DFEL - ERC-Frauen
Als Zweiter in die kleine Pause

Eishockey: Frauen des ERC Ingolstadt holen beim Doppelvergleich mit Verfolger Mad Dogs Mannheim zumindest einen Sieg

31.10.2022 | Stand 22.09.2023, 3:53 Uhr

Erzielte im Samstagspiel das Goldene Tor für die Panther: Elisa Matschke traf für den ERC Ingolstadt bei den Mad Dogs Mannheim zum spielentscheidenden 1:0. Foto: Traub

Von Martin Wimösterer

Mannheim – Weiter Zweiter – das ist das schnelle Fazit, das sich unter das Wochenende des ERC Ingolstadt in der Deutschen Fraueneishockey-Liga (DFEL) ziehen lässt. Die Mannschaft um Kapitänin Theresa Wagner gewann das Samstagspiel bei den Mad Dogs Mannheim mit 1:0, am Sonntag behielten die Gastgeber durch ein 1:4 die Punkte. Der ERC hat damit zur Halbzeit der Hauptrunde weiterhin zwei Zähler Vorsprung auf seinen direkten Verfolger.

„Es hätte besser laufen können, aber auch schlechter“, resümiert Elisa Matschke. Mannheim fand am Samstag besser ins Spiel und war drangvoller, kam aber kaum zu hochkarätigen Chancen gegen teils tiefstehende, teils forecheckende Ingolstädterinnen, bei denen Torhüterin Lisa Hemmerle das dritte Zu-Null-Spiel der Saison feierte. Das Goldene Tor in der engen Samstagspartie schoss Matschke – ein Abfälscher nach einem Schlagschuss (26.).

Es war der sechste Punkt im achten Spiel für die 31-Jährige. Sie hat damit bereits ihre Vorjahresmarke übertroffen. „Bei mir ist das immer reihenabhängig. Ich bin nicht die technisch feine Spielerin, ich bin eine Läuferin und Arbeiterin“, erklärt Matschke, bekannt für geschickten Stockeinsatz in den Zweikämpfen und ihre Antritte an der Bande. Die Mentalität der gelernten Verteidigerin lautet aber trotz der Scorerpunkte: Defensive zuerst. „Nach vorne wird dann schon was Gutes passieren.“

Am Sonntag ging Mannheim nach einem Missverständnis des ERC hinter dem eigenen Tor durch Megan Forrest in Führung (14. Minute). „Wenn du gegen sie zurückliegst, wird es schwer“, meinte ERC-Coach Christian Sohlmann. Randall Karstens Mad-Dogs-Mannschaft habe „taktisch clever gespielt. Das ist keine Laufkundschaft.“ Auf Forrests zweiten Treffer (29.) hatte nur 24 Sekunden später Wagner die Antwort. Der ERC war dem Ausgleich zwei-, dreimal nahe, unter anderem durch Lena Düsterhöft in der 34. Minute.

„Am Sonntag waren wir insgesamt besser unterwegs, auch läuferisch“, befand Matschke. Aber erst ließ ihr Team rund um die zweite Pause eine doppelte Überzahl ungenutzt. Dann folgte die kalte Dusche: Pia Clauberg fälschte zu Mannheims 3:1 ins ERC-Tor ab (43.). Die Bemühungen der Ingolstädterinnen verpufften danach immer wieder gegen die Mannheimer Verteidigung um Nationalspielerin Tara Schmitz. Als die ERC-Torhüterin zu Gunsten einer Feldspielerin das Eis verließ, machte Forrest ins leere Netz zum 4:1 ihren Hattrick perfekt.

Es ergab sich also quasi eine Punkteteilung am Wochenende zwischen zwei hartnäckigen Rivalen: drei für Ingolstadt, drei für Mannheim. Sohlmann: „Wir waren diesmal nicht gut, mit den drei Punkten können wir darum wirklich zufrieden sein.“

Die Momentaufnahme bei den Panthern zur Hälfte der Hauptrunde: Zwanzig Gegentore in zehn Partien sind gut. Zwanzig eigene Treffer hingegen sind etwas wenig und zeigen eine Baustelle auf. In den vergangenen vier Partien gelang ihnen im Schnitt sogar nur ein Tor. Das lag einerseits an den starken Gegnern, andererseits auch an der zu umständlichen Spielweise. „Wir sollten die Dinge, gerade im Aufbau, einfacher halten, kontrolliert und konsequent spielen“, meint Matschke, eine der Leitwölfinnen im ERC-Kader.

Nun geht die Bundesliga in eine zweiwöchige Pause. Dem ERC, der am Samstag in Dingolfing zu einem Pokal-Spiel antritt, kommt sie gelegen. „Nach zehn Spielen in 30 Tagen und mit kleinem Kader, acht davon auswärts – da setzen wir jetzt auf Regeneration“, kündigt Sohlmann an. „Alles andere ist zweitrangig. Wir füllen unsere Akkus auf und bereiten uns auf diesem Weg auf das nächste Wochenende in der DFEL vor.“ Da trifft der ERC erneut zweimal auf Mannheim, dann aber in der Saturn-Arena.

DK