Gegen den Lieblingsgegner klappt’s daheim fast immer: Zum 21. Mal in der Geschichte der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) waren am Sonntagabend die Schwenninger Wild Wings zu Gast in der Saturn-Arena, und zum 19. Mal gewann der ERC Ingolstadt.
Beim überlegen herausgespielten 4:1 (1:0, 2:1, 1:0)-Sieg gelang Panther-Talent Philipp Krauß sein erster DEL-Treffer. Trotz der ausgefallenen Freitagspartie in Bietigheim fanden die Ingolstädter – ohne den zum zweiten Mal Vater gewordenen Daniel Pietta – schnell in den Rhythmus, agierten konzentriert und dominierten fast durchgängig. Den ersten gefährlichen Schuss auf das von Joacim Eriksson gewohnt umsichtig bewachte Schwenninger Tor gab Marko Friedrich ab (5.), wenig später wurschtelte sich Charles Bertrand durch (9.). Weil der Franzose dabei von Will Weber behindert worden war, gab es das erste Powerplay des Abends. Und beinahe auch den ersten Überzahltreffer der Saison, doch Mirko Höfflins Versuch sprang vom Torgestänge zurück (10.).
Engagierte Youngster-Reihe
Die ERC-Führung entsprang einem hartnäckigen Einsatz der insgesamt sehr engagierten Youngster-Reihe: Wojciech Stachowiak und Enrico Henriquez arbeiteten den Puck vors Tor, wo Philipp Krauß am langen Pfosten einen Eriksson-Abpraller zum 1:0 ins Netz drückte (17.) – das erste DEL-Tor des 21-jährigen Neuzugangs aus Kaufbeuren. „Ein Riesengefühl, dann auch noch vor Heimpublikum“, sagte Krauß bei Magenta Sport. „Eigentlich hatten wir in der Situation den Puck an der Bande schon verloren, bekommen dann aber den Rebound. Insofern ein dreckiges Tor.“
Von den ambitionierten Wild Wings, die in dieser Spielzeit bereits die hoch eingeschätzten Adler Mannheim und Straubing Tigers bezwungen hatten, war kaum etwas zu sehen gewesen. Das änderte sich auch nach der ersten Pause nicht wesentlich, denn nun wollte es vor allem Justin Feser wissen. Innerhalb weniger Sekunden war der Deutsch-Kanadier an vier (!) Torchancen des ERC beteiligt – dreimal schloss er selbst ab, einmal Mat Bodie (21./22.). Die Gäste durften anschließend im Powerplay ran, doch Panther-Goalie Michael Garteig war – obwohl bis dato unterbeschäftigt – hellwach. Die größte Chance hatten ohnehin Teamkollege Wayne Simpson, dessen Unterzahl-Gegenstoß erst Eriksson stoppen konnte (24.).
Sieg am Ende nicht mehr in Gefahr
In Gleichzahl übernahm der ERC sofort wieder das Kommando, doch Eriksson verhinderte gegen Frederik Storm (27./nach toller Feser-Vorarbeit) und Bertrand (30.) den längst fälligen zweiten Ingolstädter Treffer. Im zweiten Überzahlspiel der Panther war er allerdings machtlos: Storm überwand den Schweden im Nachfassen, der Bann im Powerplay war gebrochen (32.). Das 3:0 verpasste Stachowiak nach pfeilschnellem Konter (33.).
Doch auch die Wild Wings beherrschten das Spiel in nummerischer Überlegenheit: Tyson Spink verkürzte nach Vorarbeit der Star-Neuzugänge Miks Indrasis und Ville Lajunen auf 2:1 (36.). Lange um ihre Führung zittern mussten die Panther jedoch nicht: Gute zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer erhöhte Friedrich nach herrlicher Kombination über Storm und Feser auf 3:1 (38.).
Das Schlussdrittel sah einen weiteren Pfostentreffer Höfflins (45.), weitere Chancen der spielfreudigen Reihe Storm-Feser-Friedrich und einen Panther-Sieg, der nicht mehr in Gefahr geriet. Feser belohnte sich für seine starke Vorstellung mit dem 4:1-Endstand ins leere Tor (59.). Der Saisonstart des ERC ist geglückt.
DK
ERC Ingolstadt: Garteig – Edwards, Wagner; Jobke, Quaas; Hüttl, Bodie; Marshall – Simpson, Gibbons, McGinn; Henriquez, Stachowiak, Krauß; Bertrand, Höfflin, Flaake; Storm, Feser, Friedrich. – Schwenninger Wild Wings: Eriksson – Lajunen, Trivellato; Ramage, Weber; Möchel, Huß; Zernikel – Hungerecker, Tyl. Spink, Tys. Spink; Indrasis, Olimb, DeFazio; Alberg, Wahl, Uvira; Elias, Pfaffengut, Bassen. – Schiedsrichter: Iwert/MacFarlane. – Tore: 1:0 Krauß (17.), 2:0 Storm (32./PP1), 2:1 Tys. Spink (36./PP1), 3:1 Friedrich (38.), 4:1 Feser (59./EN). – Strafminuten: 6/10. – Zuschauer: 2839.
