Bezirksliga – Fatih Ingolstadt
Im Premierenjahr zählt nur der Klassenerhalt

Nach zwei Aufstiegen freut sich der FC Fatih Ingolstadt auf das Bezirksliga-Debüt bei Nord Lerchenau

29.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:33 Uhr

Feste Größe in der Fatih-Mannschaft: Akif Abasikeles (rechts) ist Spielführer beim Bezirksliga-Aufsteiger. Foto: Traub

Von Norbert Dengler

Ingolstadt – Mit dem Auswärtsspiel am Sonntag (14.30 Uhr) beim SV Nord Lerchenau betritt der FC Fatih Spor Ingolstadt Neuland: Es ist das erste Bezirksliga-Spiel der Vereinsgeschichte – und das nur ein Jahr nach dem ersten Aufstieg in die Kreisliga. In der neuen Klasse – nach zuletzt zwei ersten Plätzen – ist nun der Klassenerhalt das oberste Ziel. So geht Fatih in die Saison 2022/23.

Die Vorbereitung

„Im Großen und Ganzen können wir mit der Vorbereitung zufrieden sein. Die Jungs haben super mitgezogen und die Trainingsbeteiligung war sehr hoch“, fasst Abteilungsleiter Fatih Topcu seine Eindrücke zusammen. Getrübt wurde die gute Stimmung beim Aufsteiger allerdings von ein paar Verletzungen wie beispielsweise dem Kreuzbandriss von Baris Soysal. Das Team um Trainer Serkan Demir, der derzeit die B-Lizenz erwirbt und den Topcu als den Vater des Erfolgs bezeichnet, hat zahlreiche Testspiele bestritten. Dabei wurden vor allem verschiedene Systeme probiert und einstudiert. Zugleich mussten auch die vielen Neuzugänge ins Team integriert werden. Beeindruckende Siege feierte der 1995 gegründete Fußballklub vor allem im Kreispokal gegen NK Croatia Großmehring und den MTV Ingolstadt; beide kamen mit 9:0 unter die Räder. Erfolge gab es auch gegen den TSV Großmehring (6:0) und den Süd-Bezirksligisten SV Aubing (1:0). Dazu sagt Topcu: „Das ist ein sehr guter Test von uns gewesen.“ Zum Auftakt hatte Fatih zweimal ein halbes Dutzend an Treffern gegen Bayernligisten kassiert – beim 1:6 gegen Türkspor Augsburg und beim 0:6 gegen den ASV Dachau. Je ein 1:1-Unentschieden gab es gegen den VfR Neuburg und den SV Hundszell. Die Generalprobe in der 3. Pokalrunde bei Kreisligist TSV Gaimersheim endete mit einem 3:1-Erfolg.

Der Kader

In der Sommerpause hat sich einiges getan und hinter den Kulissen herrschte hektische Betriebsamkeit. Schließlich galt es, nach dem rasanten Aufstieg von der Kreisklasse in die Kreisliga und nun in die Bezirksliga einen wettbewerbsfähigen Kader auf die Beine zu stellen. „90 Prozent unserer Wunschspieler haben wir bekommen“, sagt Topcu und fügt an: „Dass es nicht 100 Prozent waren, ist im Fußballgeschäft normal.“ Unter anderem konnte der Regionalliga-erfahrene Ralf Schröder vom VfB Eichstätt verpflichtet werden. Er ist einer von insgesamt neun Zugängen, mit denen die Truppe um Spielführer Akif Abasikeles das Bezirksliga-Abenteuer angehen will. 18 Tore-Mann Mathias Habricht ist bei diesem Unterfangen nicht mehr dabei; der Torgarant ist zum Türkisch SV Ingolstadt gewechselt.

Die Liga

Gleich zum Saisonstart trifft Fatih Ingolstadt auf eine von vielen etablierten Mannschaften aus dem Münchener Raum, die schon etliche Jahre in der Bezirksliga spielen. „Nord Lerchenau hat die Vorsaison auf dem dritten Rang abgeschlossen. Da sieht man die Qualität des Teams. Außerdem haben sie mit Ex-Profi Karl-Heinz Lappe einen Top-Stürmer in ihren Reihen. Ihn müssen wir im Kollektiv ausschalten. Ziel ist es, mindestens einen Punkt zu holen – auch wenn uns jetzt in der Anfangsphase einige Spieler urlaubsbedingt fehlen werden. Das darf jedoch keine Ausrede sein“, sagt Topcu, der sich besonders auf die Derbys gegen Eichstätt, Manching, Pfaffenhofen und Rohrbach freut. Der FC-Verantwortliche: „Das werden interessante Spiele mit vielen Zuschauern.“

Das Saisonziel

Ein Blick in die Historie zeigt, dass die Bezirksliga Nord für die Aufsteiger aus der Kreisliga Donau/Isar 1 im vergangenen Jahrzehnt – mit Ausnahme des VfB Eichstätt II – stets eine Nummer zu groß war. Sofort ging es wieder runter. Im Vorjahr stieg der SV Kasing als Tabellenletzter sang- und klanglos ab. „Als Neuling sind wir der absolute Außenseiter. Es zählt deshalb einzig und alleine der Klassenerhalt. Ich bin aber überzeugt, dass wir dieses Ziel mit Willen, Ehrgeiz und Trainingsfleiß erreichen können“, sagt Topcu, der dem SV Manching die besten Chancen für die Meisterschaft einräumt. Stark schätzt der Fußballboss auch die SpVgg Feldmoching ein, die er in der Vorsaison bereits das eine oder andere Mal beobachtet hat. „Wir werden es mit einigen sehr spielstarken Teams zu tun bekommen. Ihnen wollen wir das Leben so schwer wie möglichen – und natürlich auch punkten“, sagt der Ingolstädter Funktionär.

DK