Entspannt ins Verfolgerduell
Bayernliga: FCI-Trainer Käs sieht den Druck beim Zweiten Memmingen – Fofanah wohl wieder fit

04.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:41 Uhr
Julian Meier

Option für das Spitzenspiel: Mussa Fofanah hat die Schambeinentzündung auskuriert und kehrt in den FCI-Kader zurück. Foto: Meyer

Hätten die Profis des FC Ingolstadt ihre Hausaufgaben gemacht, dann würde die Partie der U21 gegen den FC Memmingen an diesem Freitag (19 Uhr) das Prädikat „Sechs-Punkte-Spiel“ bekommen. So wird es nur ein interessantes Kräftemessen mit dem Tabellenzweiten.

Die Jungschanzer stehen in der Bayernliga derzeit zwei Punkte hinter Memmingen, mit einem Sieg könnten sie am Regionalliga-Absteiger vorbeiziehen. Bringen würde ihnen das aber höchstens etwas für das eigene Ego. „Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen und eine gute Leistung zeigen, aber wir müssen nicht“, sagt FCI-Trainer Alexander Käs. Sein Team hat zwar noch beste Chancen auf den Relegationsplatz. Weil aber die Profis auch nächstes Jahr in der 3.Liga spielen, darf die zweite Mannschaft nicht aufsteigen.

Bei Memmingen sieht das ganz anders aus: Nach der unerwarteten 0:1-Niederlage gegen den FC Ismaning vergangene Woche steht die Elf von Trainer Stephan Baierl unter Zugzwang. Das wiederum sieht Käs als Vorteil für seine Elf: „Ich glaube schon, dass wir ein Stück weit befreiter aufspielen können und der Druck sicherlich beim Gegner liegt.“

Das trifft auch auf die beiden abschließenden Partien der Ingolstädter gegen den Dritten TSV Kottern und beim Vierten TSV Landsberg zu. Alle diese Gegner kämpfen noch um den Aufstieg, während die Schanzer entspannt zuschauen können. In der Pole Position liegt aktuell Memmingen mit zwei Punkten Vorsprung vor den Plätzen drei bis fünf. Wenn es nach FCI-Trainer Käs geht, dürfte das bis zum Saisonende auch so bleiben: „Memmingen hat für mich die beste Mannschaft in der Liga. Wenn ich sehe, wer da teilweise auf der Bank sitzt, dann ist das schon eine sehr, sehr hohe Qualität. Entsprechend war und ist Memmingen für mich der Topfavorit.“

Bekanntestes Gesicht bei den Gästen dürfte Dominik Stroh-Engel sein. Der 37-Jährige hat für den SV Darmstadt und Wehen Wiesbaden insgesamt 49 Zweitliga-Partien bestritten, dazu kommen 242 Spiele in der 3.Liga. Seit Anfang 2022 spielt er nun für Memmingen. In dieser Spielzeit kommt er immerhin bereits auf acht Treffer. Sturmkollege Pascal Maier hat elf Tore erzielt.

Die Offensive ist genau das, woran der FCI selbst arbeiten muss. Zuletzt reichte es gegen Schlusslicht VfB Hallbergmoos nur zu einem 1:1, weil die Schanzer ihre zahlreichen Chancen nicht nutzten. „Es war ein Kampfspiel mit einem Spielverlauf, der uns eigentlich in die Karten gespielt hat. Das müssen wir einfach cleverer angehen und dann das Spiel zumachen“, sagt Käs. Sein Team hatte trotz doppelter Überzahl und drückender Überlegenheit eine 1:0-Führung noch verspielt. „Das ist auch ein Lernprozess für unsere junge Mannschaft, dass wir solche Spiele mit mehr Konsequenz entscheiden muss. Daraus hat sicherlich jeder seine Lehren gezogen“, meint Käs.

In personeller Hinsicht könnte Mussa Fofanah nach auskurierter Schambeinentzündung in den Kader zurückkehren. Der Einsatz des am Außenband verletzten Leon Nuhanovic ist dagegen fraglich. Interessant wird auch, ob die beiden Teilzeit-Profis Jeroen Krupa und David Udogu wieder für die U21 auflaufen. In der vergangenen Woche standen sie im Drittliga-Kader; in den beiden Wochen davor waren sie nach längerer Zeit mal wieder bei der U21 dabei – und prompt holte die Käs-Elf zwei Siege. Es scheint, als hätten Krupa und Udogu den von Käs gewünschten „Lernprozess“ schon abgeschlossen. DK