Kampfansage vor Wiedersehen
FCI-Trainer Rehm: „Bin mir sicher, dass wir diesen Gegner besiegen werden“

25.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:24 Uhr

Unzufrieden: Pascal Testroet haderte in Essen mit seiner Leistung. Foto: Bösl

Ingolstadt – Für Rüdiger Rehm wird die Partie am Samstag (14.01 Uhr/Magenta Sport) keine normale Partie. Der Trainer des FC Ingolstadt trifft mit den Schanzern auf seinen Ex-Klub SV Wehen Wiesbaden. Es ist das erste Mal seit seinem Abschied im Oktober 2021 nach 1715 Tagen im Amt, 198 Spielen und einem Auf- und Abstieg in und aus der 2. Bundesliga – der 43-Jährige ist Rekordtrainer der Hessen, aber das will Rehm vor der Partie so klein wie möglich halten. „Ich will die Mannschaft nicht da mit reinziehen, dass das mein Ex-Verein ist“, sagt Rehm und gibt sich vielmehr betont entschlossen: „Wir wollen gleich von Beginn an da sein. Wenn wir das tun, bin ich mir sicher, dass wir diesen Gegner besiegen werden.“

Die beiden Unentschieden gegen den 1. FC Saarbrücken (0:0) und bei Rot-Weiß Essen (2:2) liegen Rehm doch ein bisschen im Magen, und das aus mehrerlei Gründen. Zum einen moniert der FCI-Coach zwei umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen. Gegen Saarbrücken blieb ein Elfmeterpfiff zugunsten der Ingolstädter aus, „der uns wahrscheinlich auf die Siegerstraße gebracht hätte“, in Essen gab es den Pfiff gegen FCI-Stürmer Patrick Schmidt, dessen unabsichtliches Handspiel zum Rückstand führte. „Davon haben wir uns nicht schnell genug erholt, wir waren danach nicht gleich wieder drin im Spiel. Das haben wir in dieser Woche thematisiert“, meint Rehm, gibt sich aber noch versöhnlich: „Es war ein bisschen ärgerlich, dass wir diese Spiele nicht gewinnen konnten. Es waren zwei Fehlentscheidungen, die den Spielverlauf beeinflussten. Aber ich bin ja schon ein länger dabei und gehe davon aus, dass sich das wieder ausgleicht.“

Sein Wunsch daher für die Partie gegen den SVWW: „Wir werden versuchen, gleich an die zweite Halbzeit von Essen anzuknüpfen.“ Positiv fiel dabei Jalen Hawkins auf, der als Ersatz für den zum SC Freiburg abgewanderten Merlin Röhl die Rolle des Antreibers im Mittelfeld neu interpretierte. „Er ist in der zweiten Halbzeit aufgeblüht, hat das Spiel gut angekurbelt, viel kreiert und gut gegen den Ball gearbeitet. Ich war absolut zufrieden“, lobt Rehm. Auf andere traf das nicht so zu. „Wir hatten in Essen drei, vier Spieler auf dem Platz, die nicht an ihr Leistungslimit gekommen sind. Das habe ich auch persönlich mit ihnen besprochen.“

Zu diesen nicht namentlich genannten Akteuren zählte sicher auch Pascal Testroet. Dem 31-Jährigen gelang nicht viel, mehrfach gab es auch Missverständnisse beim Passspiel zwischen ihm und seinen Mitspielern. Rehm, der bei seinem potenziellen Anführer im Angriff die schwierige Saisonvorbereitung berücksichtigt, räumt der Offensive Zeit ein. „Wir stehen nicht so schlecht da. Wir hatten insgesamt genug Chancen, aber wir hätten noch mehr kreieren können, das wissen die Jungs auch. Wir haben noch Luft nach oben“, sagt Rehm, der mit seinem Team noch ungeschlagen ist.

Auch für Rehms Kollegen Markus Kauczinski gibt’s ein Wiedersehen – allerdings hatte der 52-jährige Gelsenkirchner persönlich mit dem FCI wenig Glück. In zwölf Pflichtspielen mit den Schanzern in der Bundesliga-Saison 2016/17 gab es nur einen Sieg – und den im DFB-Pokal bei Erzgebirge Aue (8:7 im Elfmeterschießen). Seither traf er schon fünfmal mit seinen späteren Vereinen FC St. Pauli (3 Siege) und Dynamo Dresden (1 Sieg, 1 Niederlage) auf die Ingolstädter – nun erstmals mit Wehen Wiesbaden. Rehm ist gewappnet: „Wiesbaden macht ein bisschen auf Understatement, der Verein und die Mannschaft wollen schon oben angreifen, das ist ein Gegner, der sich mit uns auf Augenhöhe duellieren will.“

DK