Erste Heimniederlage
ERC Ingolstadt verliert gegen Meister Eisbären Berlin mit 1:3

07.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:49 Uhr

Panther-Kaltstart ins zweite Drittel: Maximilian Heim (rechts) erzielte den zweiten Berliner Treffer binnen kurzer Zeit. Foto: Eibner/Medvey

Der ERC Ingolstadt hat am Freitagabend die erste Heimniederlage in dieser Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) kassiert. Die Panther konnten die Krise von Meister Eisbären Berlin nicht ausnutzen und verloren eine umkämpfte Partie mit 1:3 (0:0, 0:2, 1:1).



Die Hoffnung der Ingolstädter, den starken Saisonstart mit einem Coup gegen den strauchelnden Titelverteidiger fortzusetzen, zerstörten die Gäste mit mehr Effizienz, Zielstrebigkeit und Präzision. „Wir haben sehr einfach gespielt und kluge Entscheidungen getroffen“, lobte Berlins Trainer Serge Aubin, der mit seiner Mannschaft gerade erst das Aus in der Champions League verkraften musste und in der DEL bisher weit unter den Erwartungen geblieben war. „Kämpferisch waren wir auf einem sehr guten Level, auch mental waren wir von Beginn an bereit. Wir haben sehr hart gegen eine starke Mannschaft gespielt.“

Die Panther mussten nur auf den gesperrten Verteidiger Colton Jobke verzichten. Stürmer Wayne Simpson, der beim 3:0-Sieg am vergangenen Mittwoch gegen die Bietigheim Steelers noch angeschlagen gefehlt hatte, konnte den ERC im Duell mit dem Rekordmeister wieder unterstützen. Philipp Krauß erhielt von Trainer Mark French in der ersten Englischen Woche der Ingolstädter eine Spielpause.

Doppelschlag im zweiten Drittel



Jerome Flaake stand dagegen erneut im Kader und hatte gleich die erste gute Möglichkeit für den ERC, kam jedoch nicht an Berlins Torhüter Tobias Ancicka vorbei (5.). Leon Hüttls Schuss auf Zuspiel von Simpson konnten die Gäste blocken (6.). Die Eisbären hatten nach ihrem ersten Drei-Punkte-Sieg gegen die Düsseldorfer EG am vergangenen Sonntag in dieser Woche bereits zwei weitere Spiele absolviert und mussten in Ingolstadt zudem auf zahlreiche verletzte Spieler sowie den gesperrten Jonas Müller verzichten. Doch von Müdigkeit war bei den Eisbären nichts zu sehen. Frank Hördler in eigener Unterzahl (7.) sowie Mat White (9.) starteten gefährliche Konter Richtung ERC-Tor. Giovanni Fiore fälschte einen Pass von Julian Melchiori ab (18.).

Auch die Panther hatten in dem ausgeglichenen ersten Drittel herausragende Chancen, eine der besten vergab Wojciech Stachowiak nach einem klasse Zuspiel von Brian Gibbons (11.). Frederik Storms Pass vor das Eisbären-Tor fand keinen Abnehmer (17.), Justin Feser scheiterte an Ancicka (19.).

Doch zu Beginn des zweiten Drittels gingen die Gäste mit einem Doppelschlag mit 2:0 in Führung. Zunächst fälschte Kevin Clark einen Schuss von Kapitän Hördler im Powerplay perfekt ab (21.). Keine zwei Minuten später sprang der Puck vor das ERC-Tor, wo Maximilian Heim goldrichtig stand und in seinem ersten DEL-Spiel gleich einen Treffer verbuchte (23.). Kurz darauf vergab Marco Baßler nach einem Fehler von Simpson nur um Haaresbreite den nächsten Treffer für die Eisbären (24.).

ERC-Trainer French sammelte seine Spieler mit einer Auszeit, und mit der Unterstützung der lautstarken Fans im Rücken gaben die Panther gleich wieder Vollgas. Flaake verpasste allerdings den Gegenschlag nach einem Querpass von Charles Bertrand (25.).

Ehrentreffer für den ERC kurz vor Schluss



Doch auch die Eisbären blieben brandgefährlich: Nach einem Fehler von ERC-Torhüter Michael Garteig klaute Berlins Topscorer Marcel Noebels die Scheibe, Stachowiak musste sich in den gefährlichen Schuss von Zach Boychuk werfen (32.). Bei einem Drei-auf-Eins-Konter reagierte Garteig stark im Duell mit Boychuk (33.). Mit etwas mehr Leichtigkeit und Glück hätten die Panther die hitziger werdende Partie allerdings auch drehen können, doch Hüttl (34.), Storm (36.) oder Fabio Wagner (37.) blieb dies verwehrt. Eine 1:42 Minuten lange doppelte Unterzahl meisterten die Panther bravourös (40.), doch den dritten Treffer der Eisbären vermochten sie nicht zu verhindern: Manuel Wiederer stand zu frei und erhöhte mit einem Schuss durch Garteigs Beine auf 0:3 (46.).

Auf der anderen Seite verzweifelten die Panther fast vor dem Berliner Tor: Selbst mit vier Stürmern, in Überzahl und ohne Garteig mochte der Anschlusstreffer trotz zahlreicher Chancen nicht fallen (56.). Erst zwei Minuten vor Schluss verkürzte Flaake mit einem Mann mehr auf dem Eis auf 1:3 (58.).

„Nach dem 0:2 hatten wir nicht die nötige Energie, um zurückzuschlagen“, monierte French. „Wir haben zu wenige Zweikämpfe gewonnen. Offensiv haben wir viel zu viele Chancen liegengelassen, auf der anderen Seite sind zu viele Schüsse der Berliner auf unser Tor durchgegangen.“ All das müsse am Sonntag (16.30 Uhr/Magenta Sport), wenn die Panther in Düsseldorf antreten, besser werden.

DK


ERC Ingolstadt: Garteig – Hüttl, Bodie; Edwards, Quaas; Marshall, Wagner – Storm, Feser, Friedrich; Simpson, Stachowiak, Henriquez; McGinn, Pietta, Gibbons; Bertrand, Höfflin, Flaake.
Eisbären Berlin: Ancicka – Mik, F. Hördler; Mauer, Melchiori; Ellis, Geibel; E. Hördler – Barinka, White, Fiore; Clark, Boychuk, Noebels; Wiederer, Roßmy, Heim; Baßler, Handschuh, Nijenhuis.
Schiedsrichter: Frano/Gofman. – Zuschauer: 3107. – Tore: 0:1 Clark (21./PP1), 0:2 Heim (23.), 0:3 Wiederer (46.), 1:3 Flaake (58./PP1). – Strafminuten: 8/6.