Wiedersehen mit Växjö
ERC Ingolstadt trifft im Achtelfinale der Champions Hockey League erneut auf schwedischen Meister

19.10.2023 | Stand 20.10.2023, 16:06 Uhr

„Schanzer Panther international“: Mit einer blau-weißen Choreografie feierten die ERC-Fans vor dem letzten Heimspiel der Gruppenphase gegen Vitkovice Ostrau (0:5) am Dienstag noch einmal die insgesamt vierte Champions-League-Teilnahme ihres Klubs. Foto: Traub

Mit nur 13 Treffern – den wenigsten aller Klubs in der K.-o.-Runde – hat der ERC Ingolstadt den Einzug ins Achtelfinale der Champions Hockey League (CHL) geschafft. Seit Mittwochabend steht nun auch der Gegner fest: Als Tabellen-15. treffen die Panther auf den Zweiten Växjö Lakers.



Schwerer könnte die Aufgabe kaum sein: Gegen den schwedischen Meister musste der ERC schon in der Vorrunde vor eigenem Publikum eine 2:5-Niederlage hinnehmen. Zudem ist der Klub aus Südschweden der einzige, der in der laufenden CHL-Saison noch unbesiegt ist. Die Ingolstädter bestreiten das Hinspiel (14./15. November) in der Saturn-Arena und treten im Rückspiel (21./22. November) auswärts an – vorbehaltlich der Hallenverfügbarkeit. Die genauen Termine gibt die CHL in den kommenden Tagen bekannt.

„Wir wissen, dass uns mit Växjö eine große Herausforderung erwartet. Trotzdem ist die Vorfreude auf die beiden Duelle mit den Lakers groß. Unter den Top 16 zu stehen, ist ein großes Privileg für unsere Organisation“, sagt ERC-Sportdirektor Tim Regan laut einer Pressemitteilung der Panther. „Die Lakers gehören zu den absoluten Spitzenteams des Kontinents und verfügen über eine immens große individuelle Qualität in allen Mannschaftsteilen. Wir werden unser bestes Eishockey abrufen müssen, um zu bestehen, und erfolgreich sein zu können.“

Tabellenplatz eins schnappten sich am Mittwoch die Adler Mannheim mit einem 4:1-Erfolg in Kosice/Slowakei. Die Kurpfälzer haben wie Växjö 16 Punkte auf dem Konto, aber mehr Siege nach regulärer Spielzeit errungen. Mannheim trifft im Achtelfinale nun auf die Rapperswil-Jona Lakers aus der Schweiz. Auch der EHC München bekommt es mit einem Klub aus der Schweiz zu tun, für den Deutschen Meister geht es gegen Genève-Servette HC.

Licht und Schatten beim ERC Ingolstadt in der Vorrunde

Bei den Panthern gab es in der Vorrunde gab es insgesamt Licht und Schatten: Drei knappen Siegen zum Auftakt (5:3 in Rouen, 3:2 gegen Färjestad BK und 2:1 in Salzburg) folgten drei deutliche Pleiten (1:6 in Pardubice, 2:5 gegen Växjö und am Dienstag 0:5 gegen Vitkovice Ostrau). Ein Rückblick.

Zuschauerrekord: Mit durchschnittlich 2921 Fans begrüßten die Panther deutlich mehr Zuschauer in der Saturn-Arena als bei ihren drei CHL-Teilnahmen zuvor (2014/15: 1222, 2015/16: 2216, 2016/17: 2079). Am besten besucht war das 3:2 gegen Färjestad BK aus Schweden (3330 Zuschauer). Auswärts bleiben vor allem die rund 600 Panther-Fans in Salzburg in Erinnerung.

Leistungsträger: Wojciech Stachowiak, Wayne Simpson, Charles Bertrand und Maury Edwards kommen auf je vier Scorerpunkte, das Topscorer-Trikot trägt „Wojo“ dank seiner drei Treffer. Die meisten Schüsse blockten bislang Patrik Virta und Mat Bodie (je acht), die meisten Checks setzten Stachowiak, Edwards und Colton Jobke (je fünf). Die drei Siegtreffer gelangen Virta, Stachowiak und Andrew Rowe. Goalie Michael Garteig wehrte in seinen drei Einsätzen gute 92,6 Prozent der Schüsse ab.

Special Teams: Eine bessere Platzierung der Panther verhinderten auch die katastrophalen Special Teams: Mit nur zwei Powerplay-Treffern bei 22 Gelegenheiten (neun Prozent Erfolgsquote) und indiskutablen zehn Unterzahl-Gegentoren (vier allein gegen Växjö) gehört der ERC zu den schwächsten CHL-Mannschaften.

Dauerbrenner: Mit 54 CHL-Spielen (31 Scorerpunkte) zählt ERC-Stürmer Virta nun zu den 20 Profis mit den meisten Einsätzen in der Geschichte der Königsklasse. Zum Vergleich: Die Panther haben als Klub 22 CHL-Partien absolviert (neun Siege).

Strafbankkönig: Zweimal musste Travis St. Denis vorzeitig zum Duschen: In Pardubice erhielt der ERC-Stürmer wegen eines Boxkampfs mit Tomas Dvorak eine Spieldauer-Disziplinarstrafe, gegen Växjös Gabriel Carlsson leistete er sich einen gefährlichen Fußtritt (Slew-Footing) mit derselben Konsequenz. In der Summe häufte St. Denis (eine Vorlage) 54 Strafminuten an – zusammen mit Mannheims John Gilmour zweifelhafter Top-Wert der CHL. Auch Bodie kassierte in Tschechien eine Slew-Footing-Strafe und kommt auf insgesamt 29 Strafminuten.

Der doppelte Krauß: Während Philipp Krauß (22) am Dienstagabend mit dem ERC gegen Vitkovice antrat, durfte sein jüngerer Bruder Johannes – eigentlich in Diensten des Zweitligisten Kaufbeuren – dank einer Förderlizenz erstmals für den EHC München in der CHL auflaufen. Beim 2:4 gegen Färjestad in Karlstad kam der 20-Jährige auf knapp sieben Minuten Eiszeit. „Das ist richtig cool. Ich freu’ mich natürlich für ihn, dass er auch CHL spielen und dann sogar mit nach Schweden fliegen darf“, sagte Philipp Krauß über seinem Bruder.