Fatih-Kapitän Abasikeles
„Ich spiele schon seit meiner Jugend im Käfig Fußball“

Akif Abasikeles, Kapitän des FC Fatih Ingolstadt, über den bayerischen Meistertitel, die Torjägerkrone und Coach Fatih Topcu

30.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:17 Uhr

Fühlt sich beim Futsal in der Halle richtig wohl: Fatih-Kapitän Akif Abasikeles. Foto: Meyer

Ingolstadt – Für den FC Fatih Ingolstadt war der Gewinn der bayerischen Fußball-Hallenmeisterschaft am Wochenende in Burgebrach eine Premiere. Nach dem 4:3-Finalsieg im Sechsmeterschießen gegen den ATSV Erlangen konnte der Kapitän der Mannschaft, Akif Abasikeles, indes seinen zweiten Titelgewinn feiern. Bereits im Jahr 2019 hatte er mit dem FC Grün-Weiß Ingolstadt – und den Fatih-Teamkollegen Thomas Schreiner und Alen Patak – triumphiert. Dieses Mal wurde der 24-Jährige aufgrund seiner vier Tore auch noch zum besten Torschützen der Endrunde gekürt.

Herr Abasikeles, was war aus Ihrer Sicht der Hauptgrund für den knappen Triumph des FC Fatih in Burgebrach?
Akif Abasikeles: Ich denke, unser Coach Fatih Topcu hat wieder eine tolle Truppe zusammengetrommelt, die dann auch zu einer echten Einheit geworden ist. Naja, und da einige von uns ja auch schon ein bisschen länger Futsal spielen, waren wir am Ende stark genug, um zu gewinnen.
Für Sie war es nach 2019 der zweite Titelgewinn. Was war in diesem Jahr anders?
Abasikeles: Beim ersten Mal freut man sich natürlich noch ein bisschen mehr, vor allem weil wir damals als Kreisklassist wirklich krasser Außenseiter waren. Da sind wir zur Endrunde gefahren und hatten gehofft, dass wir dort einen Punkt holen. Dieses Mal war die Erwartung definitiv höher. Ich habe als Kapitän schon nach der Oberbayerischen zur Mannschaft gesagt, dass mir das noch nicht reicht und ich mit den Jungs jetzt auch die bayerische Meisterschaft holen will.

Im Finale gegen Erlangen mussten Sie dann sogar ins Sechsmeterschießen. Da waren gute Nerven gefragt.
Abasikeles: Ja sicher. Unser Keeper Marco Ernhofer ist aber ein Sechsmeter-Killer, wir wussten, dass er irgendwann einen rausholt.

Sie selbst haben als erster Schütze gleich Verantwortung übernommen. Haben Sie sich selbst gemeldet?
Abasikeles: Bei uns stand vorher schon fest, dass ich, Maximilian Kalus und Alen Patak die ersten drei Sechsmeter schießen.

Weil Sie die coolsten Spieler sind..?
Abasikeles: …ach ja, wir können es halt ein bisschen (lacht) – und sind dann ja auch ruhig geblieben. Bis zum Finale ist es über all die Turniere ein langer Weg, auf dem man viel Schweiß verliert, dann darfst du einfach nicht an so einem Sechsmeter scheitern. Diese drei Jungs, genauso wie Deniz Sari als vierter Schütze danach, können durch ihre Futsal-Erfahrung eben mit solchen Situationen sehr gut umgehen.

2019 genauso wie in diesem Jahr, war Fatih Topcu als Sportlicher Leiter und Trainer dabei. Wie groß ist sein Anteil am Erfolg?
Abasikeles: Da würde ich immer sagen: 50 Prozent die Spieler, 50 Prozent Fatih Topcu – weil er das alles organisiert, die Spieler überzeugt und uns zu einer Mannschaft macht. In der Region gibt es keinen Trainer wie ihn, der in der Halle so erfolgreich ist. Der macht seinen Job schon richtig gut.

Sie selbst sind gelernte Abwehrspieler, beziehungsweise defensiver Mittelfeldspieler. In dieser Rolle sind unter anderem Zweikampf- und Kopfballstärke gefordert. Beim Futsal gehen Sie aber unter die Techniker und werden beim Endturnier sogar Torschützenkönig (vier Treffer, Anmerk. d. Red.). Wie gelingt Ihnen das?
Abasikeles: Da gibt es eine ganz einfache Erklärung: Ich spiele schon seit meiner Jugend im Käfig Fußball. Futsal, dieses Zocken in der Halle, das ist nun mal genau mein Ding, das liegt mir einfach. Ich bin da auch schon ein bisschen länger im „Game“. Aber wie ich das mit den vier Toren gemacht habe, kann ich Ihnen jetzt auch nicht sagen (lacht).

In der Freiluftsaison kämpfen Sie mit dem FC Fatih als Tabellen-15. in der Bezirksliga noch um den Klassenerhalt. Kann so ein Hallen-Erfolg einen Kick geben für diese schwere Aufgabe?
Abasikeles: Das denke ich auf jeden Fall. Wir hatten in der Hinrunde sehr viele Verletzte und sind – auch weil unter anderem mit Muhammed Karaca ein sehr wichtiger Spieler nach seinem Kreuzbandriss wieder zurückkommt – alle davon überzeugt, dass wir die Klasse halten.

Das Gespräch führte
Norbert Roth.