Schanzer Doppel-Wumms
Kommentar: Köllner als Trainer, Grlic als Sportdirektor – eine Lösung des FC Ingolstadt, die hoffen lässt

06.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:56 Uhr

Der neue FCI-Trainer Michael Köllner. Foto: Montage/Imago Images

Mit Vorschusslorbeeren sollte man im Profifußball generell vorsichtig sein. Ganz besonders aber, wenn es sich um den FC Ingolstadt handelt. Zu oft schon präsentierte der Verein potenzielle Hoffnungsträger, die sich dann rasch als Rohrkrepierer entpuppten, egal ob auf Manager-, Trainer- oder Spielerebene.

Beim neuen Sportlichen Führungsduo Ivica Grlic/Michael Köllner besteht jedoch die berechtigte Hoffnung, dass der Fall dieses Mal anders liegen könnte. Dass in der prekären Situation der Schanzer eine solch namhafte Lösung überhaupt möglich war, überrascht durchaus und verdeutlicht vor allem zwei Dinge: Erstens, der FCI verfügt zumindest auf der fachlichen Ebene nach wie vor über eine gewisse Strahlkraft, weil für Trainer die Arbeitsbedingungen ein wichtiger Faktor sind.

Und zweitens sind die finanziellen Möglichkeiten nach den jüngsten personellen Fehlschlägen offenbar doch noch nicht so begrenzt, sonst wäre eine Ausstattung mit Geschäftsführer und Sportdirektor nicht zu stemmen – eine gute Mannschaft braucht es ja auch noch.

Für das Umfeld ist die nun erreichte Lösung zumindest ein Signal, dass der Verein weiterhin nach vorne blickt. Wichtig für die Sponsoren, die für ihre Investition wenigstens einen gewissen Ertrag, sprich Aufmerksamkeit und auch Spaß haben wollen, und wichtig für die Fans, wieder an ihren FCI zu glauben und neue Hoffnung zu schöpfen.

Wie gut die neue Führung zusammenarbeiten wird, ist jetzt noch nicht abzusehen, doch sowohl Köllner als auch Grlic kennen die 3. Liga genau, und wenn die Chemie zwischen allen Beteiligten stimmt, sollte ein Neuanfang möglich sein. Wie schnell dieser dann zum Erfolg, sprich zur erhofften Rückkehr in die 2. Bundesliga führt, ist eine andere Sache. Zunächst geht es schließlich um etwas ganz anderes: den Klassenerhalt in Liga 3.