Eichstätt
Kämpferin für bedrohte Völker

Honduranische Umweltschützerin Berta Cáceres ermordet

04.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:07 Uhr

Eichstätt/Tegucigalpa (DK) Die bekannte honduranische Umweltschützerin Berta Cáceres (Foto) ist von Unbekannten getötet worden. Die Täter drangen in ihr Haus in der Stadt La Esperanza im Westen des mittelamerikanischen Landes ein und erschossen die Koordinatorin des Rats der indigenen Völker Honduras', wie die Polizei mitteilte.

Cáceres wurde unter anderem mit dem Shalompreis in Eichstätt ausgezeichnet. Sie setzte sich seit Jahren für die Rechte der Lenca-Indianer ein und kämpfte gegen den Bau von Staudämmen und Bergwerken in deren Siedlungsgebieten. Mit ihrer Graswurzelbewegung gelang es ihr, den weltweit größten Dammbauer Sinohydro und die Weltbank zum Ausstieg aus dem Projekt zum Bau des Staudamms Agua Zarca am Fluss Gualcarque zu zwingen. Wegen ihres Engagements war sie immer wieder bedroht worden. "Berta hat Tausende Drohungen erhalten", sagte ihr Bruder Gustavo. Sie sei nie bewaffnet gewesen. Nach Einschätzung der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wäre das Attentat durch mehr Schutz aber zu verhindern gewesen. ‹ŒFoto: Russo/dpa