1:3 im Oberbayern-Derby
FC Ingolstadt beißt sich an den Münchner Löwen die Zähne aus

11.02.2024 | Stand 12.02.2024, 10:58 Uhr

Die frühe Löwen-Führung: 1860-Torjäger Fynn Lakenmacher lupft den Ball über FCI-Keeper Marius Funk zum 1:0 ins Tor. Foto: Imago Imags

Herber Rückschlag für den FC Ingolstadt im Aufstiegskampf der 3. Liga. Mit 1:3 (0:1) unterlagen die Schanzer im Derby bei 1860 München und verloren somit weiteren Boden im Rennen um Platz drei.



Die frühe Führung durch Fynn Lakenmacher und ein Eigentor von FCI-Keeper Marius Funk brachten die Löwen auf die Siegesstraße. Jannik Mausi gelang per Foulelfmeter zwar zwischenzeitlich der Anschlusstreffer, doch Mansour Ouro-Tagba sorgte in der Nachspielzeit für die Entscheidung. Dadurch bleiben die Münchner unter ihrem neuen Trainer Argirios Giannikis nicht nur im sechsten Spiel ungeschlagen, sondern haben sich auch aus dem Abstiegskampf befreit, während die Schanzer nun wieder fünf Punkte Rückstand auf Platz drei aufweisen.

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FC Ingolstadt brauchte einen Erfolg



Die Ausgangslage für die Schanzer vor dem 22. Oberbayern-Derby war klar: Da sämtliche Konkurrenten der Ingolstädter im Rennen um den Aufstiegsrelegationsrang gewonnen oder zumindest gepunktet hatten, brauchte auch das Team von Trainer Michael Köllner einen Erfolg. Der Ex-Löwe musste an alter Wirkungsstätte allerdings auf einen weiteren ehemaligen Blauen verzichten: Yannick Deichmann. Der Mittelfeldallrounder wurde nach seiner beim 2:1-Sieg gegen Dresden erlittenen Oberschenkelverletzung nicht rechtzeitig fit. So startete Youngster Felix Keidel vor Kapitän Lukas Fröde, der die Sechserposition alleine übernahm im zentralen Mittelfeld offensiv hinter den Spitzen. Im Angriff kam Neuzugang Sebastian Grönning zu seinem zweiten Einsatz im Schanzer Trikot. Bei den Löwen setzte Ex-FCI-Co-Trainer Argirios Giannikis auf die beiden Neuen Max Reinthaler, der anstelle von Glück in die Innenverteidigung rückte, und Abdenego Nankishi. Marlon Frey (Bank) und Kilian Ludewig (nicht im Kader) mussten zuschauen.

Beide Mannschaften legten gleich den Vorwärtsgang ein, leisteten sich im Spielaufbau aber auch immer wieder leichte Fehler. Einen davon nutzten die Löwen zur Führung. Julian Guttau fing Moritz Seifferts ungenauen Pass ab, legte den Ball schön in die Tiefe auf Fynn Lakenmacher, der die Kugel cool an FCI-Keeper Marius Funk vorbei zum 1:0 ins Netz lupfte (16. Minute). Lakenmacher hätte wenig später sogar seinen fünften Saisontreffer machen müssen, doch brachte er das Kunststück fertig, das Zuspiel von Morris Schröter aus vier Metern über die Latte zu schießen (27.).

Löwen unterbrechen den Schanzer Spielfluss



Die Ingolstädter taten sich schwer, in aussichtsreiche Positionen vorzudringen. Immer wieder konnten die Löwen den Spielfluss unterbrechen, kleine Ungenauigkeiten im FCI-Spiel machten es ihnen zudem relativ einfach, die Gäste von der Gefahrenzone fernzuhalten. Die besten Möglichkeiten verzeichnete noch Torjäger Jannik Mause. Einmal legte Marcel Costly nach einem Vorstoß ab, Mause traf aber nur das Außennetz (34.). Und beim zweiten Versuch hatte Löwen-Keeper Marco Hiller bei Mauses Linksschuss die Finger dran (41).).
Mit einem Pfeifkonzert auf Löwen-Investorr Hasan Ismaik und einem Aluminiumtreffer Guttaus begann der zweite Abschnitt. Aber der FCI blieb aktiv und kam zu Chancen. Erst köpfte Grönning eine Flanke in zu zentral auf Hiller (52.), dann parierte der Löwen-Keeper einen Costly-Distanzschuss (54.).

Aber danach brachten sich die Ingolstädter praktisch selbst vorzeitig auf die Verliererstraße. Nachdem Funk erst einen Vrenezi-Schuss noch um den Pfosten gelenkt hatte (57.), traf er nach einen Cvjetinovic-Rückpass den Ball nicht richtig und lenkte ihn zum 2:0 ins eigene Tor (58.) – extrem bitter für die Schanzer, die mit frischem Schwung aus der Kabine gekommen waren.

Endgültige Entscheidung in der Nachspielzeit



Aber der FCI gab sich noch nicht geschlagen. Der eingewchselte Maximilian Dittgen visierte gleich einmal den Pfosten an (67.), und dann verkürzte Mause per Foulelfmeter – Kopacz war im Strafraum von Vrenezi gehalten worden – zum 2:1 (71).

Die Ingolstädter versuchten nun alles, doch dadurch öffneten sich nach Ballverlusten viele Räume für die Platzherren – es ging hin und her. Mansour Ouro-Tagba gelang schließlich mit dem 3:1 die endgültige Entscheidung (90+1).

DK