Fußball, Kreisliga Ostschwaben
SC Mühlried und DJK Langenmosen: Gemeinsam punktlos im Abstiegskampf

20.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:45 Uhr

Rigoros gestoppt: Der SC Mühlried mit Oliver Gumin (r.) kassierte gegen den TSV Friedberg eine schmerzhafte Heimniederlage. Foto: M. Schalk

Es sind sowieso nur noch zwei Vereine, die den Altlandkreis Schrobenhausen in der Kreisliga Ostschwaben vertreten. Und die Gefahr, dass am Saisonende beide absteigen müssen, hat sich am gestrigen Sonntagnachmittag erneut vergrößert.

BC Aichach - DJK Langenmosen 1:0: Von einem Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt möchte Sebastian Böhm „auf keinen Fall“ sprechen. „Ich war mit unserer Leistung durchaus zufrieden“, so der DJK-Cheftrainer: „Unsere Einstellung war in Ordnung, darauf lässt sich aufbauen.“

Dass die Aichacher in der Gänze doch deutlich mehr Spielanteile besaßen – ein Stück weit war dies von den Langenmosenern sogar gewollt. Ihr Plan: Möglichst lange die Null halten – in der Hoffnung, dass bei den Platzherren dadurch zunehmend Unruhe aufkommen werde. Wobei es dann keineswegs so war, dass sich die DJK nur tief in ihrer eigenen Hälfte verschanzt hätte. Sie versuchte sehr wohl, auch in der Offensive schmerzhafte Nadelstiche zu setzen – und kam folgerichtig auch immer wieder zu Chancen.

Die beste hiervon besaß Manuel Greiner, aber im Anschluss an einen Eckstoß brachte er die Kugel aus kurzer Distanz nicht im BCA-Kasten unter (63.). Die Strafe dafür gab’s schon 180 Sekunden später – und zwar in Form des Aichacher 1:0 durch Maximilian Schmuttermair. „Natürlich war das sehr ärgerlich für uns“, bestätigt Böhm: „Wir mussten nun deutlich mehr riskieren, wodurch sich dem BCA deutlich mehr Räume in der Offensive boten.“

Tatsächlich hätte sich die DJK nicht beschweren dürfen, wenn aus dem 0:1 in der Schlussphase noch ein 0:2 oder gar 0:3 geworden wäre. Wobei das im Endeffekt egal gewesen wäre. Niederlage ist Niederlage – und aufgrund ihrer gestrigen liegen die Langenmosener jetzt zwei Zähler vom rettenden Ufer entfernt. „Natürlich hätten wir es anders lieber“, so Böhm dazu: „Aber andererseits sind immer noch elf Spiele zu absolvieren. Da sind noch eine Menge Punkte zu holen.“

SC Mühlried - TSV Friedberg 1:2: „Was soll ich jetzt groß sagen?“, fragt SCM-Fußballboss Heiko Krupa traurig. Natürlich kann man gegen den Tabellenvierten mal verlieren. Aber in der Situation, in der sich die Mühlrieder momentan befinden – nämlich vier Punkte vom Relegationsrang entfernt – hätte an diesem Wochenende dringend ihr erster Heimsieg 2022/23 hergemusst.

Und er wäre sogar möglich gewesen – denn bis tief in die zweite Halbzeit hinein lagen die Platzherren in Führung, zudem befanden sie sich ab der 79. Minute in Überzahl. „Es war keineswegs alles schlecht, was da an diesem Sonntag passierte“, bestätigt Krupa: „So sind wir bis auf ganz wenige Momente sehr sicher gestanden. Aber leider waren diese wenigen Momente auch die entscheidenden.“ Zugegeben: Die Gäste aus Friedberg hatten über die gesamten 95 Minuten gesehen deutlich mehr vom Spiel. Aber die letzte Konsequenz, die letzte Durchschlagskraft: zunächst Fehlanzeige bei den TSV-Kickern. Ganz anders der SCM: Nach einem weiten Pass auf Marco Rechenauer behauptete sich dieser zunächst im Zweikampf gegen Patrick Nitzsche, um die Kugel anschließend von der Strafraumgrenze aus ganz überlegt zum 1:0 ins lange Eck zu setzen (42.).

Dass ihnen beim Punktrundenauftakt 2023 eine Vielzahl an Stammkräften fehlte, darunter Spielertrainer Sebastian Slupik aufgrund einer Oberschenkelzerrung – den Blauweißen war’s kaum anzumerken. Wobei nach dem Seitenwechsel die Anzahl an Friedberger Top-Torchancen doch stetig zunahm. Aber der SCM hatte dafür einen Tausendsassa namens Patrick Leuner zwischen den Pfosten, der einen absoluten Sahnetag erwischt hatte: Immer wieder rettete der 31-Jährige sensationell, selbst in einigen Eins-zu-Eins-Situationen blieb er unüberwindbar.

Zumindest bis zur 71. Minute, ehe Metehan Dalkic aus kurzer Distanz doch fulminant der Ausgleich gelang. Aber selbst davon ließen sich die Mühlrieder nicht durcheinanderbringen. Und als nur kurz danach gleich zwei TSV-Akteure des Feldes verwiesen wurden – Leon Engelstätter mit Rot wegen einer „Notbremse“ sowie Coskun Bür mit Gelb-Rot wegen übertriebenen Reklamierens (79.) – sah es in der Tat wieder ausgesprochen gut für den SCM aus.

Selbst nach der Ampelkarte für Rechenauer (84.) befanden sich die Platzherren immer noch in Überzahl, dementsprechend groß war die Hoffnung bei ihrem Anhang auf einen späten 2:1-Siegtreffer. Dieser fiel in der 89. Minute wirklich – allerdings auf der Gegenseite, erzielt von Jonas Niemi aus kurzer Distanz nach Querpass von Christian Vogel. „Natürlich war das ein böser Nackenschlag für uns“, gibt Krupa zu: „Trotzdem sollten wir zunächst mal das Positive aus dem Spiel mitnehmen. Und das ist, dass unsere Mannschaft weiterhin lebt, dass sie sich im Abstiegskampf längst nicht aufgegeben hat.“

Schade nur für den SCM, dass seine nächste Aufgabe keineswegs leichter wird. So müssen die Blauweißen am kommenden Wochenende beim BC Rinnenthal ran – also bei jenem Top-Titelaspiranten, der am gestrigen Sonntagnachmittag (3:5 gegen den SC Griesbeckerzell) unsanft von der Tabellenspitze gestoßen wurde und der dementsprechend viel Wut im Bauch haben dürfte. „Allerdings muss auch dieses Spiel erst einmal gespielt werden“, sagt Krupa augenzwinkernd: „Schauen wir einfach mal, was da am nächsten Wochenende passiert.“

SZ