Basketball
Green Devils beenden das Jahr mit einer weiteren Niederlage, ein bisschen Optimismus bleibt trotzdem

12.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:36 Uhr

Selbst wenn die Green Devils (weiße Trikots) manchmal zu dritt zur Stelle waren – hier (v. l.) Martin Steiner, Peter Falk und Moritz Schäfer – konnten sie ihre Augsburger Gegenspieler am Ende ein paarmal zu selten stoppen. Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Schrobenhausen – Die dritte Niederlage innerhalb von acht Tagen und eine Halle, die so spärlich gefüllt war wie lange nicht mehr: Die Basketballstimmung in Schrobenhausen war am Ende eines Kalenderjahres definitiv schon mal besser als heuer. Trotz der 74:80-Heimpleite gegen die danadknights Augsburg bleiben die Bayernliga-Herren aber für 2023 auch ein Stück weit optimistisch.

Denn eines hätte die bisherige Saison in der Bayernliga Südwest ja gezeigt, meint Florian Breitkreutz am Endes des Jahres: „Mit Ausnahme der Auswärtspartie in Gröbenzell war in jedem Spiel etwas drin, wäre jeder Gegner für uns machbar gewesen“, so der SSV-Coach. In der Tat zeigen das nicht nur die blanken Ergebnisse, sondern auch einzelne Spielverläufe, in denen die SSV-Basketballer – auch gegen favorisierte Teams – oft bis in die heiße Phase hinein noch voll dabei waren. Was Breitkreutz also damit sagen möchte: Wenn seine Mannschaft mal in voller Besetzung und mit einem entsprechenden Trainingsrhythmus durch eine Saisonphase gehen könnte, würde er ihr aufgrund ihres Potenzials auch viel mehr zutrauen. Das allerdings führt den Trainer zum pessimistischen Teil: „Denn darauf hoffen wir ja ehrlicherweise schon seit dem Vorbereitungsstart im vergangenen Sommer“, seufzt der 36-Jährige.

Viele knappe Matches verloren

Reiner Zufall oder nur Pech kann es demnach also nicht mehr sein, dass die Schrobenhausener in dieser Saison vor allem viele knappe Matches verloren haben. An was es stattdessen liegt? An fehlender Erfahrung oder gar Qualität? „Das würde ich so pauschal keinesfalls sagen, da die Niederlagen ja auch in unterschiedlichen Aufstellungen zustande gekommen waren“, entgegnet Breitkreutz. Im letzten Spiel des Jahres fehlte neben dem routinierten Kapitän Johannes Keil mit Simon Ettenreich auch ein Spieler, der den körperlich überlegenen Augsburgern in dieser Hinsicht etwas entgegengesetzt hätte. Andere Akteure, wie der kurzfristig eingesprungene Jonas Fiß, hätten dagegen kaum Trainingspraxis. „Es fehlt insgesamt die Konstanz“, bringt es Breitkreutz auf den Punkt. Und dann seien es auf dem Feld oft Kleinigkeiten, an denen man diese Mängel erkennen könne.

So war auch gegen die Basketballer des TSV Schwaben Augsburg, danadknights genannt, bis zum Schluss alles möglich. Und das, obwohl die (auffällig wenigen) Green-Devils-Fans die Partie schon ein ums andere Mal abgeschrieben hatten. Zu fehlerbehaftet war das Spiel ihres Teams, was allerdings genauso auf die Gäste zutraf, die deshalb immer wieder die Türe aufmachten. Als Claus-Jürgen weniger als drei Minuten vor dem Ende einen Dreier zum 67:66 verwandelte (die erste Führung seit dem 40:39 zur Halbzeit) war die Halle plötzlich wieder voll da. Doch anstatt diesen Schwung zu nutzen, gab es beim Stand von 71:71 erneut zwei Ballverluste – und plötzlich wieder eine Fünf-Punkte-Führung der Gäste (76:71), die zwischen der 26. und 36. Minute übrigens insgesamt 24 Freiwürfe zugesprochen bekamen (die Green Devils in derselben Zeit vier). Den Schiedsrichtern könne man die Niederlage nicht zuschreiben. Doch auch hier gelte laut Breitkreutz: „Solche vermeintlichen Kleinigkeiten können gerade in einem so engen Spiel entscheidend sein.“

Drittletzter Tabellenplatz

Das aktuelle Green-Devils-Jahr endet nun auf dem drittletzten Tabellenplatz und damit im Abstiegskampf der Bayernliga Südwest. Das neue beginnt mit einem Heimspiel gegen den TSV Jahn Freising am 21. Januar – übrigens der einzige Gegner, dem der SSV in der bisherigen Saison noch nicht gegenüberstand.

Bis dahin bliebe also noch Zeit, um im Training weiter zu arbeiten. Theoretisch. „Denn wir werden sehen, ob das alle auch wirklich verinnerlicht haben“, sagt Breitkreutz, der dabei ein Stück weit skeptisch klingt. Aber auch nach wie vor optimistisch. Wenn auch mit zu wenig Siegen auf dem Konto, habe die bisherige Saison ja zumindest gezeigt, „dass es gegen fast alle Gegner eine realistische Chance gibt, um es im nächsten Jahr besser zu machen“, so der Schrobenhausener Coach.

Das zu Hause gegen Augsburg unterlegene Green-Devils-Team: Ralf Bernitt (7 Punkte), Jakob Eiglmeier, Josef Eiglmeier, Peter Falk (12), Jonas Fiß (7), Sebastian Huber (7), Sebastian Kramer (10), Claus-Jürgen Ludwig (17), Moritz Schäfer, Martin Steiner (14) und Felix Trübswetter.

SZ