Nullnummer im Spitzenspiel
Taktische Disziplin überwog beim Duell FC Ingolstadt gegen 1. FC Saarbrücken

13.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:52 Uhr

Musste im Topspiel viele Anweisungen geben: FCI-Trainer Rüdiger Rehm, der mit dem Punkt leben konnte. Foto: Bösl

Im Spitzenspiel der 3. Liga gab es am Samstag im Audi-Sportpark keinen Sieger. Die beiden noch unbezwungenen Mannschaften FC Ingolstadt und 1. FC Saarbrücken trennten sich leistungsgerecht 0:0.



Damit gehen die Schanzer mit sieben Punkten aus der Englischen Woche und setzen sich in der Spitzengruppe fest. Als nächstes folgt nun die Auswärtsfahrt am kommenden Samstag an die stimmungsvolle Hafenstraße, an der Aufsteiger Rot-Weiß Essen auf den FCI wartet. Davor tragen die Ingolstädter am kommenden Dienstag im Audi-Sportpark noch das Toto-Pokalspiel gegen Türkspor Augsburg aus (18 Uhr).

Während Gästetrainer Uwe Koschinat gegenüber dem Mittwoch-Spiel gleich sechs Umstellungen in seinem Team vornahm und mit einer Dreierabwehrkette operierte, änderte FCI-Coach Rüdiger Rehm seine Mannschaft nur auf einer Position. Neuzugang Tobias Bech, der beim 1:0-Sieg in Osnabrück zu einem Zehn-Minuten-Einsatz im FCI-Trikot kam, feierte sein Heimdebüt. Für ihn musste Moussa Doumbouya auf der Ersatzbank Platz nehmen.

Und Bech machte gleich zu Beginn auf sich aufmerksam. Der 20-jährige Däne zeigte, dass er keinen Zweikampf scheut, über Tempo und einen guten linken Fuß verfügt – auch bei Freistößen und Ecken durfte Bech bereits ran. Allerdings kam nichts Zählbares dabei heraus, was aber nicht an ihm lag.

Das Spiel im Ticker zum Nachlesen

Vielmehr entwickelte sich vor den Augen von 4366 Zuschauern, darunter einige ERC-Spieler, eine äußerst zähe, von Taktik und Disziplin geprägte Partie. Mit zunehmender Dauer war der Ball immer seltener im Spiel – ob Freistoß, Einwurf oder Ecke, es fand sich immer schneller ein Grund für eine Unterbrechung. Entsprechend selten gab es gelungene Spielzüge oder aufregende Szenen.

Merlin Röhls Schussversuch (13. Minute) wurde ebenso geblockt wie Tobias Schröcks Steckpass (19.). Auf Saarbrückener Seite probierte es Bayern-Leihgabe Marvin Cuni zweimal, fand jedoch entweder in FCI-Keeper Marius Funk seinen Meister bei einem zu zentral angesetzten Schuss (33.) oder zielte bei einem Freistoß rechts an der FCI-Mauer und am Tor vorbei (37.).

Nach der Pause ging es gleich mit einem starken Tackling von Calvin Brackelmann gegen Cuni weiter. Beim folgenden Eckball zwang FCI-Verteidiger Visar Musliu seinen Keeper zu einer Glanztat, als er den Kopfball über die Latte lenkte (48.).

Aufregung in den Schlussminuten

Beide Mannschaften wirkten nun etwas entschlossener, und auch der FCI bekam Chancen. Bech suchte nach einem Einwurf frei vor FCS-Torwart Daniel Batz aber selbst den Abschluss und übersah den besser postierten Patrick Schmidt im Rückraum (52.). Besser lief die Kugel kurz danach über Merlin Röhl und Pascal Testroet, doch zielte Hans Sarpei aus 16 Metern am Tor vorbei (58.).

Dann ergriff Koschinat als erster die Initiative und brachte mit dem Ex-Ingolstädter Julian Günther-Schmidt und Ex-Löwen Adriano Grimaldi zwei neue Stürmer – ein Signal, dass die Saarländer den Sieg wollten (60.). Rehm reagierte mit der Einwechslung von Doumbouya und Jalen Hawkins (67.), die für Schmidt und Röhl in die Partie kamen.

Kaum waren die beiden FCI-Profis auf dem Platz, wurde es gefährlich. Doumbouya behauptete im Strafraum den Ball, Hawkins schob den Abpraller knapp am linken Pfosten vorbei (71.).

Dennoch blieb die Begegnung ein Kampf - gespielt wurde recht selten. Und auch beide Trainer verausgabten sich an der Seitenlinie und holten sich nach allerdings nachvollziehbaren Protesten bei Schiedsrichter Nicolas Winter die Gelbe Karte ab.

Einen Aufreger, der auch die Ingolstädter Fans auf die Palme brachte gab es dann in der 81. Minute, als Marcel Costly an der Strafraumkante von Tobias Schwede zu Fall gebracht wurde – doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm. Rehm legte mit einem weiteren Stürmer, Justin Butler, nach. Doch die größte Siegchance bekam noch der FCS: Nach einem von Funk klasse parierten Cuni-Freistoß jagte Schwede den Nachschuss unter das Stadiondach (88.). Der Lucky Punch blieb beiden Teams jedoch auch in der Nachspielzeit verwehrt. Dennoch wurden die Schanzer von ihren Fans am Ende für einen großen Kampf gefeiert.

DK