Klatsche statt Klassenerhalt
2. Bundesliga: FCI-Frauen verlieren 0:4 gegen Andernach – weiter ein Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge

14.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:08 Uhr
Sabine Kaczynski

In dieser Szene hat Anna-Lena Daum Glück: Der Ball von Caroline Schraa (2. von rechts) geht nur an den Pfosten. Insgesamt muss die FCI-Keeperin gegen Andernach aber vier Mal hinter sich greifen. Foto: Meyer

Im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga haben die Frauen des FC Ingolstadt einen weiteren Rückschlag erlitten. Das Team von Trainer Miren Catovic unterlag am Sonntag der SG Andernach mit 0:4 (0:3). Die FCI-Frauen fielen nach der Niederlage auf den elften Platz zurück, dennoch haben sie weiter einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge und damit den Klassenerhalt in der eigenen Hand.

Die Schanzerinnen hatten sich viel vorgenommen – doch die Gäste machten von Beginn an Druck auf dem Kunstrasenplatz am Audi Sportpark und brachten die Ingolstädterinnen gleich in den ersten Minuten einige Male in Bedrängnis. Die Catovic-Elf kam zum ersten Mal in der 4. Minute nach einem guten Spielzug über Alina Mailbeck und Erjona Zani vors gegnerische Tor, doch Nina Penzkofer vergab. Besser machten es die Gäste eine Minute später: Nach einer Hereingabe von der rechten Seite brauchte Lisa Kossmann nur noch zur 0:1-Führung einschieben. Die Schanzerinnen versuchten, den Schock zu verdauen, doch Rebecca Villena verbuchte nur eine Halbchance (8.) und Lisa Eberts Möglichkeit nach einem Freistoß konnte zur Ecke geklärt werden. Im weiteren Verlauf erarbeiteten sich die Schanzerinnen mehr Spielanteile, Andernach lauerte auf Kontermöglichkeiten wie in der 17. und 18. Minute, als FCI-Keeperin Anna-Lena Daum jeweils gerade noch vor den heraneilenden Andernacher Stürmerinnen klären konnte. Ingolstadt stand defensiv nicht so stabil wie sonst, leistete sich Fehler im Spielaufbau und war mit den schnellen Vorstößen der „Bäckermädchen“ schlicht überfordert. In der 23. Minute hätten sich die Schanzerinnen beinahe ein nahezu identisches Gegentor eingefangen, als Alina Wagner unbedrängt aufs Tor schießen konnte, doch diesmal rettete Ebert. Die Gäste erhöhten nun den Druck, schnürten die Schanzerinnen in der eigenen Hälfte ein – und nach einem Freistoß war es dann passiert: Die Kugel kam zu Kathrin Schermuly, die unbedrängt auf 0:2 erhöhen konnte (28.). Und es kam noch schlimmer: Nach einem schnellen Konter tanzte Kossmann Ebert aus, passte überlegt quer auf Leonie Wäschenbach, die das 0:3 besorgte (29.). Immer wieder gelang es den Gästen mit schnellen Kontern die Schanzer Abwehr auszuhebeln, bei der besten Möglichkeit scheiterte Carolin Schraa aber knapp (33.). Ingolstadt agierte zu leichtsinnig, zu langsam und zu wenig entschlossen und nutzte die wenigen Möglichkeiten nicht, so dass es beim 0:3 zur Pause blieb. „Wir waren gedanklich in jeder Situation langsamer als Andernach. Wir haben das Spiel weder richtig gelesen, noch richtig antizipiert – so waren wir immer zu spät dran und nicht eng genug am Gegner, der viel zu viel Zeit hatte und so auch die Tore erzielt hat“, kritisierte FCI-Coach Miren Catovic zur Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel kamen die FCI-Frauen zunächst druckvoll aus der Kabine, hatten mit Penzkofer die erste Chance, die den Ball jedoch nicht richtig kontrollieren konnte (46.). Drei Minuten später klärte die Gäste-Torfrau Leni Fohrers Schuss gerade noch zur Ecke. Andernach indes schaltete angesichts der komfortablen Führung einen Gang zurück und brachte nicht mehr ganz so viel Geschwindigkeit auf den Platz. Trotzdem schafften es die Schanzerinnen nach den guten Anfangsminuten nicht mehr, die sich ihnen bietenden Räume zu nutzen und blieben gleichzeitig in den Zweikämpfen oft nur zweiter Sieger. Die Partie verflachte zusehends, Torraumszenen waren nun Mangelware. Den letzten Treffer der Begegnung erzielten erneut die Gäste in der 74. Minute durch Alina Wagner, da Penzkofer aus bester Position die Kugel nicht versenken konnte (84.) und Lea Wolski in der 88. Minute nur den Pfosten traf. „Heute haben wir einfach einen gebrauchten Tag erwischt, an dem nichts geklappt hat. Wir hatten einige gute Möglichkeiten, die wir aber nicht genutzt haben, machen aber gleichzeitig leichte Fehler im Spielaufbau ohne Druck. Das einzig Positive war, dass Freiburg auch verloren hat und es bei uns nur besser werden kann. Jetzt müssen wir nächste Woche gegen Köln unbedingt gewinnen, um den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft sichern zu können“, forderte Trainer Catovic.

DK


FC Ingolstadt 04: Daum – Dengscherz, Ebert, Fritz, Mailbeck – Stiglmair, Wolski – Villena, Vidovic, Zani – Penzkofer. – Tore: 0:1 Lisa Kossmann (5.), 0:2 Kathrin Schermuly (28.), 0:3 Leonie Wäschenbach (29.), 0:4 Alina Wagner (74.).