein 3:2. Kellner hatte die erste Hälfte der Partie verfolgt. „Hallbergmoos war absolut überlegen, die Sache schien klar“, wie er berichtet. Zudem schied Gilchings Edeltechniker Andre Gasteiger schon nach 15 Minuten mit einer Verletzung aus. „Womöglich haben die zahlreichen Wechsel auf beiden Seiten den Ausschlag für die Wende gegeben“, spekuliert Kellner. Vielleicht auch eine Motivationsansprache des neuen Gilchinger Trainer-Duos mit Tobias Hänschke (33) und Christoph Meißner (37).

Hänschke ist in Jetzendorf bestens bekannt, kickte er doch vom Sommer 2016 bis November 2017 in Grün-Weiß (unter Tarik Sarisakal). Hänschke und Meißner lösten im Winter Cheftrainer Sebastian Stangl ab, um für neuen Schwung zu sorgen. Meißner lotste prompt einen alten Kumpel aus gemeinsamen Zeiten beim SC Fürstenfeldbruck zum Doppelort-Verein: Koray Altinay (31), ein Defensivspezialist, der zuletzt beim türkischen Drittligisten Bucaspor gekickt hatte.

Altinay leitete in Hallbergmoos die Wende mit einem Kopfballtor ein. Den Treffer zum Ausgleich ging auf das Konto von Marcel Ebeling, sozusagen das Schreckgespenst der Jetzendorfer. Der TSV konnte in der Landesliga noch nie gegen Gilching gewinnen, bei den letzten drei Spielen zogen sie jedes Mal den Kürzeren. Beim 0:2 im Hinspiel setzte Ebeling den Schlusspunkt in der Nachspielzeit. In der vergangenen Saison traf der frühere Junioren-Nationalspieler dreimal in den beiden Partien.
Kellner lässt sich von der Vergangenheit nicht kirre machen. Im Gegenteil: „Bei uns steigt die Spannung spürbar. Jeder freut sich, dass es endlich wieder los geht!“

htk