Totopokal
Gerolfing kann Eichstätt nur 25 Minuten Paroli bieten

FC Gerolfing unterliegt Regionalligist VfB Eichstätt mit 0:7 − VfB-Coach Mattes schimpft

26.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:40 Uhr
Julian Meier

Brachte den VfB auf die Siegerstraße: Daniel Haubner (links) erzielte Mitte der ersten Hälfte das 1:0 für Eichstätt. In dieser Szene muss er sich gegen den Gerolfinger Stefan Schmid wehren. Foto: Traub

Von Julian Meier

Gerolfing – Wacker geschlagen, am Ende aber doch chancenlos: Kreisligist FC Gerolfing ist in der ersten Hauptrunde des Toto-Pokal ausgeschieden. Gegen den VfB Eichstätt gab es am Dienstagabend vor 350 Zuschauern eine letztendlich deutliche 0:7(0:3)-Pleite. In der Anfangsphase hatte der Underdog noch wacker mitgehalten, am Ende war Regionalligist Eichstätt aber eine Nummer zu groß.

VfB-Coach Markus Mattes war trotz des klaren Erfolges alles andere als zufrieden. „Ich weiß nicht, wie hoch unsere Fehlpassquote in der ersten Halbzeit war“, grantelte er. „Es muss unser Anspruch sein, besser Fußball zu spielen. Gerolfing hatte sich ein besseres Ergebnis verdient.“

Sein Gegenüber Marcus Stadler nahm das Pokalaus derweil gelassen: „Die ersten 25 Minuten von uns waren echt top, da bin ich sehr stolz auf meine Jungs. Danach hat man gesehen, wo die Unterschiede liegen, vor allem bei der Chancenverwertung. Am Ende waren es vielleicht ein oder zwei Gegentore zu viel, aber egal. Für uns stand heute der Spaß im Vordergrund.“

Recht viel ungleicher hätte das Duell kaum sein können – Kreisligist empfängt Regionalligist. Eichstätts Trainer Mattes hatte schon im Vorfeld der Partie durchblicken lassen, dass die Liga für ihn Priorität genießt. Dementsprechend waren auch nur fünf Spieler aus der Startelf vom Wochenende übriggeblieben, als die Domstädter Greuther Fürth II mit 4:0 vom Platz gefegt hatten. Kreisligist Gerolfing befindet sich dagegen noch mitten in der Vorbereitung.

Anmerken ließ sich das die Heimelf von Trainer Stadler zunächst nicht. Im Gegenteil: Die Gäste kontrollierten in der Anfangsphase zwar das Spielgeschehen, die beste Chance hatte aber Gerolfing. Nach 17 Minuten kam Donat Bashota im Strafraum völlig unbedrängt zum Abschluss, doch VfB-Keeper Florian Rauh wehrte den Schuss aus rund acht Metern zur Ecke ab.

Kurz darauf war der Widerstand aber gebrochen: Nach einem Fehlpass der Gerolfinger legte sich Daniel Haubner den Ball auf den linken Fuß und schoss aus 20 Metern trocken rechts unten ins Tor (25.). Die Gastgeber ließen sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen. Immer wieder ging es über Ballverteiler Christian Träsch schnell nach vorne. Was fehlte, waren Übersicht und Präzision beim letzten Pass.

Von Eichstätt kam dagegen offensiv wenig, ein Fernschuss von Johannes Fiedler war noch mit das gefährlichste, bei dem FCG-Keeper Vincent Remlinger einmal mehr Unsicherheiten offenbarte (28.). Nachdem Träsch bei einer Flanke von Lukas Schuwirth in der Mitte den Ball nicht entscheidend Richtung Tor lenken konnte, fiel das Tor wieder auf der Gegenseite: Nach einem hohen Ball köpfte Julian Kügel vom Elfmeterpunkt ein (41.). Sein hartes Einsteigen gegen Remlinger wurde dabei nicht als Foul gewertet. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte zeigte der Regionalligist dann sein ganzes Können: Haubner steckte mit einem klugen Pass durch die Schnittstelle der Abwehr auf Fabio Pirner, der überlegt zum 3:0-Pausenstand einschob (45.+3).

In Halbzeit zwei hätte es durchaus noch einmal spannend werden können – wenn etwa Gerolfings Kapitän Felix Winkelmeyr freistehend vor VfB-Keeper Florian Rauh mehr Druck hinter den Ball gebracht (47.), oder Bashota den Ball nach einer Flanke etwas besser kontrolliert hätte (50.). Stattdessen nahm auf der Gegenseite der eingewechselte Philipp Federl aus rund 22 Metern Maß, sein Schuss kullerte links unten ins Netz (55.). Spätestens dann war es ein besseres Trainingsspiel für die Gäste: Der eingewechselte Fabian Neumayer umkurvte Remlinger und schob zum 5:0 ein (61.). Gleich darauf versenkte Federl aus kurzer Distanz – das halbe Dutzend war voll (62.).

Die Gerolfinger drängten in der Schlussphase auf den Ehrentreffer, die Eichstätter antworteten mit dem 7:0 durch Federl (78.). Der Stadionsprecher kommentierte das Tor etwas missmutig: „Kleine Anmerkung am Rande: Jetzt langt’s schon langsam“, meinte er Sein Wunsch wurde erhört.

DK


FC Gerolfing: Remlinger – Schmid (31. Schuwirth), Jester, Lovric (53. Nissl), Hamm – Haunschild (80. Bley) – Winkelmeyr, Träsch, Bashota (68. Wolf) – Grosz, Zängler (72. Halimi).
VfB Eichstätt: Rauh – Wolfsteiner (46. Federl), Waffler (65. Moratz), Gstettner (65. Trslic), Oehler – Graßl, Fiedler, Haubner (56. Stoßberger) – Kügel, Eberle (56. Neumayer), Pirner.
Tore: 0:1 Haubner (25.), 0:2 Kügel (41.), 0:3 Pirner (45.+3), 0:4 Federl (55.), 0:5 Neumayer (61.), 0:6 Federl (62.), 0:7 Federl (78.). – Zuschauer: 350.