FCI-Boss Jackwerth: „Kein Witz“
FC Ingolstadt: Als Andreas Brehme fast als Sportdirektor bei den Schanzern gelandet wäre

20.02.2024 | Stand 21.02.2024, 11:06 Uhr

Immer mit Vorwärtsdrang: Andreas Brehme, hier 2010 für die Bayern-Allstars im Duell mit dem Schanzer Markus Rosenwirth beim Eröffnungsspiel des Audi-Sportparks. Foto: Bösl

Als sich die Nachricht vom Tod Andreas Brehmes am Dienstagmorgen verbreitete, musste auch Peter Jackwerth erst einmal schlucken. „Ich habe mich total erschrocken“, erklärt der FC Ingolstadt-Boss gegenüber dem Donaukurier.



„Es ist wahnsinnig schade, dass Andi Brehme so früh verstorben ist. Man kann seiner Familie nur herzliches Beileid wünschen. Jeder deutsche Fußballfan wird sich auf ewig an ihn erinnern, er hat uns 1990 schließlich zum WM-Titel geschossen“, sagt Jackwerth weiter.

FC Ingolstadt: Fast wäre Brehme gekommen

Viel hat nicht gefehlt – und aus dem Weltmeister Brehme wäre auch ein Schanzer Brehme geworden. Der 2007 noch blutjunge Regionalligist FCI befand sich im Februar rund um seinen dritten Geburtstag auf der Suche nach Verstärkung für die Riege der Klub-Funktionäre. „Arbeitstitel Sportdirektor“, nannte der im August 2023 verstorbene Ex-Audi-Manager und FCI-Aufsichtsrat Andreas Schleef den Posten. „Das muss jemand sein, der einerseits sehr erfahren ist, andererseits den Verein und die Aufgabe auch als Chance für sich selbst sieht. Er kann sich ja hier nicht ins gemachte Nest setzen“, betonte Schleef in einem DK-Interview im Trainingslager im spanischen Novo Sancti Petri.



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FCI-Boss Jackwerth: Darum habe ich Brehme damals abgesagt

Im Februar 2007 ist Brehme 46 Jahre alt und als Aktiver mit zahlreichen Titeln dekoriert; der 86-fache deutsche Nationalspieler ist jedoch auch als Trainer des 1. FC Kaiserslautern, der SpVgg Unterhaching und des VfB Stuttgart („Co“ unter Giovanni Trapattoni) bereits sturmerprobt. „Er hat als Trainer, Fußballer, vor allem aber auch als Mensch eine Menge vorzuweisen“, lobt Jackwerth. Und doch: Einige hätten das FCI-Interesse an Brehme damals „für einen Witz gehalten“. Doch das ist es keineswegs.

Brehme empfängt den FCI-Boss bei sich in München. „Bei unserem ersten Treffen ging es noch gar nicht ums Geld, sondern darum, ein Gefühl füreinander und die Vorstellungen zu entwickeln“, erzählt Jackwerth. Beide Seiten schienen einem Arbeitsverhältnis nicht abgeneigt, es kam sogar zu einem zweiten Treffen. Am Ende entschieden sich die Schanzer aber dafür, jemanden zu verpflichten, der die Regionalliga bestens kennt und eisten Harald Gärtner vom Liga-Konkurrenten Sportfreunde Siegen los. „Ein Bauchgefühl. Da ging es gar nicht um die Entscheidung gegen, sondern für jemanden“, blickt Jackwerth zurück.

Brehme mit Bayern-Allstars im Audi-Sportpark

Teil der FCI-Historie ist Brehme dennoch geworden. Am 24. Juli 2010 lief er im Rahmen der Eröffnung des Audi-Sportparks bei einem Gaudi-Kick zwischen den Bayern-Allstars und einem Team um Ex-Audi-Vorstandschef Rupert Stadler für seinen Ex-Klub auf. Die Bayern-Allstars mit Antreiber Brehme siegten 3:1.