Fussball, Regionalliga Bayern
Viele Verbindungen in Sachen Personal

FC Pipinsried empfängt am Freitagabend den Drittliga-Absteiger Türkgücü München

25.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:24 Uhr

Mittlerweile Co-Spielertrainer beim FC Pipinsried: Auch Pablo Pigl (r.) hat eine Vergangenheit beim Türkgücü München. Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Pipinsried – Es ist ein bisschen wie das große Wiedersehen, wenn sich am heutigen Freitagabend (Anstoß um 18 Uhr) der FC Pipinsried und Türkgücü München in der Pipinsrieder Hazrolli-Arena gegenüberstehen. Die beiden Vereine sind sich im Ligabetrieb zwar lange nicht begegnet (zuletzt Anfang der 2000er in der Landesliga), zwischen ihrem Personal gibt es aber eine ganze Menge Verbindungen.
Roman Plesche zum Beispiel, einst erfolgreicher Sportlicher Leiter beim FCP, hatte vor rund sechs Jahren zusammen mit Spielertrainer Fabian Hürzeler (inzwischen beim FC St. Pauli) und Präsident Konrad Höß den Grundstein dafür gelegt, dass der kleine Klub mittlerweile längst kein Regionalliga-Exot mehr ist. „Wir mussten den Konny damals überzeugen, dass das realisierbar ist“, erinnert sich Plesche: „Denn einerseits wollte er schon, andererseits hatte er auch Zweifel.“ Letztlich hätten es nach dem ersten Aufstieg (2016/17) dann alle gemeinsam durchgezogen – „so dass der Verein jetzt ein ganz normaler Regionalligist ist“, sagt Plesche.

Er erinnert sich gerne zurück. „Die Zeit mit Konny, das war schon alles richtig cool.“ Jetzt sei es aber auch gut so, wie es ist: Also, dass er bei Türkgücü arbeitet – und den FCP andere Verantwortliche möglichst erfolgreich weiterführen.
Mit Plesche kehren aber auch noch ein paar Spieler in ihre frühere sportliche Heimat zurück: Torhüter Johan Hipper, Christoph Rech, Ünal Tosun, Albano Gashi und Eren Emirgan. Die beiden Letzteren waren erst vor dieser Saison aus dem Dachauer Hinterland zum Drittligaabsteiger gewechselt. Auf der anderen Seite gibt es auch im FCP-Team Türkgücü-Vergangenheit – allen voran beim spielenden Co-Trainer Pablo Pigl, der mit den Münchnern von 2017 bis 2019 zweimal als Stammspieler von der Landes- in die Regionalliga durchmarschiert war. „Es gibt viele Verbindungen und Wiedersehen. Das sorgt für eine zusätzliche, positive Brisanz. Das Spiel hat fast Derbycharakter“, meint auch Tarik Sarisakal, jetzt Sportlicher Leiter des FCP, früher (von 1997 bis 2000) selbst Landesligaspieler beim Vorgänger-Verein SV Türk Gücü München.

Doch letztlich komme es ja vor allem auf das an, was die beiden Mannschaften sportlich auf dem Platz abliefern, betont der 49-Jährige. „Und aus unserer Sicht müssen wir uns dabei wieder auf das konzentrieren, was wir in Ansbach haben vermissen lassen“, sagt Sarisakal. Heißt: möglichst am Limit oder sogar ein Stück darüber spielen, was bei der 0:1-Niederlage in Mittelfranken am Dienstag offenbar nicht geklappt hatte.
Denn eines steht für Sarisakal außer Frage: „Rein vom Kader ist Türkgücü besser besetzt als wir. Die Münchner sind favorisiert, auch wenn sie das Maximale noch nicht abgerufen haben.“ Der FC Pipinsried hat (mit einem Spiel mehr) bislang sogar vier Punkte mehr gesammelt als der Drittligaabsteiger. Das soll aus Sicht des Dorfklubs auch so bleiben. Willkommensgeschenke zum fröhlichen Wiedersehen soll es am Freitagabend in der Hazrolli-Arena definitiv keine geben.

SZ