Aufholjagd wird belohnt
Kreisklasse 1: Kraftakt bringt FC GW Ingolstadt den Klassenerhalt – Die Saisonbilanz

12.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:27 Uhr

Mit fünf Treffern der Toptorjäger seines Teams: Umut Yürükal (links, gegen Tobias Riedl vom FC Gelbelsee) hatte großen Anteil am Klassenerhalt de FC Grün-Weiß Ingolstadt. Foto: Traub

Mit dem SV Denkendorf und dem SV Lippertshofen gab es in der zurückliegenden Punktrunde der Fußball-Kreisklasse 1 Donau/Isar gleich zwei Aufsteiger. Und was passierte sonst noch? Die Vertreter der Klubs lassen die Saison noch einmal Revue passieren.

Was ist passiert?

An der Tabellenspitze setzte sich der Herbstmeister durch: Der SV Denkendorf spielte eine gelungene Saison und gab insgesamt nur zehn Punkte ab. „Für uns ist es das Ergebnis einer kontinuierlichen Entwicklung, die bereits vor eineinhalb Jahren begonnen hat“, lobte Denkendorfs Trainer Denis Dinulovic. Hinter dem SVD kam der SV Lippertshofen als Zweiter ins Ziel und setzte sich anschließend mit 2:1 in der Aufstiegsrelegation gegen den TSV Großmehring durch. „Das ist ohne Frage der größte Erfolg der Vereinsgeschichte“, freute sich Lippertshofens Spieler Josef Buchner. Im Tabellenkeller legte der FC Grün-Weiß Ingolstadt ein starkes Comeback hin und kämpfte sich nach nur sechs Punkten in der Hinrunde vom letzten auf den elften Platz. Spielertrainer Hakan Düzgün lobte: „Wir haben uns als Mannschaft gefunden und guten Fußball gespielt.“ Nach 19 Punkten in der Rückrunde schlug Ingolstadt den FC Irfersdorf in der Relegation mit 3:0 und bleibt in der Kreisklasse. Der SC Irgertsheim rutschte dagegen auf einen Relegationsrang ab und steigt nach dem 2:4 gegen den MTV Ingolstadt in die A-Klasse ab. Dem SCI folgen der SC Steinberg/Biberg und der FC Gerolfing II, die auf den letzten Plätzen landeten.

Wer hat überzeugt?

94 geschossene Tore, nur 27 Gegentreffer, drei der zehn besten Torschützen der Liga und mit Marius Heß (24 Treffer) den Goalgetter der Saison in den eigenen Reihen: Der SV Denkendorf hat als Meister in allen Bereichen überzeugt und steigt verdient in die Kreisliga auf. „Mich haben auch Arnsberg und Lippertshofen überrascht“, erklärt der sportliche Leiter des TSV Ingolstadt-Nord, Andreas Steinberger. Eitensheims Trainer Patrick Schäffer lobt wiederum den TSV: „Die Nordler haben eine starke Rückrunde gespielt. Außerdem hat der FC Grün-Weiß sehr gekämpft.“ Die Grün-Weißen wendeten den Abstieg ab und spielten eine überzeugende Rückrunde. Mit nur einem Sieg mehr hätte auch Arnsberg die Chance auf die Relegation gehabt. Gelbelsees Trainer Florian Wolf erklärte deshalb: „Ich hatte sie bereits vor der Saison auf dem Zettel, aber dass sie trotzdem so lange oben dabei waren, muss man loben. Ich ziehe vor der Leistung meinen Hut.“

Wer hat enttäuscht?

Einige Mannschaften waren mit großen Ambitionen in die Saison 22/23 gestartet. Gereicht hat es am Ende für den SV Denkendorf und den SV Lippertshofen. „Enttäuschend war mich da eher die Leistung des SV Stammham“, berichtet Sebastian Ettle vom FC Arnsberg und ergänzt: „Sie hatten eine richtig starke Mannschaft, konnten ihr Potenzial aber nicht konstant abrufen.“ Dem stimmte auch Andreas Steinberger zu: „Stammham hatte angekündigt, um den Aufstieg mitspielen zu wollen. Aber auch die Eitensheimer hatten sich eigentlich in der Endabrechnung weiter oben gesehen. Dafür waren die Ergebnisse am Ende eher enttäuschend.“ Im Tabellenkeller zählten auch zwei Absteiger zu den negativen Überraschungen. „Dass Gerolfing II so deutlich abgestiegen ist, hat mich etwas gewundert, weil sie auch eine starke erste Mannschaft haben“, schilderte Stammhams Trainer Sabri Sodo. Patrick Schäffer nannte dagegen den SC Steinberg, der „sich vor allem hinten reingestellt hat“. Schäffer führte aus: „Dass sie nach einem Jahr schon wieder runter müssen ist enttäuschend. Ich denke, sie hätten die Saison aggressiver angehen können.“

Wer ist Spieler der Saison?

Überraschenderweise fehlte bei der Aufzählung der besten Spieler der Saison unter den befragten Verantwortlichen Toptorjäger Marius Heß – trotz seiner 24 Treffer. Dennoch dominieren die Offensivspieler: „Marco Maier aus Arnsberg drückt dem Spiel des FCA ganz klar seinen Stempel auf. Er trifft viele richtige Entscheidungen und macht das Team aus“, lobte Andreas Steinberger vom TSV Ingolstadt-Nord. Ebenfalls vom Aufsteiger aus Arnsberg wurde Mohamed Mandar hervorgehoben. Patrick Schäffer aus Eitensheim beschreibt: „Er hat sich richtig stark zwischen den Linien bewegt und so das Spiel geprägt.“ Wichtig für das Spiel von Meister Denkendorf sei vor allem Kryspin Bielicz gewesen, wie Gelbelsees Spielertrainer Florian Wolf hervorhob: „Er hat die beste Abwehr der Liga zusammengehalten. Er ist kein auffälliger Spieler, aber enorm wichtig für ihre Stabilität.“ Unter allen Befragten fiel ein Name am häufigsten. „Nico von Swiontek vom SV Stammham hat überragt. Da habe ich mir gedacht: ‚Holla die Waldfee. Der ist stark‘“, erklärte Patrick Schäffer und auch Sebastian Ettle lobte: „Er ist der beste Fußballer der Liga.“ Von Swiontek kam aufgrund einer Verletzung nur auf 17 Spiele, traf in diesen Partien aber bemerkenswerte 14-mal. Sein Trainer Sabri Sodo hob hervor: „Er ist ein Spieler, der Akzente setzen kann. Er war sehr auffällig und hat uns gerade auch beim Saisonfinale natürlich sehr gefehlt.“

DK