Ex-Ringer mit Torriecher
Wackersteins Kay Baitz wird in neuer Rolle zum Goalgetter – und trifft in 16 Spielen erstaunliche 27-mal

17.02.2024 | Stand 17.02.2024, 5:00 Uhr

Topfit und torgefährlich: Spielertrainer Kay Baitz vom FC Wackerstein-Dünzing. Foto: Verein

„Kay spielt gefühlt die Saison seines Lebens“ und „Kay ist ein überragender Leader“ lauteten die Einschätzungen von Vereinsvertretern und Kollegen zur Winterpause auf die Frage nach dem Spieler der Hinrunde. Die Rede ist von Kay Baitz, Spielertrainer und Top-Torjäger beim FC Wackerstein-Dünzing, dem aktuellen Tabellenführer der Fußball-A-Klasse 3 Donau/Isar.

Sieben Tore waren ihm in der Saison 2021/22 gelungen, zehn dann in der darauffolgenden – und in der aktuellen Serie erzielte er in 16 Spielen bereits 27 Treffer. Woher diese plötzliche und immense Steigerung? Der Hochgelobte reagiert bescheiden: „In den letzten Spielzeiten, auch in den Jahren davor in Mindelstetten, habe ich im zentralen Mittelfeld etwas weiter hinten gespielt und war eher der Vorbereiter. In dieser Saison haben wir das System etwas umgestellt und ich agiere offensiver“, erklärt Baitz.

Dabei überlässt der drahtige Torjäger hinsichtlich seiner Physis nichts dem Zufall: „Man verschafft sich damit die notwendigen Vorteile“, lautet sein Credo. Neben den Trainingseinheiten mit der Mannschaft besucht er regelmäßig ein Fitnessstudio und hat sich über die Winterpause die Dienste eines Personal-Coaches gesichert: „Hier geht es zum einen um Denkanreize für die Trainingsarbeit und zum anderen darum, meine körperlichen Schwachpunkte zu finden und zu beseitigen.“

Dass er vor und auch noch während seiner Fußballerkarriere zwölf Jahre lang ein sehr erfolgreicher Ringer war, zur deutschen Spitze gehörte und bayerische Meistertitel gewann, hat seinem Spiel keineswegs geschadet. Trotz seiner knapp 37 Jahre ist Baitz nach wie vor pfeilschnell. Zudem kommen ihm seine Routine, sein ausgeprägter Ehrgeiz und sein fußballerischer Instinkt zugute.

Während viele Spieler seiner Wahrnehmung nach sehr ballfixiert agieren, versucht er sich bei Offensivaktionen immer wieder „unter dem Radar der gegnerischen Abwehr“ zu positionieren. Ein weiterer Pluspunkt des Kelheimers ist seine feine Technik. Bei rund einem Viertel seiner Treffer spielte er den Torhüter aus oder überlupfte ihn. Zudem hat sich der „Kayser“, wie er gerne genannt wird, über viele Jahre und stetiges Training die entsprechende Beidfüßigkeit angeeignet. „Wichtiger als Schussgewalt ist Schusstechnik“, versucht der ehemalige Bezirksliga-Spieler (ATSV Kelheim, TSV Langquaid) seinem Team zu vermitteln.

Mit zwei dritten Plätzen schrammte der FC Wackerstein-Dünzing in den letzten beiden Jahren unter der Regie von Baitz jeweils nur hauchdünn am Aufstieg in die Kreisklasse vorbei. Diesmal soll es für die Schwarz-Gelben klappen: „Wir sind stets aufgrund der fehlenden Konstanz gescheitert. Im bisherigen Saisonverlauf war dies anders. Wir sind noch ungeschlagen und gut eingespielt. Zudem kommt unser Torjäger Kevin Meier nach langer Verletzungspause wieder zurück“, erklärt der Übungsleiter.

Auf Biegen und Brechen will der FC heuer das große Ziel Kreisklasse erreichen. Und was hat sich Goalgetter Baitz selbst für individuelle Ziele gesetzt? „Wenn wir den Aufstieg schaffen, ist meine Trefferquote zweitrangig. Aber 40 Tore wäre schon eine großartige Marke.“

kuk