Kreisliga 2 Regensburg
Letzter Akt Klassenerhalt: Dietfurt-Trainer Viden übt sich vor seiner Abschiedstour in Zuversicht

23.02.2024 | Stand 23.02.2024, 6:00 Uhr

Es gab Zeiten beim einstigen Bezirksligisten, die Trainer Admir Viden (rechts) ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Davon ist der Vorletzte TSV Dietfurt in der bisherigen Saison weit entfernt. Foto: Bachhuber

Seit vielen Jahren ist der Name Admir Viden eng mit den Fußballern des TSV Dietfurt verknüpft. Der Verein aus dem Altmühltal ist für den erfahrenen Trainer mittlerweile zu einer zweiten Heimat geworden. Da der Erfolg in jüngster Vergangenheit jedoch ausgeblieben ist – dem einstigen Bezirksligisten droht in der aktuellen Spielzeit sogar das Abrutschen in die Kreisklasse – gehen der 53-Jährige und der TSV ab Sommer wie bereits berichtet getrennte Wege. Nur logisch, dass Viden auf seiner Abschiedstournee den Abstieg des Tabellenvorletzten mit allen Mitteln verhindern will.

Die Weichen für die kommende Saison hat die Dietfurter Abteilungsführung mit der Verpflichtung von Matthias Pfeifer (Coach) und Rückkehrer Christian Geß (Spielertrainer) bereits gestellt, die volle Aufmerksamkeit richtet sich beim TSV nun dem Verbleib im Kreis-Oberhaus. Seit dem bitteren Bezirksliga-Abstieg nach Quotientenregelung in der Corona-bedingt abgebrochenen Saison 19/20 befindet sich der Verein mehr oder minder im Krisenmodus. Nach den Endplatzierungen acht (21/22) und neun (22/23) läuft es für die Dietfurter aktuell sogar noch schlechter. Vier Siege und zwei Unentschieden aus 17 Spielen bedeuten lediglich 14 Punkte, den vorletzten Tabellenplatz und vier Zähler Rückstand auf das rettende Ufer.

„Das ist jetzt die zweite Saison, in der es einfach nicht läuft. Das kann einen nicht zufriedenstellen. Man investiert sehr viel, es kommt aber fast gar nichts dabei heraus“, ordnet Viden ein. Daher sei es im Winter nun die gemeinsame und logische Entscheidung von Verein und ihm selbst gewesen, die Zusammenarbeit nach dieser Spielzeit zu beenden. „Der volle Fokus gilt jetzt den restlichen neun Spielen. Wir wollen alles versuchen, uns optimal vorbereiten und sind zuversichtlich, dass wir die Klasse halten können.“

Erfahrene Rückkehrer schüren Hoffnung

Und nach zweieinhalb Jahren im Krisenmodus ist die Zuversicht, dass es bis zum Saisonende wieder bergauf geht, nicht ganz unbegründet. „Es sind einige verletzte und erfahrene Spieler zurück, für die Restrunde haben wir dadurch natürlich eine ganz andere Qualität“, sagt Viden und nennt in diesem Zusammenhang wichtige Akteure wie Sebastian Fritz, Christoph Semmler, Alexander Merkl, Daniel Schneeberger oder Andreas Weigl. Das Quartett hat einen Großteil der bisherigen Saison verpasst. „Ich bin froh, dass sie wieder zurück sind. Sie werden unser Trumpf sein, auch wenn es schwierig wird.“

Die Grundlagen zur Aufholjagd wollen die Dietfurter in den kommenden Wochen schaffen. Am vergangenen Wochenende absolvierten sie bereits das erste Testspiel gegen den SC Sinzing. Beim 3:3 sah Viden einen „grundsätzlich guten Test mit ganz ordentlichen Ansätzen, vor allem nach vorne“. Defensiv habe seine Elf aber wie schon über die ganze Saison hinweg zu viele kleine Fehler gemacht. Im Schnitt zappelte der Ball über zweimal pro Kreisliga-Begegnung im eigenen Netz, in keiner einzigen Partie könnten die Torhüter Lukas Schmid und Jonas Mendl ihren Kasten bislang sauber halten. Nur logisch, dass Videns Hauptaugenmerk während der Vorbereitung auf dem Defensivverhalten liegt.

Zwei weitere Testspiele gegen Donau/Isar-Kreisligist FC Sandersdorf (Mittwoch um 19 Uhr in Sandersdorf) sowie Neumarkt/Jura-Kreisligist SG Forchheim/Sulzkirchen (3. März um 15 Uhr in Dietfurt) stehen im Vorbereitungsplan, ehe die Viden-Schützlinge eine Woche vor dem Restrunden-Auftakt (17. März gegen die SG Painten) mit 35 Mann zu einem dreitägigen Trainingslager an den Gardasee aufbrechen (8./9./10. März).

Acht Spielzeiten in zwei Amtszeiten

Videns letzte Partie als TSV-Coach dürfte das Derby beim TV Riedenburg am 12. Mai werden – vorausgesetzt seine Schützlinge beenden die Saison nicht auf Relegationsplatz zwölf. Dann wird der 53-Jährige, der aus Bosnien und Herzegowina stammt, insgesamt acht Spielzeiten (davon vier zu stolzen Bezirksliga-Zeiten) als Trainer der Altmühltaler tätig gewesen sein – aufgeteilt in zwei Amtsperioden (2010 bis 2014 sowie 2019 bis 2024). Wie es danach weitergeht, lässt Viden völlig offen. „Ich fokussiere mich jetzt voll auf Dietfurt.“ Das wird auch notwendig sein, damit der Berchinger, der bereits seit 30 Jahren in Töging arbeitet, den Absturz seines Herzensvereins („Da fühle ich mich fast wie daheim“) doch noch verhindern kann.

DK