Schanzer Pleitenserie
1:4 gegen Osnabrück: FC Ingolstadt im freien Fall

12.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:16 Uhr

Sang- und klanglos verlor der FCI mit 1:4 gegen Osnabrück. Foto: Imago Images

Der FC Ingolstadt befindet sich auch mit dem neuen Trainer Guerino Capretti weiter im freien Fall. Im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück kassierten die Schanzer eine empfindliche 1:4 (1:3)-Niederlage und bleiben damit in diesem Jahr weiter ohne Punkt.



Offiziell 3514 Zuschauer – gemessen an den leeren Rängen aber wohl weit weniger – sahen einen weitgehend mutlosen Auftritt der Gastgeber, die bereits früh in Rückstand gerieten, zu keiner Zeit ihre Verunsicherung ablegen konnten und auch keine Zweikampfhärte an den Tag legten. Als Konsequenz daraus müssen die Ingolstädter bei nunmehr acht Zählern Rückstand auf Platz drei bereits jetzt alle Aufstiegsambitionen für diese Saison begraben.

Hier können Sie den Spielverlauf noch einmal im Liveticker nachvollziehen.

Beim Treffen der beiden ehemaligen Kollegen zum Fußballlehrer erwischte Tobias Schweinsteiger den besseren Start. Offenbar mit den Gedanken noch in der Kabine agierte die FCI-Hintermannschaft zu schlafmützig, reagierte nach dem ersten Eckstoß der Partie nicht schnell genug, und VfL-Torjäger Erik Engelhardt konnte frei vor FCI-Keeper Marius Funk zum 0:1 abstauben. Da waren gerade 110 Sekunden gespielt. Und das Tor war symptomatisch für den weiteren Fortgang der Begegnung.Denn die weiteren Treffer bis zur Pause fielen allesamt nach Standardsituationen.

Unglücksrabe Funk mit Patzer



Beim 1:1-Ausgleich übersah die VfL-Abwehr ebenfalls nach einem Eckstoß den an der Strafraumgrenze postierten Valmir Sulejmani, und dessen abgeblockten Schuss drückte Calvin Brackelmann über die Linie (19.). Wenig später waren die Gäste wieder dran: Sven Köhler schlug einen Freistoß aus rund 35 Metern hoch in den Strafraum, keiner kam an den Ball, aber Unglücksrabe Funk ließ ihn durch die Hände flutschen – 1:2 nach einem klaren Torwartfehler (26.). Beim 1:3 kam dann nach einem erneuten Köhler-Freistoß wieder Engelhardt an den Ball und köpfte ein (45.). Bereits der neunte Treffer des Osnabrückers in den vergangenen zehn Spielen.
Anschließend ging es sofort in die Kabine, und FCI-Trainer Guerino Capretti hatte einiges mit seinen Spielern zu besprechen. Beispielsweise, warum die Mannschaft so unaufmerksam agierte, die Gäste fast nach Belieben kombinieren ließ und kaum die Zweikämpfe suchte – von dem angekündigten mutigen und dominanten Auftreten war nichts zu sehen.

Sulejmani und Brackelmann bleiben in der Kabine



Als Konsequenz mussten zunächst Sulejmani, der überraschend zum ersten zweiten Mal in dieser Saison in der Startelf stand, und Linksverteidiger Brackelmann in der Kabine bleiben. Für sie kamen Jalen Hawkins und Dominik Franke in die Partie. Am Geschehen auf dem Rasen änderte sich allerdings nichts. Die Niedersachsen blieben spielbestimmend und hatten durch den Ex-Löwen Noel Niemann das 4:1 auf dem Fuß, doch Funk parierte (54.).

Die Gäste waren nun aber nicht mehr so aktiv, und der FCI konnte besser dagegenzuhalten, allerdings selbst aus einer Serie von vier Ecken in Folge kein Kapital schlagen. Das Spiel plätscherte so dahin, bis sich Omar Traoré ein Herz fasste, nach einem Vorstoß aus gut 25 Metern abzog und zum 1:4 einschoss (73.). Zu allem Überfluss gerieten dann auch noch Hans Sarpei und Pascal Testroet auf dem Platz verbal aneinander und gaben ein Spiegelbild des desolaten Zustands der Schanzer wider. In dieser Verfassung wird es für den FCI schwierig, am kommenden Samstag beim 1. FC Saarbrücken zu bestehen.

DK