Mit starkem Finish zu Bronze
Steuermann Florian Koch vom DRC Ingolstadt wird bei der U23-WM mit dem Ruder-Achter Dritter – „Absolut happy“

26.07.2023 | Stand 13.09.2023, 5:51 Uhr

Steuermann Florian Koch (rechts) vom DRC Ingolstadt mit dem erfolgreichen „kleinen Deutschland-Achter“. Foto: privat

Großer Erfolg für Florian Koch vom Donau-Ruderclub Ingolstadt: Als Steuermann des U23-Achters gewann der 22-jährige Ingolstädter bei den Ruder-Weltmeisterschaften in Plovdiv Bronze. Nach dem EM-Sieg im Jahr 2020 war es die erste WM-Medaille für Koch.

„Im Boot saßen mit mir fünf Kollegen, die ebenfalls im letzten U23-Jahr sind. Entsprechend war schon im Vorfeld unser Ziel, unbedingt eine Medaille mit nach Hause zu bringen. Auch wenn wir Silber knapp verpasst haben, die Bronzemedaille ist absolut super“, jubelte Koch unmittelbar nach seiner Heimkehr. Den Sieg über die 2000-Meter-Distanz sicherte sich Topfavorit und Titelverteidiger Großbritannien mit einer Endzeit von 5:26,51 Minuten, Zweiter wurde die USA (5:28,90), nur neun Hundertstel vor dem deutschen Boot (5:28,99).

Dabei erlebte der „kleine Deutschland-Achter“, wie er aufgrund der Altersklasse genannt wird, in Bulgarien einen insgesamt sehr problemfreien Wettkampf. Das ist aufgrund der geringen Anzahl der gemeinsamen Wettkämpfe keine Selbstverständlichkeit, wie Koch erklärt. „Natürlich waren wir froh, dass wir unseren Vorlauf recht deutlich gewonnen und uns direkt für das Finale qualifiziert haben. Wenn wir über den Hoffnungslauf hätten gehen müssen, wäre dies für uns aber auch kein Problem gewesen, schließlich rudern wir in dieser Besetzung nicht so häufig zusammen.“ So konnte an den beiden Pausentagen bis zum Finale trainiert werden, was angesichts der Hitze in Bulgarien wohl der angenehmere Weg war.

Schon die Vorläufe früh morgens um 9 Uhr fanden bei Temperaturen zwischen 30 und 32 Grad statt, beim Finale um die Mittagszeit waren es dann 38 Grad. „Wir haben uns so häufig es ging im Schatten aufgehalten, viel getrunken und sind mit nassen Rennanzügen ins Boot“, beschrieb Koch die notwendigen Maßnahmen. Zum Rennstart hatte es dann im direkt neben der Rennstrecke gelegenen Wald auch noch angefangen zu brennen. „Es war schon kurios, auf den ersten 500 Metern mussten wir erstmal dem Rauch entfliehen“, erzählte der Ingolstädter lachend.

Dies gelang den „kleinen Deutschland-Achter“ dann aber recht gut, nach dem ersten Viertel lag das Boot sogar in Führung. Nach 1000 Metern fuhr das Führungs-Quartett immer noch innerhalb einer Sekunde, ehe die Briten und die US-Amerikaner davonzogen. Vor Beginn des letzten Viertels hatten die deutschen um Steuermann Koch dann zumindest die Australier abgeschüttelt, Bronze war nun erstmals greifbar. Zeitweise schien dann sogar noch mehr möglich zu sein, denn der Abstand zu den zweitplatzierten USA wurde immer kleiner. „Das war ein starkes Finish von uns“, meinte Koch, „wäre die Strecke ein paar Meter länger gewesen, hätten wir sie wahrscheinlich noch gepackt. Doch auch so sind wir absolut happy, weil es mit der erhofften ersten WM-Medaille geklappt hat.“

Für den Ingolstädter muss dies nicht die letzte internationale Auszeichnung in diesem Jahr gewesen sein. Am 26./27. August geht er – in einer etwas anderen Besetzung – mit dem „kleinen Deutschland-Achter“ bei der Europameisterschaft in Krefeld erneut an den Start. „Das wird dann vermutlich mein letztes Rennen in der U23-Klasse“, sagt Koch. Dass er sich mit einem Erfolg aus seiner Altersklasse verabschieden will, liegt auf der Hand.

DK