Bayernliga Nord
Ein Sieg in fünf Spielen: FC Ingolstadt II muss gegen Coburg zeigen, dass die Aussprache geholfen hat

02.10.2023 | Stand 02.10.2023, 12:42 Uhr
Julian Meier

Fühlt sich inzwischen wieder fit: Mario Götzendörfer kann nach überstandener Verletzungspause beim FC Ingolstadt II wieder als spielender Co-Trainer vorangehen. Foto: Meyer

Die verlängerte Trainingswoche haben Mario Götzendörfer und seine Mitspieler genutzt, um Klartext zu sprechen. Klartext darüber, was derzeit alles schiefläuft. Nur eines der vergangenen fünf Spiele hat der FC Ingolstadt II in der Bayernliga Nord gewonnen. Da kam es vielleicht ganz gelegen, dass die Jungschanzer am zurückliegenden Wochenende spielfrei waren und erst an diesem Dienstag (14 Uhr) in der Englischen Woche gegen den FC Coburg wieder auf dem Platz stehen.

Vielleicht wäre es aber auch nicht verkehrt gewesen, hätte der FCI gleich am Wochenende wieder antreten müssen. Schließlich holte das Team von Trainer Thomas Karg zuletzt einen 0:2-Rückstand gegen Bayern Hof auf und sicherte sich durch ein Tor in der Nachspielzeit noch einen Punkt. Ein kleines Erfolgserlebnis, vor allem in psychologischer Hinsicht. „Natürlich ist es gut, wenn man im Rhythmus bleibt. Wir wollen nach dem Erfolgserlebnis vom Hof-Spiel den Bock umstoßen“, sagt Götzendörfer. „Aber vielleicht war es auch gar nicht so verkehrt, dass wir jetzt die Woche über die Sachen, mit denen wir nicht zufrieden waren, wirklich intensiv besprochen und uns auch im Kreis der Mannschaft mal richtig ausgetauscht haben.“

Intensiv sei es im Training gewesen. Vor allem im athletischen Bereich ging es richtig zur Sache. Denn es scheitert derzeit an grundsätzlichen Dingen beim FCI. „Im Endeffekt geht es darum, dass wir die einfachen Dinge besser machen, weil wir da in den letzten Spielen meiner Meinung nach zu fahrlässig und zu unkonstant unterwegs waren“, erklärt der spielende Co-Trainer.

Für den 27-Jährigen ist das allerdings nichts Neues. Seit seiner Rückkehr zum FCI im Jahr 2019 hat er schon des Öfteren miterlebt, wie sich eine neu zusammengewürfelte U21-Mannschaft am Anfang der Saison schwertut. „Die fehlende Konstanz in einer zweiten Mannschaft ist erstmal nichts Ungewöhnliches – auch wenn man sich die Rahmenbedingungen bei uns anschaut.“ Der FCI hatte zuletzt viel mit Verletzungssorgen zu kämpfen; gerade im Offensivbereich fehlten und fehlen wichtige Akteure. Trotzdem: „Wir wollen dahin kommen, dass wir die Spiele wieder mehr in unserer Hand haben und auch mal bestimmen können, wie so ein Spiel verläuft. Da waren wir in den letzten Wochen sehr reaktiv unterwegs.“

Götzendörfer ist dabei besonders gefordert: Als spielender Assistenztrainer und Zweitältester in der Mannschaft muss er Verantwortung übernehmen – und die jungen Spieler sprichwörtlich an die Hand nehmen.

Seine persönliche Saison verläuft bislang allerdings ähnlich unkonstant wie die der Mannschaft: Er begann stark, wurde dann aber von schwerwiegenden Adduktorenproblemen ausgebremst. Vier Partien verpasste Götzendörfer deshalb. Und als er wieder zurückkam, musste er auf der ungewohnten Linksverteidigerposition aushelfen. Inzwischen geht es aber bergauf. „Langsam komme ich wieder dahin, dass ich auch selbst sage: Ich kann vorangehen und der Truppe das geben, was ich ihr geben will“, sagt er.

Bei gut 80 Prozent sei er derzeit, wie er meint. Das trifft wohl auch auf die Jungschanzer insgesamt zu. Das wiederum soll sich schnell verbessern, am besten bereits an diesem Dienstag gegen den FC Coburg. Die Franken stehen nach zwei Siegen gegen den ASV Cham und den TSV Kornburg (beide 2:1) derzeit auf Tabellenplatz vier, während die Schanzer am Wochenende auf dem Sofa sitzend auf Rang zwölf abgerutscht sind. Allerdings sind es gerade einmal drei Punkte, die beide Teams trennen. „Die Liga ist ziemlich ausgeglichen“, meint Götzendörfer.

Allzu viel Fokus will er deshalb gar nicht auf den Gegner legen: „Es hängt viel davon ab, wie man in solche Spiele startet. Dann kommt es nicht darauf an, gegen wen es geht, sondern es geht in erster Linie darum, dass wir das, was wir uns vornehmen, auf den Platz bekommen.“

DK