Am Samstag gegen Ulm
FCI-Torjäger Jannik Mause: „Wir dürfen unser Ziel nicht aus den Augen verlieren“

23.02.2024 | Stand 23.02.2024, 22:18 Uhr

Starke Premierensaison: In seinem ersten Jahr als Profi schießt Jannik Mause ein Tor nach dem anderen. Bereits 17-mal hat der 25-Jährige getroffen, dazu drei Assists geliefert. Foto: Imago Images

Wer tritt zum Elfmeter an? Wer ist der Knipser im Team? Wer ist der Spaßvogel im Kader und die Stimmungskanone aus dem Mannschaftskreis beim Klub-Geburtstag? Die Antwort auf diese und weitere Fragen beim FC Ingolstadt heißt derzeit: Jannik Mause. Der Senkrechtstarter der Schanzer ist nach dem Höhenflug in seinem ersten Drittliga-Halbjahr auch 2024 in Top-Form – ganz im Gegensatz zum FCI selbst.



Die Schanzer stehen nach zwei Niederlagen in Folge an diesem Samstag (14 Uhr/Magenta Sport) gegen den auf Relegationsrang drei stehenden SSV Ulm – Spielort ist Aalen – bereits unter großem Zugzwang. „Wir haben uns vor der Saison das Ziel gesetzt, so lange wie möglich oben dran zu bleiben. Ulm ist acht Punkte vor uns. Wenn wir verlieren, sind es elf, wenn wir gewinnen, nur fünf. Wir dürfen unser Ziel nicht aus den Augen verlieren, deshalb ist die Partie extrem wichtig“, stellt Mause klar.

FC Ingolstadt fällt im Aufstiegskampf zurück

Ihre missliche Lage im Aufstiegskampf haben sich die Ingolstädter durch die beiden jüngsten Pleiten gegen den TSV 1860 München (1:3) und das abgeschlagene Schlusslicht SC Freiburg II (2:3) selbst eingebrockt. War der Knock-out in der Nachspielzeit gegen die Breisgauer eine Quittung dafür, dass der FCI nach dem Ausgleich in der 89. Minute zu viel Risiko ging? Nein, wie Mause denkt, der 25-Jährige sagt: „Ich hätte es schade gefunden, wenn wir nicht auf das 3:2 gegangen wären. Man muss auch sagen, dass der Freiburger Siegtreffer ja nicht durch einen Konter, sondern aus einem Missverständnis von uns heraus entstanden ist. Wir haben uns, wenn man so will, selbst bestraft. Dadurch verlierst du dann halt.“

FCI-Trainer Michael Köllner gönnte seinen Spielern nach der zweiten Heimpleite der Saison ein langes Wochenende, das Mause für einen Abstecher in die Heimat nach Nordrhein-Westfalen nutzte, um mit der Familie zusammen den Geburtstag seiner Mama zu feiern. „Es war schön, zu Hause zu sein“, sagt Mause. Nun liegt der Fokus des Torjägers aber voll und ganz auf Ulm. „Unsere Ausgangslage ist durch die Niederlage gegen Freiburg noch schwieriger geworden“, bekennt Mause, meint aber: „In der Vergangenheit war es meistens so, dass wir nach zwei nicht so guten Spielen eine Serie starten konnten. Das müssen wir auch dieses Mal wieder hinbekommen.“

FCI-Gegner Ulm 2024 in starker Form

Ulm ist in den sechs Spielen 2024 noch ungeschlagen und hat dadurch bereits 14 Punkte eingeheimst (der FCI nur sieben). „In Essen (2:0; d. Red.) haben sie richtig gut gespielt. Dass sie als Aufsteiger Dritter sind, spricht für sich. Sie spielen momentan einfach mit Spaß, das sieht man in ihren Aktionen. Das macht die Partie für uns noch einmal ein Stück komplizierter“, sagt Mause, sieht die Chancen auf Auswärtspunkte jedoch gegeben. „Wenn wir nicht optimistisch wären, bräuchten wir nicht hinfahren. Ich habe ein gutes Gefühl.“

Sein Selbstvertrauen kommt nicht von ungefähr. Mit 17 Treffern und drei Assists führt Mause sowohl die Torschützen- als auch die Scorerliste der 3. Liga an. „Für mich war wichtig, nach dem Rückrundenstart relativ schnell wieder zu treffen. Ich konnte meinen Lauf zum Glück fortsetzen“, sagt der Profi-Novize, der viermal in Folge getroffen und mit Sebastian Grönning seit drei Wochen einen neuen Sturmpartner hat. „Der Unterschied ist schon groß, weil ‚Paco‘ (der derzeit verletzte Testroet; d. Red.) ein Stürmertyp ist, der viele Tiefenbälle spielt. Mit ihm war ich extrem eingespielt. Mit Sebastian (das Duo Mause/Grönning lief bislang dreimal gemeinsam auf; d. Red.) kann das noch gar nicht der Fall sein, wird in den nächsten Spielen aber schnell besser werden.“

Um an diesem Samstag gegen die „Spatzen“ bestehen zu können, brauchen die Schanzer nicht nur ein funktionierendes Tandem im Angriff, sondern auch die mannschaftliche Geschlossenheit und den Killerinstinkt aus dem Hinrundenspiel im September des Vorjahres (4:0). Mause gibt die Richtung vor: „Wir haben schon oft bewiesen, dass wir richtig gut spielen können, wenn es um etwas geht. Und das ist am Wochenende der Fall. Jetzt wird sich zeigen, ob wir mit dem Druck umgehen können.“