ERC Ingolstadt
Spiel gewonnen, aber Gibbons verloren: ERC dreht Partie gegen Frankfurt

18.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:24 Uhr

Schock nach neun Spielminuten: Brian Gibbons verdrehte sich das Knie und musste vom Eis begleitet werden. Foto: Traub

Die schwere Verletzung von Mittelstürmer Brian Gibbons überschattet den 3:2-Erfolg der Panther gegen Aufsteiger Frankfurt.



Der ERC Ingolstadt hat dank drei Treffern im Schlussdrittel die dritte Heimniederlage in Folge noch abgewendet: Am Dienstagabend gewannen die lange Zeit mäßigen Panther nach einem späten Doppelschlag von Charles Bertrand und Frederik Storm gegen Aufsteiger Löwen Frankfurt noch mit 3:2 (0:0, 0:1, 3:1). Die Partie wurde jedoch von einer möglicherweise schweren Verletzung bei Brian Gibbons überschattet.

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Die Panther traten vor 2733 Zuschauern in der Saturn-Arena – darunter die Drittliga-Fußballer des FC Ingolstadt – mit demselben Aufgebot wie am Sonntag beim 5:3-Erfolg in Mannheim an, einzig Torhüter Michael Garteig ersetzte Kevin Reich. Der Kanadier bekam im mauen, von vielen Ungenauigkeiten geprägten Auftaktdrittel nicht viel zu tun – und nur wenig mehr sein Gegenüber Bastian Kucis, der einst als Förderlizenzspieler mal auf der Ingolstädter Bank Platz genommen hatte.

ERC-Stürmer Brian Gibbons verdrehte sich das Knie

Hinter dessen Tor ereignete sich nach neun Minuten auch die folgenschwerste Szene des Abends: ERC-Stürmer Brian Gibbons verdrehte sich in einem eher harmlosen Zweikampf das rechte Knie und blieb schreiend vor Schmerzen auf dem Eis liegen. Der 34-Jährige musste beim Verlassen der Spielfläche gestützt werden, eine genaue Diagnose soll an diesem Mittwoch vorliegen.

Gibbons’ Teamkollegen hatten derweil mit dem bekannten Problem dieser Saison zu kämpfen: ihrer Überzahlschwäche. Ob Fünf gegen Vier oder Vier gegen Drei – die Panther entwickelten nur wenig Torgefahr. Wayne Simpson (20.) traf immerhin das Außengestänge.

Nach der ersten Pause standen beide Teams zunächst kaum einmal in voller Stärke auf dem Eis; die Begegnung wurde nickliger. In Überzahl ließ die Frankfurter Paradereihe ihr Können aufblitzen, doch Garteig reagierte gegen Carter Rowney und Dominik Bokk stark (26.). Auf der Gegenseite lag der Puck plötzlich im Tor, doch die Schiedsrichter versagten dem Treffer die Anerkennung: Charles Bertrand hatte seinen Schläger wohl unerlaubterweise über das Niveau der Torlatte gerissen, um den Puck aus der Luft zu fischen (28.).

Panther konterten 80 Sekunden nach Wiederbeginn

Zwar verbuchten die Ingolstädter deutlich mehr Schüsse, doch erstens waren die meist von überschaubarer Qualität und zweitens machte Kucis seine Sache richtig gut. Zum Beispiel nach 32 Minuten, als er eine Co-Produktion von Ben Marshall und Louis Brune stoppte. Garteig parierte ebenso sicher gegen Nathan Burns (36.), doch kurz vor Ende des zweiten Drittels war er machtlos: Eine schöne Kombination über Rowney und Bokk nutzte Daniel Wirt zu seinem ersten DEL-Treffer (39.).

Die Panther konterten 80 Sekunden nach Wiederbeginn: Tye McGinn und Bertrand spielten den ehemaligen Frankfurter Leon Hüttl frei, der viel Zeit zum Maßnehmen hatte und den Puck zum 1:1 im Kreuzeck versenkte (42.). Ein Wirkungstreffer war das allerdings nicht: Keine Minute später traf Rylan Schwartz zum 2:1 für die Löwen und erstickte den aufgebrandeten Jubel direkt wieder (43.). Weil Wirt danach wegen Beinstellens gegen McGinn auf die Strafbank wanderte, wurde es wieder lauter, doch Maury Edwards’ Fernschussversuche fanden ihr Ziel nicht (47.).

Frankfurt verpasste die durchaus mögliche Vorentscheidung, und so blieb es spannend. Am sichtbarsten gegen die drohende Niederlage stemmte sich Bertrand, der fünf Minuten vor Schluss dafür auch belohnt wurde: Im Anschluss an eine Druckphase drückte der Franzose einen Simpson-Pass zum 2:2 über die Linie (55.). Und es kam sogar noch besser: Der bis dahin blasse Frederik Storm fälschte einen Hüttl-Schuss zum 3:2-Siegtreffer ins Netz ab (59.).

ERC Ingolstadt: Garteig – Marshall, Wagner; Edwards, Quaas; Hüttl, Bodie; Jobke – Storm, Pietta, Friedrich; Brune, Henriquez, Krauß; Bertrand, Stachowiak, Flaake; Simpson, Gibbons, McGinn.
Löwen Frankfurt: Kucis – Sezemsky, Maginot; Vandane, Gläßl; Wirt, McNeill; Scarlett – Bokk, Rowney, Ranford; Olsen, Wruck, Moser; Elsner, McMillan, Eisenmenger; Schwartz, Burns, Breitkreuz.
Schiedsrichter: Schrader/Sewell. – Tore: 0:1 Wirt (39.), 1:1 Hüttl (42.), 1:2 Schwartz (43.), 2:2 Bertrand (55.), 3:2 Storm (59.). – Strafminuten: 6/12 + 10 Olsen. − Zuschauer: 2733.