FC Ingolstadt gewinnt mal wieder
Kommentar zum ersten Heimsieg des Jahres: „Der FCI hat immer noch Potenzial“

01.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:49 Uhr

Siegen macht Spaß: Die Schanzer freuen sich über den Treffer von Tim Civeja (3. v. r.). Foto: Imago Images

Am Ende einige Sprechchöre, anerkennender Beifall und vor allem spürbare Erleichterung – die Stimmung im Audi-Sportpark war nach dem 3:1-Sieg gegen den SC Verl gelöst wie lange nicht.



Und das, obwohl der FC Ingolstadt auf Platz 13 so schlecht wie nie in einer Saison in der 3. Liga dasteht. Das zeigt, die Schanzer Anhänger sind leidensfähig geworden, dankbar und demütig.

Und noch etwas demonstrierte dieser besondere Spieltag unter dem Motto „Schanzengeber“, zu dem rund 7000 Zuschauer – egal ob nun zahlend oder eingeladen – kamen: Das grundsätzliche Interesse am FCI und am Fußball ist vorhanden, und das sollte dem Verein Mut machen.

Gründe, selbst für Sportfans jeglicher Art, an einem langen Wochenende nicht zu diesem Spiel zu gehen, gab es genügend: die gleichzeitige Feier für Eishockey-Vizemeister ERC auf dem Rathausplatz, die grottenschlechten Darbietungen der Mannschaft zumindest seit der Winterpause oder den anhaltenden sportlichen Niedergang in den vergangenen zwei Jahren mit nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der Klubführungsriege. Und dennoch – trotz aller Enttäuschung und auch Verärgerung gibt es noch eine Fangemeinde, die zwar nicht mehr besonders groß ist, aber zu bestimmten Anlässen oder schlichtweg mit besseren Spielen und etwas mehr Erfolg durchaus zu mobilisieren ist.

Die Voraussetzungen beim FCI sind immer noch gut. Hauptsponsor Audi bietet finanziell Sicherheit und Spielraum, die Nachwuchsarbeit mit nunmehr zwei Bundesliga-Jugendmannschaften und einigen Talenten im Profi-Team trägt Früchte. Und mit Michael Köllner scheint ein erfolgversprechender Trainer und volksnaher Menschenfänger gefunden. Der FCI könnte endlich die Talsohle durchschritten haben.

DK