Perfekte Antwort
ERC Ingolstadt deklassiert Augsburger Panther mit 5:1

30.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:28 Uhr

Erstmals seit fast drei Jahren spielte der ERC vor ausverkauftem Haus. Foto: Traub

Von Julia Pickl

Ausverkaufte Saturn-Arena, mitreißende Derby-Atmosphäre und eine imposante Torshow: Bei einem Eishockey-Fest zum Jahresabschluss hat der ERC Ingolstadt am Freitagabend die abstiegsgefährdeten Augsburger Panther in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit 5:1 (1:0, 4:0, 0:1) deklassiert.



Die Ingolstädter zeigten damit nach der überraschenden 1:9-Klatsche gegen die Grizzyls Wolfsburg zwei Tage zuvor die perfekte Reaktion und brachten die ausverkaufte Arena durch die Doppeltorschützen Wojciech Stachowiak und Charles Bertrand sowie den fleißigen Vorlagengeber Wayne Simpson buchstäblich zum Beben.

Auch die Augsburger hatten im Abstiegskampf ein Zeichen setzen wollen, am Ende stand für die Mannschaft des neuen Trainers Kai Suikkanen jedoch die sechste Niederlage in Folge, in denen sie insgesamt 25 Gegentreffer kassierten. „Wir haben die Schnauze voll“, skandierten die AEV-Fans entsprechend nach der Partie und schickten die Spieler mit Pfiffen in die Kabine.

Vor ausverkauftem Haus



Die Hausherren wollten schnellstens zurückkehren zu ihrem in dieser Saison so erfolgreichen Powerhockey – und dafür war alles bereitet: Erstmals seit fast drei Jahren spielte der ERC vor ausverkauftem Haus, die Fans hatten eine sehenswerte Choreographie vorbereitet, und die Stimmung war schon vor dem ersten Bully mitreißend.

Nur die Verletzungssorgen passten nicht zur ERC-Euphorie: Trainer Mark French musste gegen den AEV auf Stürmer Mirko Höfflin, der wegen einer Unterkörperverletzung zwei bis drei Wochen ausfallen wird, Stefan Matteau und Verteidiger Emil Quaas verzichten. Zudem verbannte French Torhüter Kevin Reich auf die Tribüne als Reaktion auf dessen Aktion in Wolfsburg, als der 27-Jährige noch vor dem obligatorischen Handshake das Eis verlassen hatte. Als Ersatzkeeper stand Lukas Schulte bereit.

Die Ingolstädter gaben von Beginn an den Ton an und gingen nach fünf Minuten in Führung, als Bertrand den Puck aus extrem spitzem Winkel in die Lücke zwischen Tor und AEV-Goalie Dennis Endras schoss (6.). Drei Minuten später verpassten Tye McGinn und Daniel Pietta bei einer Doppelchance den nächsten Treffer (9.). Die Gastgeber mussten eine kurze Schrecksekunde überstehen, als Stachowiak nach einem Schuss an den Hals kurzzeitig keine Luft bekam, doch der Stürmer kehrte bald darauf auf das Eis zurück (12.).

Gäste extrem defensiv



Während die extrem defensiv orientierten Gäste im ersten Drittel noch gut dagegenhalten konnte, schauten sie im zweiten Abschnitt nur noch zu, wie die Ingolstädter über das Eis wirbelten: Eine Minute nach Wiederbeginn prallte der Puck nach einem Schuss von Stachowiak an die Schoner von Endras und von dort zum 2:0 über Linie, was kurz darauf auch der Videobeweis bestätigte (22.). Die Ingolstädter spielten sich in einen Rausch und boten Eishockey vom Feinsten: In der 25. Minute drehte sich Daniel Pietta in vollem Lauf um die eigene Achse und spielte den Puck zurück auf Storm, der Endras zum 3:0 überwand (25.).

Bis zur ersten Strafe des Abends spielte sich die Partie ausschließlich vor dem AEV-Tor ab. In Unterzahl traf Adam Payerl den Pfosten (28.). Danach vergrub ERC-Torhüter Michael Garteig nach einem Schuss von Ryan Kuffner den Puck unter seinen Schonern, doch die Videobilder lieferten den Beweis, dass die Scheibe nicht über der Linie war (30.). Eindeutig war dagegen der Torhunger der Ingolstädter: Stachowiaks ersten Versuch konnte Endras noch abwehren, mit dem Nachschuss fiel dann allerdings das 4:0 (32.).

Nach dem 5:0, das Bertrand erneut aus sehr spitzem Winkel per Handgelenksschuss erzielte, war der Arbeitstag für Endras beendet (36.). Die Hausherren schalteten einen Gang zurück und ermöglichten so den Gästen immerhin den Ehrentreffer: Den ersten Schuss von Terry Broadhurst hatte Garteig noch halten können, AEV-Topscorer Drew LeBlanc vermasselte dem ERC-Goalie dann aber mit dem 5:1 den Shutout (53.). Am Ende wurden dennoch ein gelungener Jahresabschluss und der zweite Saisonsieg gegen den AEV ausgiebig gefeiert.

DK


ERC Ingolstadt: Garteig – Marshall, Wagner; Hüttl, Bodie; Edwards, Jobke; Gnyp – Storm, Pietta, McGinn; Simpson, Stachowiak, Bertrand; Friedrich, Henriquez, Flaake; Brune, Krauß.
Augsburger Panther: Endras (36. Keller) – Sacher, Warsofsky; Bergman, Haase; Lamb, Rogl – Wännström, Soramies, Kuffner; Broadhurst, LeBlanc, Johnson; Payerl, Stieler, Puempel; Trevelyan, Volek.
Schiedsrichter: Hunnius/Rohatsch. – Zuschauer: 4815. – Tore: 1:0 Bertrand (6.), 2:0 Stachowiak (22.), 3:0 Storm (25.), 4:0 Stachowiak (32.), 5:0 Bertrand (36.), 5:1 LeBlanc (53.). – Strafminuten: 4/4.