Mutlos in Mönchengladbach
Zweitliga-Frauen des FCI Ingolstadt kommen beim Aufsteiger nicht über ein 2:2 hinaus – Wolski rettet Remis

27.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:46 Uhr
Sabine Kaczynski

Bereitete den FCI-Frauen enorme Probleme: Gladbachs Kristina Bartsch (rechts, hier gegen Ivana Slipcevic) bereitete für ihre Mannschaft ein Tor vor und erzielte eines selbst. Foto: Imago Images

Die Fußballerinnen des FC Ingolstadt sind am Sonntag im Zweitliga-Spiel bei Borussia Mönchengladbach nicht über ein mageres 2:2 (1:1) hinaus gekommen. Und damit waren die Schanzerinnen beim Aufsteiger sogar noch gut bedient. Denn Lea Wolski gelang erst in der Nachspielzeit der Ausgleich.

FCI-Coach Miren Catovic nahm im Gegensatz zur letzten Partie zwei Änderungen vor: Erstmals standen Neuzugang Anna-Lena Härtl sowie die nach ihrem Kreuzbandriss wiedergenesene Ivana Slipcevic in der Startelf. In den ersten Minuten sortierten sich beide Teams und versuchten ins Spiel zu finden, vieles blieb aber zunächst Stückwerk. In der 6. Minute brachte ein langer Ball Ex-Bundesligaspielerin Laura Radke in Position, doch die aus dem Tor geeilte FCI-Keeperin Anna-Lena Daum hatte aufgepasst. Die erste Möglichkeit für die Schanzerinnen ergab sich in der 11. Minute, als Samantha Stiglmair zum Abschluss kam, doch die Fohlen-Schlussfrau war auf dem Posten. Ingolstadt hatte nach 20 Minuten immer noch Probleme, in der Partie anzukommen. Der FCI agierte zu statisch, leistete sich viele Fehlpässe, ließ bei Kontermöglichkeiten Tempo vermissen und fand gegen bissige Mönchengladbacherinnen kein probates Mittel. Doch auch die Gastgeberinnen konnten außer einem ungefährlichen Distanzschuss von Kristina Bartsch (21.) und Radkes Abschluss neben das Gehäuse (28.) keine Tormöglichkeit verbuchen. Dann unterlief dem FCI ein eklatanter Fehler: Bartsch eroberte einen Pass von Daum auf Slipcevic und legte quer auf Radke, die allein vor Daum keine Mühe hatte das 1:0 für Gladbach zu erzielen (40.). Vier Minuten später agierte Nina Penzkofer endlich mal energisch, klaute ihrer Gegenspielerin den Ball, zog davon und erzielte den 1:1-Ausgleich (44.). „In den ersten 20 Minuten haben wir schlecht gespielt und uns vom langsamen Spiel der Borussinnen anstecken lassen. Danach haben wir aus dem Nichts durch einen Fehler den Treffer kassiert, im Anschluss aber unsererseits den Fehler des Gegners bestraft und den Ausgleich erzielt. Zu diesem Zeitpunkt war ich überzeugt, dass wir das Spiel nun drehen“, war FCI-Coach Miren Catovic zur Halbzeit noch optimistisch.

Nach Wiederanpfiff war das Spiel zunächst von vielen Zweikämpfen und kleinen Fouls geprägt. Ein erstes Ausrufezeichen setzten die Gastgeberinnen in der 52. Minute durch Suus Van Der Drift, deren Distanzschuss Daum gerade noch zur Ecke lenken konnte. In der 55. Minute die erste große Möglichkeit für die Gäste, als Lisa Ebert Penzkofer anspielte, die den Ball aus der Drehung aber nicht im Tor unterbrachte. Auf der anderen Seite scheiterte Bartsch an Daum. Das Spiel war nun flotter als im ersten Durchgang. Die Gladbacherinnen waren dabei insgesamt dominanter und zielstrebiger als die Schanzerinnen, die weiterhin unter ihren Möglichkeiten blieben. Das hatte in der 68. Minute Folgen: Während Emily Tichelkamps Abschluss noch geklärt werden konnte, erhöhte Bartsch mit einem Schuss ins linke Eck auf 2:1.

Die Schlussphase wurde dann nochmal spannend, als Ingolstadt endlich aufwachte: In der 83. Minute setzte sich Penzkofer durch und verlud Torfrau Luisa Palmen, konnte aber letztlich auf Kosten einer Ecke gestoppt werden. Die kam gefährlich aufs Gladbacher Tor, doch Anna-Lena Fritz‘ Schuss ging knapp vorbei. Dann wieder die Fohlen: Im Laufduell konnte Stiglmair nicht mit Leonie Köpp mithalten, die allein aufs Schanzer Tor lief, den Ball aber daneben setzte (84.). Eine Minute später vergab Carolin Corres nach einer Flanke von Imke Kessels. Den Schlusspunkt setzten wieder die Schanzerinnen, als Lea Wolskis Flanke immer länger wurde und sich zum etwas glücklichen 2:2-Endstand ins gegnerische Netz senkte (90 +2). „Wir sind qualitativ die bessere Mannschaft und hätten viel mutiger auftreten müssen. Immer, wenn wir uns getraut haben, unser Spiel auf den Platz zu bringen, sind wir gefährlich geworden. Leider waren die ängstlichen Phasen länger als die mutigen“, ärgerte sich FCI-Coach Catovic. Die Schanzerinnen verlassen dennoch die Abstiegszone, rangieren derzeit auf Platz zehn und haben am kommenden Wochenende gegen Aufsteiger HSV die Chance, weitere Punkte zu sammeln.

DK


FC Ingolstadt: Daum – Härtl (81. Spielmann), Ebert, Fritz, Heigl (81. Petz) – Stiglmair, Reikerdorfer (66. Wolski) – Hein (67. Vidovic), Slipcevic, Schauer (67. Reininger) – Penzkofer. – Tore: 1:0 Radke (40.), 1:1 Penzkofer (44.), 2:1 Bartsch (68.), 2:2 Wolski (2:2).