Panther in Torlaune
ERC Ingolstadt gewinnt Derby gegen Nürnberg Ice Tigers mit 5:1

09.12.2022 | Stand 17.09.2023, 21:06 Uhr

Viel Grund zum Jubeln bei den Panthern: Mirko Höfflin steuerte zwei Treffer zum deutlichen Sieg gegen Nürnberg bei. Foto: Traub

Von Julia Pickl

Hinten bombensicher, vorne bärenstark: Der ERC Ingolstadt hat am Freitagabend das Derby gegen die Nürnberg Ice Tigers durch eine klasse Leistung und mit der lautstarken Unterstützung seiner Fans mit 5:1 (1:1, 2:0, 2:0) gewonnen.



Die Panther festigten damit den dritten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) und werteten ihre zuletzt etwas maue Heimbilanz mit dem achten Saisonsieg in der Saturn-Arena auf.

Nach dem 4:1 im ersten Duell gelang den Ingolstädtern, bei denen Torhüter Kevin Reich aus privaten Gründen fehlte, der zweite deutliche Saisonsieg gegen die Ice Tigers. Damit können sie mit ordentlich Selbstvertrauen die Reise zu Meister Berlin an diesem Sonntag (14 Uhr) antreten. Die Nürnberger mussten nach den Niederlagen gegen München (1:4) und Augsburg (1:3) die dritte Derby-Pleite in Folge verkraften und verpassten vorerst die Rückkehr in die Pre-Play-off-Plätze.

Die Gastgeber investierten von Beginn an mehr, brachten zunächst allerdings wenige Schüsse aufs Tor der Ice Tigers. Jerome Flaake spielte sich in der achten Minute gut durch die Nürnberger Abwehrreihen, sein Rückhandschuss geriet dann aber aus zu spitzem Winkel (8.). Kurz darauf scheiterte Wayne Simpson an Torhüter Leon Hungerecker (8.).

Aus Fehlern gelernt

Die Ice Tigers hatten aus ihren Erfahrungen in der Saturn-Arena gelernt und versuchten möglichst keine Fehler zu machen, blieben damit aber zunächst auch äußerst harmlos. Nur Tim Fleischer und Dennis Lobach forderten die Panther bei einem Konter ein wenig heraus, doch ERC-Goalie Michael Garteig und Verteidiger Ben Marshall warfen sich kompromisslos in deren Schüsse (10.).

Dann unterlief den Franken aber doch ein Fehler – und Geburtstagskind Daniel Pietta, der nach einem Rückhandpass von Tye McGinn sträflich allein gelassen worden war, bedankte sich mit dem Treffer zum 1:0 (15.). Die kämpferischen Gäste wurden fortan gefährlicher und schlugen 33 Sekunden vor dem Drittelende zurück: Gregor MacLeod spielte die Scheibe in den Lauf von Oliver Mebus, der den Puck lässig mit einer Hand an Garteig vorbei zum 1:1 ins Tor schob (20.).

Die Nürnberger kamen couragierter aus der Pause, dadurch wurde die Partie deutlich temporeicher, die Chancen nahmen auf beiden Seiten zu. Garteig rettete spektakulär mit der Fanghand gegen Dane Fox (28.), auf der anderen Seite schoss Charles Bertrand den Puck bei angezeigter Strafe knapp am Tigers-Tor vorbei (29.). Im folgenden Powerplay verpasste Tim Fleischer knapp den Shorthander (30.), Simpsons Schuss landete am Pfosten des Nürnberger Tors (31.).

Die Panther hatten nun wesentlich mehr Platz und nutzten diesen für zwei weitere Treffer: Nach einem schnellen Angriff und einem Querpass von Leon Hüttl traf Flaake in den Winkel zum 2:1 (32.). Dann sah Simpson am langen Pfosten den freien Höfflin, der das tolle Zuspiel zum 3:1 nutzte (38.).

Strafe für ERC-Kapitän Fabio Wagner

Nach einer Strafe für ERC-Kapitän Fabio Wagner, der seine 400. DEL-Partie bestritt, mussten sich die Panther zu Beginn des letzten Abschnitts erst mal gegen die Angriffe von Daniel Schmölz und Tyler Sheehy wehren (42.). Doch Neuzugang Stefan Matteau beruhigte mit dem Treffer zum 4:1 nach einem Angriff mit Frederik Storm die Nerven der ekstatischen ERC-Fans unter den 3559 Zuschauer (46.). Ingolstadt spielte sich in einen kleinen Rausch – und legte noch einen sehenswerten Treffer drauf: Höfflin beförderte den Puck aus der Luft zum 5:1-Endstand ins Tor (48.).

An diesem Samstag reisen die Panther nach Berlin, wo sie einen Tag später gegen den Meister antreten, der in dieser Saison in einer dicken Krise steckt. „Das macht es ja gefährlich“, warnte Pietta, der gegen die Eisbären seine 900. Partie in der DEL bestreiten wird und an die 1:3-Heimniederlage im ersten Saisonduell erinnerte: „Berlin musste damals auf viele verletzte Spieler verzichten und hat trotzdem gewonnen. Da haben wir noch was gutzumachen.“ In der Form vom Freitag dürfte dies für die Panther kein Problem sein.

DK


ERC Ingolstadt: Garteig – Edwards, Wagner; Hüttl, Bodie; Marshall, Jobke; Quaas – Bertrand, Höfflin, Simpson; Friedrich, Pietta, McGinn; Storm, Stachowiak, Matteau; Brune, Henriquez, Flaake.
Nürnberg Ice Tigers: Hungerecker – Weber, Mebus; Shaw, Karrer; Parlett, Bodnarchuk; Kechter – Reimer, Schofield, Fox; Sheehy, MacLeod, Schmölz; Lobach, Fleischer, Hede; Ustorf, Leonhardt, Kislinger.
Schiedsrichter: Kopitz/Odins. – Zuschauer: 3559. – Tore: 1:0 Pietta (15.), 1:1 Mebus (20.), 2:1 Flaake (32.), 3:1 Höfflin (38.), 4:1 Matteau (46.), 5:1 Höfflin (48.). – Strafminuten: 2/4.