Serie hält dank Pascal Testroet
1:1 in Mannheim: FC Ingolstadt bleibt im vierten Spiel in Folge ungeschlagen

02.12.2023 | Stand 03.12.2023, 6:24 Uhr

Viele Aktionen, wenig Wirkung: FCI-Mittelfeldspieler Benjamin Kanuric (links) versucht es hier gegen Waldhof-Kapitän Marcel Seegert selbst, verzieht aber knapp. Der 20-jährige Österreicher sah zudem seine fünfte Gelbe Karte und ist im nächsten Spiel beim VfB Lübeck gesperrt. Foto: Imago Images

Der FC Ingolstadt setzte seine kleine Erfolgsserie fort. Beim abstiegsgefährdeten SV Waldhof Mannheim kamen die Schanzer zu einem am Ende glücklichen 1:1 (0:1). Pascal Testroet erzielte zu Beginn der Nachspielzeit den Ausgleich.



Doch danach hatte das Team von Ex-FCI-Trainer Rüdiger Rehm noch zwei Chancen zum Siegtreffer. Die Ingolstädter blieben somit zum vierten Mal ungeschlagen, während die Mannheimer seit neun Spielen auf ein Erfolgserlebnis warten und einen neuen Vereinsnegativrekord aufgestellt haben,

Klar, dass die Reaktionen trotz der Punkteteilung sehr unterschiedlich ausfielen. „Es war wichtig, dass wir ungeschlagen bleiben. Nach dem 1:1 haben wir etwas kopflos gespielt, aber wir sind sehr zufrieden, dass wir den späten Ausgleich erzielt haben“, meinte FCI-Trainer Michael Köllner. Sein Kollege haderte dagegen mit dem fehlenden Schussglück. „Es ist ärgerlich, dass die Bälle nicht reingehen. Wir hatten die Möglichkeiten, die muss man eben machen. Aber die Abgezocktheit fehlt uns im Moment einfach. Wir müssen darüber hinwegsehen und uns an der Leistung hochziehen“, sagte Rehm.

Aufholjagd auf Rang drei



Die Schanzer waren dem Schneechaos in Bayern mit der Anreise am Freitag rechtzeitig entgangen und konnten somit auf dem grünen Rasen im Carl-Benz-Stadion ihre Aufholjagd auf Rang drei antreten. Trainer Michael Köllner zog wie erwartet Yannick Deichmann anstelle des gesperrten Kapitäns Lukas Fröde in die defensive Mittelfeldzentrale vor. Seine Position auf der rechten Abwehrseite nahm Leon Guwara ein. Bryang Kayo ersetzte den ebenfalls gelbgesperrten David Kopacz.

Köllners Kollege Rüdiger Rehm, der gegen seinen Ex-Klub um sein sportliches Überleben kämpfte, wechselte gleich fünf Positionen in seinem Team, setzte aber im Angriff weiter auf das 18-jährige Talent Kennedy Okpala. Und das zahlte sich aus. Denn das Mannheimer Eigengewächs brachte sein Team nach einem Einwurf und feinen Zuspiel von Fridolin Wagner mit der Hacke in Führung (11. Minute).

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Der FCI wurde kalt erwischt. Doch wirkte der Rückstand wie ein Weckruf, denn fortan diktierten die Gäste das Geschehen vor den 6065 Zuschauern. Erstmals gefährlich wurde es dann bereits in der 17. Minute, als Simon Lorenz einen Freistoß von Benjamin Kanuric per Kopf verlängerte, Deichmann jedoch knapp den Ball verpasste.

Die Ingolstädter waren im Spiel und hatten Chancen. Zweimal stand Moritz Seiffert (23.) und Deichmann (24.) Waldhof-Keeper Lucien Hawryluk im Weg, dann verpassten Jannik Mause (31.) und Kanuric, der an vielen Aktionen beteiligt war, allerdings auch sehr fehlerhaft agierte und seine fünfte Gelbe Karte kassierte, einen besseren Abschluss (37.). Und in der Nachspielzeit der von vielen kleinen Fouls geprägten Partie hatte Mause nach einem klugen Kanuric-Freistoß die große Ausgleichschance auf dem Fuß, doch rollte der Ball knapp am linken Pfosten vorbei.

Mannheimer bekamen ein paar Konterchancen



Nach der Pause drängte der FCI weiter auf das 1:1. Doch jetzt lauerten die bis dahin harmlosen Mannheimer auf Kontergelegenheiten. Und die kamen. Jetzt stand mehrfach FCI-Keeper Marius Funk im Fokus. Erst musste er gegen Okpala und den Nachschuss des Ex-Ingolstädters Jalen Hawkins klären (49.). Dann war er nach einem Sololauf von Minos Gouras gefordert und entschärfte dessen Schuss bravorös (53.).

Köllners Mannen taten sich dagegen schwer, klare Möglichkeiten herauszuspielen. Zwar erhielten sie immer wieder Freistöße in aussichtsreicher Position, doch verpufften Kanuric’ Vorlagen meistens. So auch, als Pascal Testroet einen Kopfball aufs Tornetz setzte (64.).

Zehn Minuten später versuchte Köllner mit einem Dreifachwechsel seinem Team Frische zu verleihen. Aber auch mit Daouda Beleme, Marcel Costly und Arian Llugiqi, die anstelle von Guwara, Kayo und Felix Keidel in die Partie kamen, fanden die Schanzer nicht die entscheidende Lücke. Als letzten Trumpf zog Köllner fünf Minuten vor dem Ende noch den 19-jährigen Michael Udebuluzor.

Doch nicht der Jungprofi rettete die Schanzer Serie, sondern ein alter Haudegen: Pascal Testroet. Auf Zuspiel von Costly drehte sich der 33-Jährige mit dem Rücken zum Tor im Strafraum und versenkte die Kugel zum 1:1 unter die Latte (90.).

Doch vorbei war‘s damit nicht. Pascal Sohm (scheiterte aus spitzem Winkel an Funk) und Bentley Bexter Bahn (traf nur die Unterkante der Latte) hatten sogar noch den Siegtreffer für Mannheim auf dem Fuß. So aber blieb auch die Waldhof-Serie bestehen, wodurch Rehm wohl mehr denn je um seinen Job bangen muss.

DK